Mobilitätswende braucht Vorbildregionen mit Signalwirkung

13. Dezem­ber 2018 / Artikel erschienen auf ⇢ www.treffpunkt-kommune.de / Pho­to: Petair/Adobe Stock
Von der Verkehr­swende ist Deutsch­land noch weit ent­fer­nt. Der Umbau der Mobil­itätswelt darf nicht als Ver­wal­tungsakt betrieben wer­den. »Wenn wir auch kün­ftig Wertschöp­fung und Wohl­stand sich­ern wollen, müssen wir schle­u­nigst anfan­gen zu han­deln«, erk­lärt Chris­t­ian Heep, Vizepräsi­dent des Bun­desver­bands eMo­bil­ität, in seinem Statement.
Gemein­sam mit den Koor­di­na­toren der ehe­ma­li­gen vier Schaufen­ster Elek­tro­mo­bil­ität und dem Bun­desver­band Solare Mobil­ität hat der Bun­desver­band eMo­bil­ität eine Allianz für die Mobil­itätswende ini­ti­iert. Wir set­zen uns für die Ein­rich­tung von »reg­u­la­torischen Exper­i­men­tier­räu­men« ein. Dort wer­den in enger Zusam­me­nar­beit von Poli­tik, Unternehmen, Kom­munen und Wis­senschaft neue Mobil­itäts­di­en­stleis­tun­gen prax­is­nah erprobt.
So kön­nen Regio­nen entste­hen, in denen die Mobil­itätswende mod­el­haft vor­angetrieben wird. Wir sind uns sich­er, dass der Umbau der Mobil­itätswelt nicht als Ver­wal­tungsakt, son­dern als mutiges Unter­fan­gen betrieben wer­den muss. Wir wollen uns dabei nicht allein auf Labore in der Wis­senschaft ver­lassen, son­dern gemein­sam mit den Akteuren vor Ort in den Städten und Gemein­den Vor­bil­dre­gio­nen mit Sig­nal­wirkung kreieren.
Hierzu zählen auch die Betriebe, die ihren Mitar­beit­ern über ein opti­miertes Flot­ten­man­age­ment eine fortschrit­tliche, nach­haltige und wirtschaftliche Verbesserung zum klas­sis­chen Dienst­wa­gen anbi­eten. Inno­v­a­tiv­en Mobil­ität­skonzepten gehört die Zukun­ft: von rein elek­trischen Dien­st­fahrzeu­gen — sei es ein Elek­troau­to oder ein Elek­tro­fahrrad — bis hin zu intel­li­gent ges­teuertem Carsharing.
Diese ersten Flot­ten stellen die Zukun­ft der Mobil­ität in den Städten dar, die ver­standen haben, dass die Energie- und Mobil­itätswende nicht nur aus Klim­a­gesicht­spunk­ten und der Gesund­heitsvor­sorge, son­dern auch aus wirtschaftlichen, mar­ket­ingstrate­gis­chen und sozialen Aspek­ten überzeu­gen kann.
Für eine ins­ge­samt erfol­gre­iche Verkehr­swende gilt es, die poli­tis­chen und sozialge­sellschaftlichen Play­er mitzunehmen und von der Notwendigkeit eines ziel­gerichteten, ambi­tion­ierten und schnellen Han­delns zu überzeugen.
Auf­grund der schlecht­en Rah­menbe­din­gun­gen für eine neue Mobil­ität auf Bun­de­sebene und dem anhal­tenden Pro­tek­tion­is­mus der deutschen Auto­mo­bil­branche sind wir von der gewün­scht­en Verkehr­swende in Deutsch­land lei­der immer noch weit ent­fer­nt. Anstatt durch klare poli­tis­che Vor­gaben notwendi­ge Inno­va­tio­nen in der deutschen Auto- und Zulieferindus­trie auszulösen und den unauswe­ich­lichen Struk­tur­wan­del poli­tisch mas­siv zu befördern, wird über die Aufwe­ichung von Umweltschutzvor­gaben ver­fügt und eine Dieselum­rüs­tung vor­angetrieben, die in ihrer tat­säch­lichen Auswirkung absurd ist.
Der Tech­nolo­giewan­del hin zu ein­er neuen Mobil­ität auf Basis erneuer­bar­er Energien ist jedoch weltweit bere­its in vollem Gange. Wenn wir auch kün­ftig Wertschöp­fung und Wohl­stand sich­ern wollen, müssen wir schle­u­nigst anfan­gen zu handeln.
So ist es unumgänglich, bere­its jet­zt langfristige Maß­nah­men einzuleit­en, um unsere Mobil­ität bis 2050 auf emis­sion­sarme Verkehrsträger umgestellt zu haben, so wie es das Paris­er Kli­maschutz­abkom­men vor­sieht. Bei ein­er Fahrzeu­glebens­dauer von bis zu 20 Jahren bedeutet das, dass wir spätestens ab 2030 keine Ver­bren­ner mehr zulassen dürfen.
Zudem muss klar sein, dass die Umstel­lung auf Elek­tro­fahrzeuge auch Zweiräder, Busse (Retro­fit) und andere Verkehrsträger betr­e­f­fen muss. Nur in einem inter­modalen Ansatz wer­den wir erfol­gre­ich eine saubere, leise und nach­haltige neue Mobil­ität auf Basis erneuer­bar­er Energien umset­zen können.
Elek­troau­tos soll­ten nur als ein Baustein in ein­er inter­modalen Mobil­itäts­kette ver­standen wer­den, die ver­schiedene Verkehrsträger sin­nvoll miteinan­der verknüpft und Nutzern eine kom­fort­able Kom­binierung mehrerer Verkehrsmit­teln ermöglicht. Neben der Förderung der Elek­tro­mo­bil­ität im Pkw- und Zweirad­bere­ich ist hier neben Car­shar­ing-Konzepten auch der öfentliche Nahverkehr, die Mikro­mo­bil­ität und die Trans­port­l­o­gis­tik entscheidend.
Quelle:
www.treffpunkt-kommune.de
Weit­ere Infor­ma­tio­nen find­en Sie unter:
www.allianz-mobilitaetswende.de

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