Kritik an Scheuers Plänen zur Förderung von privaten Ladestationen

01. April 2019 / Artikel erschienen auf ⇢ www.finanztreff.de
Der Bun­desver­band eMo­bil­ität hat von Bun­desverkehrsmin­is­ter Andreas Scheuer (CSU) einen Mas­ter­plan zur Verkehr­swende statt eines “grotesken” Vorschlags zum Aus­bau von Elek­tro­mo­bil­ität gefordert. Scheuer hat­te am Woch­enende in einem Zeitungsin­ter­view gesagt, er wolle ab 2020 pri­vate Ladesäulen mit 1 Mil­liar­den Euro steuer­lich fördern.
»Der Vorschlag wirkt grotesk vor dem Hin­ter­grund, dass es gar keine rechtliche Klarheit für den Ein­bau von Lade­in­fra­struk­tur im Miet- und Woh­nung­seigen­tum­srecht gibt«, sagte BEM-Präsi­dent Kurt Sigl.
Zurzeit arbeit­et eine Bund-Län­der-Arbeits­gruppe an dem The­ma. Laut ein­er Sprecherin des Bun­desjus­tizmin­is­teri­ums ist beim Bau ein­er pri­vat­en Ladesta­tion in einem Mehrfam­i­lien­wohn­haus die “Zus­tim­mung aller übriger Woh­nung­seigen­tümer zu den notwendi­gen Maß­nah­men erforder­lich”. Im Bun­des­fi­nanzmin­is­teri­um hieß es, dass über die Aus­gaben­wün­sche des Verkehrsmin­is­ters im Rah­men des laufend­en par­la­men­tarischen Ver­fahrens für den Haushalt 2020 gesprochen werde.
Mas­ter­plan für die Energie- und Verkehr­swende nötig
Der BEM kri­tisierte, dass seit über vier Jahren zu dem The­ma mit den Bundesverkehrs‑, Bun­deswirtschafts- und Bun­desumwelt­min­is­teri­um ohne Erfolg berat­en werde. »Jet­zt soll plöt­zlich der Steuerzahler ein­sprin­gen und sich den Verkehr­swan­del wom­öglich selb­st organ­isieren. Das ist deut­lich zu kurz gedacht«, kri­tisierte Sigl. »Die Verkehr­swende bedeutet für die Unternehmen Investi­tion und Risiko. Umso mehr braucht es einen gemein­samen Mas­ter­plan für die Energie- und Verkehr­swende, der Rechtssicher­heit schafft und das gewaltige Pro­jekt auf eine belast­bare Grund­lage stellt — diese gibt es bish­er nicht.«
Das Verkehrsmin­is­teri­um vertei­digte den Vorstoß. Die Förderung von nicht öffentlich zugängi­gen Ladepunk­te sei wichtig, weil zwis­chen 75 und 85 Prozent der Men­schen auch zu Hause oder auch beim Arbeit­ge­ber vor Ort laden möcht­en, sagte Simone Buser, Sprecherin des Min­is­teri­ums. »Diese Möglichkeit­en müssen auch geschaf­fen wer­den, um die Elek­tro­mo­bil­ität weit­er voranzubrin­gen«, so Buser.
Für Experten ist es klar, dass die Bun­desregierung ihr Ziel ver­fehlt, bis 2020 eine Mil­lion Elek­troau­tos auf Deutsch­lands Straßen zu haben. Sie rech­nen damit, dass das früh­estens in 2022 möglich sein werde. Dabei ist der Aus­bau der Elek­tro­mo­bil­ität eine wesentliche Säule in der Strate­gie des Verkehrsmin­is­teri­ums, um im Verkehrssek­tor die selb­st­gesteck­ten Kli­maziele zu erreichen.
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