Was bringt die Förderung privater Lademöglichkeiten?

02. April 2019 / Artikel erschienen auf ⇢ www.golem.de / Pho­to: Fried­helm Greis/Golem.de
Der Bun­desver­band eMo­bil­ität hält den Vorschlag von Verkehrsmin­is­ter Scheuer zur Förderung pri­vater Lademöglichkeit­en für “grotesk”. Doch wem kann der Mil­liar­den­zuschuss wirk­lich nützen?
Für viele Elek­troau­to-Fans müssen die jüng­sten Ankündi­gun­gen von Bun­desverkehrsmin­is­ter Andreas Scheuer wie der rein­ste Hohn gek­lun­gen haben. Nach­dem der CSU-Poli­tik­er am ver­gan­genen Fre­itag bere­its ein Geset­zes­paket für Lade­in­fra­struk­tur vorgeschla­gen hat­te, ver­sprach er am Son­ntag gle­ich noch eine Mil­liarde Euro für die Förderung pri­vater Lademöglichkeit­en. Doch dürfte es in den sel­tensten Fällen am Geld für eine Wall­box hän­gen, dass ein Elek­troau­to in der eige­nen Garage nicht geladen wer­den kann. »Der Vorschlag wirkt grotesk vor dem Hin­ter­grund, dass es gar keine rechtliche Klarheit für den Ein­bau von Lade­in­fra­struk­tur im Miet- und Woh­nung­seigen­tum­srecht gibt«, sagte daher der Präsi­dent des Bun­desver­bands eMo­bil­ität, Kurt Sigl, am Mon­tag in ein­er Stellungnahme.
Hin­ter­grund des Vorstoßes sind die Vorschläge der Nationalen Plat­tform Zukun­ft der Mobil­ität. Deren Arbeits­gruppe 5 forderte in der ver­gan­genen Woche ein Sofort­paket Lade­in­fra­struk­tur, um den Aus­bau der pri­vat­en und öffentlichen Infra­struk­tur zu beschle­u­ni­gen. Doch solche Forderun­gen sind alles andere als neu. »Seit über vier Jahren« berate sich sein Ver­band dazu mit den zuständi­gen Min­is­te­rien und komme »keinen Schritt voran«, beklagte sich Sigl.
Dro­ht ein Flop wie bei der Elektroautoprämie?

Zudem ist nicht ganz nachvol­lziehbar, welchen Effekt eine solche Förderung haben sollte. Wer sich beispiel­sweise ein Tes­la Mod­el 3 oder einen Audi E‑Tron für 60.000 bis 80.000 Euro kaufen will, der dürfte die gut 1.000 Euro für die Anschaf­fung ein­er Wall­box eben­falls verkraften kön­nen. Wie wenig die finanzielle Förderung der Elek­tro­mo­bil­ität bringt, zeigt schließlich die kaum in Anspruch genommene Elek­troau­to­prämie. Warum soll da noch eine zusät­zliche Summe für den Kauf ein­er Wall­box draufgelegt werden?

Anders sieht es hinge­gen aus, wenn für den Anschluss der Lademöglichkeit zunächst noch umfan­gre­iche Instal­la­tion­sar­beit­en beispiel­sweise in ein­er Tief­garage vorgenom­men wer­den müssen. Hier belaufen sich die Kosten schnell auf mehr als 10.000 Euro, wie eine Recherche von Golem.de ergeben hat. Noch teur­er kann es wer­den, wenn der Net­z­be­treiber zunächst den Hau­san­schluss ver­stärken muss, weil für die gle­ichzeit­ige Nutzung mehrerer Wall­box­en nicht genü­gend Leis­tungsre­ser­ven vorhan­den sind.
Den voll­ständi­gen Artikel find­en Sie hier

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