BEM: Scheuers Vorschlag zur Ladeinfrastruktur-Förderung ist “grotesk”

02. April 2019 / Artikel erschienen auf ⇢ www.emobilserver.de
Der Bun­desver­band eMo­bil­ität hat sich ver­wun­dert über die Forderung von Verkehrsmin­is­ter Andreas Scheuer geäußert, pri­vate Ladepunk­te mit einem Mil­liar­den-Betrag zu fördern. Der Ver­band ver­weist unter anderem auf rechtliche Unklarheit­en und beze­ich­net den Vorschlag deshalb als “grotesk”.
»Jet­zt plöt­zlich soll der Steuerzahler einspringen«
Der BEM spricht von “großer Ver­wun­derung”, die der Vorschlag von Bun­desverkehrsmin­is­ter Andreas Scheuer bei seinen Mit­gliedern aus­gelöst habe. Dieser fordert eine Mil­liarde Euro aus dem Bun­de­shaushalt beziehungsweise von Finanzmin­is­ter Olaf Scholz für den Haushalt 2020 für den Aus­bau pri­vater und gewerblich­er Ladesäulen.
»Der Vorschlag wirkt grotesk vor dem Hin­ter­grund, dass es gar keine rechtliche Klarheit für den Ein­bau von Lade­in­fra­struk­tur im Miet-und Woh­nung­seigen­tum­srecht gibt«, sagte BEM-Präsi­dent Kurt Sigl dazu. »Seit über vier Jahren berat­en wir hierzu mit dem Bun­desverkehrsmin­is­teri­um, dem BMWI und dem BMU und kom­men keinen Schritt voran. Auch mit der Nationalen Plat­tform eMo­bil­ität sowie der neu formierten Nationalen Plat­tform Zukun­ft der Mobil­ität gibt keine Fortschritte, son­dern nur abge­blitzte Vorschläge wie Tem­po 130 auf den Auto­bah­nen oder die Abschaf­fung der Diesel­sub­ven­tion­ierung. Jet­zt soll plöt­zlich der Steuerzahler ein­sprin­gen und sich den Verkehr­swan­del wom­öglich selb­st organ­isieren; das ist deut­lich zu kurz gedacht.«
Ver­weis auf EU-Regeln
Nach Ansicht des BEM benötigt die Indus­trie für das Aus­rollen der Elek­tro­mo­bil­ität strate­gis­che Klarheit über den Kurs der Regierung. »Die Verkehr­swende bedeutet für die Unternehmen Investi­tion und Risiko; umso mehr braucht es einen gemein­samen Mas­ter­plan für die Energie- und Verkehr­swende, der Rechtssicher­heit schafft und das gewaltige Pro­jekt auf eine belast­bare Grund­lage stellt — diese gibt es bish­er nicht.« Der Ver­band ver­weist in diesem Zusam­men­hang auf EU-Vor­gaben, eine EU-Gebäude-Energieef­fizienz-Richtlin­ie. Förderun­gen brauche es nicht, »son­dern Klarheit­en und Quoten für Par­kraum bzw. Stellplätze«.
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