Moderne Mobilität

Feb­ru­ar 2019 / Artikel erschienen in Mag­a­zin Smart Mobil­ität Feb­ru­ar 2019 / ⇢ www.smart-magazine.com

Für eine ins­ge­samt erfol­gre­iche Mobil­itätswende gilt es, die poli­tis­chen und sozialge­sellschaftlichen Play­er auch weit­er­hin von der Notwendigkeit eines ziel­gerichteten, ambi­tion­ierten und schnellen Han­delns zu überzeu­gen. Auf­grund der schlecht­en Rah­menbe­din­gun­gen für eine Neue Mobil­ität sind wir von der gewün­scht­en Verkehr­swende in Deutsch­land lei­der noch weit ent­fer­nt. Anstatt durch klare poli­tis­che Vor­gaben und Rah­menbe­din­gun­gen notwendi­ge Inno­va­tio­nen in der deutschen Auto- und Zulieferindus­trie auszulösen und den unauswe­ich­lichen Struk­tur­wan­del poli­tisch mas­siv zu befördern, wird über die Aufwe­ichung von Umweltschutzvor­gaben ver­han­delt und eine Dieselum­rüs­tung vor­angetrieben, die in ihrer tat­säch­lichen Auswirkung absurd ist. Der Tech­nolo­giewan­del hin zu ein­er Neuen Mobil­ität auf Basis Erneuer­bar­er Energien ist jedoch weltweit bere­its in vollem Gange. Wenn wir auch kün­ftig Wertschöp­fung und Wohl­stand sich­ern wollen, müssen wir schle­u­nigst anfan­gen zu han­deln. So ist es unumgänglich, bere­its jet­zt langfristige Maß­nah­men einzuleit­en, um unsere Mobil­ität bis 2050 auf emis­sion­sarme Verkehrsträger umgestellt zu haben, so wie es das Paris­er Kli­maschutz­abkom­men vor­sieht. Bei ein­er Fahrzeug-Lebens­dauer von bis zu 20 Jahren bedeutet das, dass wir spätestens ab 2030 keine Ver­bren­ner mehr zulassen dürfen.
Zudem muss klar sein, dass die Umstel­lung auf Elek­tro­fahrzeuge auch Zweiräder, Busse und andere Verkehrsträger betr­e­f­fen muss, denn nur in einem inter­modalen Ansatz wer­den wir erfol­gre­ich eine saubere, leise und nach­haltige Neue Mobil­ität auf Basis Erneuer­bar­er Energien umset­zen kön­nen. Elek­troau­tos soll­ten nur als ein Baustein in ein­er ver­net­zten Mobil­itäts­kette ver­standen wer­den, die ver­schiedene Verkehrsträger sin­nvoll miteinan­der verknüpft und Nutzern eine kom­fort­able Kom­binierung mehrerer Verkehrsmit­teln ermöglicht. Neben der Förderung der Elek­tro­mo­bil­ität im PKW- und Zweirad­bere­ich ist hier neben Car­shar­ing- und Pool-Konzepten auch der Öffentliche Nahverkehr und die Trans­port­l­o­gis­tik entscheidend.
Gemein­sam mit den Koor­di­na­toren der ehe­ma­li­gen vier Schaufen­ster Elek­tro­mo­bil­ität und dem BSM haben wir eine Allianz für die Mobil­itätswende ini­ti­iert. Wir set­zen uns für die Ein­rich­tung von »reg­u­la­torischen Exper­i­men­tier­räu­men« ein. Dort sollen in enger Zusam­me­nar­beit von Poli­tik, Unternehmen und Wis­senschaft neue Mobil­itäts­di­en­stleis­tun­gen prax­is­nah erprobt wer­den. So kön­nen Regio­nen entste­hen, in denen die Mobil­itätswende mod­el­haft vor­angetrieben wird. Wir sind uns sich­er, dass der Umbau der Mobil­itätswelt nicht als Ver­wal­tungsakt, son­dern als mutiges Unter­fan­gen betrieben wer­den muss. Wir wollen uns dabei nicht allein auf Labore in der Wis­senschaft ver­lassen, son­dern gemein­sam mit den Akteuren vor Ort Vor­bil­dre­gio­nen mit Sig­nal­wirkung kreieren.
Inno­v­a­tiv­en Mobil­ität­skonzepten gehört die Zukun­ft: von rein elek­trischen Dien­st­fahrzeu­gen — sei es ein Elek­troau­to oder ein Elek­tro­fahrrad — bis hin zu intel­li­gent ges­teuertem Car­shar­ing. Diese Ersten Flot­ten stellen die Zukun­ft der Mobil­ität in den Unternehmen dar, die ver­standen haben, dass die Energie- und Mobil­itätswende nicht nur aus Klim­a­gesicht­spunk­ten und Gesund­heitsvor­sorge, son­dern auch aus wirtschaftlichen, mar­ket­ingstrate­gis­chen und sozialen Aspek­ten überzeu­gen kann.
Auf­grund der schlecht­en Rah­menbe­din­gun­gen für eine Neue Mobil­ität sind wir von der gewün­scht­en Verkehr­swende in Deutsch­land lei­der noch weit entfernt.
Edi­to­r­i­al Kurt Sigl
Die Aus­gabe Smart Mobil­ität Feb­ru­ar 2019 find­en Sie hier

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