Was für ein Hammer

Klar, er muss schwär­men. Kurt Sigl ist schließlich Präsi­dent des Bun­desver­ban­des eMo­bil­ität (BEM). Aber für den Ingol­städter ist die Joham­mer, ein Elek­tro­mo­tor­rad aus Oberöster­re­ich, etwas Beson­deres: »Cruisen auf eine unver­gle­ich­liche Art«, ver­spricht Sigl, der sein ganzes Leben auf zwei Rädern unter­wegs war und ist.
In Ingol­stadt fährt er derzeit eine weiße Joham­mer. Der BEM-Präsi­dent bewegt sie mit Begeis­terung. „Die Form ist außergewöhn­lich. Viele Details begeis­tern.“ Die Joham­mer hat übri­gens ein öster­re­ichis­ches Num­mern­schild. In Deutsch­land bekommt sie keine Zulas­sung. Sigl: »In Öster­re­ich und in der Schweiz geht das etwas ein­fach­er, mit ein­er Ausnahmegenehmigung.«
Erbauer der Joham­mer ist Johann Ham­mer­schmid aus Bad Leon­felden. »Ham­mer­schmid ist im Pro­duk­tion­san­la­gen­bau zu Hause, die Joham­mer ist sein Hob­by«, weiß Sigl. Und der Ingol­städter, der als BEM-Präsi­dent in der Elek­tro­mo­bil­itäts-Welt total ver­net­zt ist, schätzt die Inno­va­tions­freudigkeit des Öster­re­ich­ers. »Die Reich­weite liegt bei 200 Kilo­me­tern auf Über­land­fahrt, bei 300 Kilo­me­tern in der Stadt.« Ein toller Wert. Und bei Tests — nur Beschle­u­ni­gungs­fahrten von 0 auf 120 km/h — kommt das außergewöhn­liche Zweirad 140 Kilo­me­ter weit.
Ein paar nette Details: Es gibt keine herkömm­lichen Rundin­stru­mente. Im recht­en Spiegel wer­den zum Beispiel Ladezu­s­tand oder Leis­tung dig­i­tal angezeigt. Sigl: »Fast wie bei einem Head­up-Dis­play.« Links sind wichtige Fahrdat­en wie Tem­po oder Reich­weite abzule­sen. Das High­tech-Zweirad kommt auch ohne Zünd­schlüs­sel aus. Ein Arm­band, das ein­fach ans Chas­sis gehal­ten wird, aktiviert den Motor. Das Feder­bein liegt unter der Bat­terieein­heit, die übri­gens eine dreimal so hohe Energiedichte hat wie die im i3 von BMW, immer noch eine zweimal so hohe wie die im Mod­el S von Tesla.
Das cool­ste Erleb­nis hat­ten Sigl und Ham­mer­schmid bei der ersten Aus­fahrt mit Vorse­rien­mod­ellen zum Faak­er See, wo das jährliche Harleytr­e­f­fen stat­tfind­et. »Wir hat­ten Angst, man würde uns aus­lachen«, erin­nert sich Sigl. Doch es kam ganz anders: »Über­all standen wir im Mit­telpunkt, sie haben uns auch mit La Ola emp­fan­gen.« Und die Bik­er, die son­st nur ihr Schw­er­met­all aus Mil­wau­kee lieben, zeigten sich laut Sigl auch ein­sichtig: »Das ist wohl die Zukunft.«
Autor: Mar­co Benini
Quelle: ⇢ Donaukuri­er

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