Die Power des Netzwerks: So wird der deutsche Mittelstand jetzt zum Innovationstreiber des elektrischen Transports

07. Juni 2019 / Pressemel­dung BPW Ber­gis­che Achsen KG / Pho­to: Ger­hard Grünig (VerkehrsRund­schau), Dr. Dustin Schöder (Deutsche Bahn), Rolf Mey­er (Mey­er & Mey­er), Kurt Sigl (BEM), Clemens Baumgärt­ner (Lan­deshaupt­stadt München), Markus Schell (BPW)
Wer bringt den Durch­bruch für die geräusch- und abgas­freie Logis­tik in den Städten? Welchen Beitrag kann die Poli­tik leis­ten? Dro­ht Deutsch­land tech­nol­o­gisch und wirtschaftlich den Anschluss zu ver­lieren — oder schaf­fen es alle Akteure, den elek­trischen Trans­port jet­zt gemein­sam zur Erfol­gssto­ry zu machen? Zu diesen Fra­gen disku­tierten Top-Entschei­der aus Indus­trie, Forschung, Poli­tik und Ver­bän­den auf der ersten »Elec­tric Net­work­ing Night« von BPW im Rah­men der Fachmesse »trans­port logis­tic« in München.
Gast­ge­ber BPW ermöglichte zum The­ma eMo­bil­ität eine lebendi­ge Diskus­sion auf Augen­höhe, denn die rund 50 Gäste im Pub­likum der „Elec­tric Net­work­ing Night“ waren nicht weniger hochkarätig wie die Red­ner: Kurt Sigl (Bun­desver­band eMo­bil­ität), Rolf Mey­er (Mey­er & Mey­er) Dr. Dustin Schöder (Deutsche Bahn, Strate­gis­che Konz­ern­pro­jek­te) und Clemens Baumgärt­ner (Lan­deshaupt­stadt München) beleuchteten die Chan­cen und Her­aus­forderun­gen des emis­sions­freien Trans­ports aus unter­schiedlichen Per­spek­tiv­en. Unter der Leitung von Ger­hard Grünig (Verkehrsrund­schau; Medi­en­part­ner der Elec­tric Net­work­ing Night) entspann sich eine leb­hafte Diskus­sion, in der sich Markus Schell (BPW) eben­so engagiert ein­brachte wie Marten Bossel­mann (Bun­desver­band Paket & Express­lo­gis­tik), Her­mann Stegmaier (Stegmaier Nutz­fahrzeuge) und Robert Orten (Orten Fahrzeug­bau), die sich aus dem Pub­likum zu Wort meldeten.
Die Ref­er­enten fan­den klare Worte: Kurt Sigl appel­liert an die Poli­tik, durch klare Rah­menbe­din­gun­gen Pla­nungs- und Rechtssicher­heit für die Wirtschaft zu schaf­fen: »Ger­ade für einen emis­sion­sar­men Trans­port auf der let­zten Meile kann die Poli­tik Akzente set­zen — aber dafür braucht es nicht nur Geld, son­dern auch Grips. Wir haben in Deutsch­land ein lebendi­ges Net­zw­erk aus Mit­tel­stand, Start-ups und Uni­ver­sitäten, das kreativ­er und effizien­ter darin ist, neue Ideen zu entwick­eln und umzuset­zen.« Außer­dem rief Sigl die Poli­tik dazu auf, den Zugang zu den vorhan­de­nen Fördergeldern zu vere­in­fachen. Gle­ichzeit­ig riet er die Teil­nehmer des Abends, ihre Kräfte zu bün­deln: »Ich kann jeden nur ermuntern, offen zu sein, mitzu­machen und sich zuzu­trauen, den Par­a­dig­men­wech­sel mitzugestalten.«
Rolf Mey­er schloss sich diesem Aufruf an — verse­hen mit ein­er deut­lichen War­nung: »Deutsche Trans­portun­ternehmer soll­ten sich ver­mehrt und inten­siv­er an der elek­trischen Trans­for­ma­tion der Wirtschaftsverkehre beteili­gen. Nur so kön­nen wir weit­er tech­nol­o­gisch führend in der Welt bleiben — statt von den ras­an­ten Entwick­lun­gen in anderen Län­dern abge­hängt zu wer­den.« Als Gesellschafter und stel­lvertre­tender Auf­sicht­sratsvor­sitzen­der des führen­den deutschen Fash­ion-Logis­tik­ers Mey­er & Mey­er ken­nt er die Prob­leme aus der Beliefer­ung der Innen­städte, um die eine zunehmende Flächenkonkur­renz durch Indi­vid­ual- und Liefer­verkehr entbrennt.
Wie diese Flächenkonkur­renz die poli­tis­che Diskus­sion in den Kom­munen aufheizt, berichtete Clemens Baumgärt­ner, der als Leit­er des Refer­ats für Arbeit und Wirtschaft der Lan­deshaupt­stadt München poli­tis­che Vor­gaben umset­zen muss. Dabei wird der Ruf nach radikalen Ansätzen lauter. Baumgärt­ner: »Die Poli­tik stellt zu Recht die Frage: Wem gehört die Stadt? Wer hat Zugriff auf welche Flächen? Auch ich bin überzeugt, dass wir ein Umdenken brauchen — aber es kann keine Lösung sein, pauschal alles zu ver­teufeln, was vier Räder hat. Ich will keine toten Innen­städte. Gar kein Liefer­verkehr kann keine Lösung sein.« Baumgärt­ner betonte das Engage­ment der Stadt München für die Elek­tro­mo­bil­ität: Zwis­chen 2018 und 2020 wer­den 30 Mil­lio­nen Euro investiert, davon allein 11 Mil­lio­nen in die Lade­in­fra­struk­tur. Die Teil­nehmer der Elec­tric Net­work­ing Night rief er auf, den Dia­log mit den Kom­munen zu suchen: »Die Poli­tik muss wis­sen, was die Tech­nik hergibt.«
Dazu wurde Dr. Dustin Schöder konkret, der als Stratege der Deutschen Bahn und E‑Mobilitätsexperte die elek­trische Stückgut-Beliefer­ung inten­siv unter­sucht hat: Die Fahrzeugtech­nik funk­tion­iere inzwis­chen ein­wand­frei, aber es sei für Logis­tik­er nicht damit getan, Fahrzeuge auszu­tauschen und Ladesäulen zu beschaf­fen. Die elek­trische Stückgut­dis­tri­b­u­tion in Innen­städten und dem städtis­chen Umland müsse neu gedacht, Prozesse neu konzip­iert wer­den. Dabei gelte es, alle Stake­hold­er einzubeziehen und sich Zeit zu geben, Erfahrun­gen zu sammeln.
Markus Schell, per­sön­lich haf­ten­der geschäfts­führen­der Gesellschafter von BPW, glaubt an die Kraft des deutschen Mit­tel­stands — genauer gesagt an dessen Fähigkeit, auf allen tech­nis­chen Ebe­nen prag­ma­tisch und agil zu kooperieren, Erfahrun­gen auszu­tauschen und gemein­sam Inno­va­tio­nen voranzutreiben. »Die vielfälti­gen Net­zw­erke im Bere­ich Elek­tro­mo­bil­ität, Fahrzeug­in­dus­trie, Trans­port und Logis­tik sind wie ein ler­nen­der Organ­is­mus,« erk­lärt er. »Sie haben die deutsche Indus­trie schon immer stark gemacht und wer­den jet­zt auch den elek­trischen Trans­port vorantreiben.« Einige Besuch­er nah­men daraufhin das Ange­bot von BPW an, ein vol­lelek­trisches 7,5 Ton­nen-Fahrzeug zu reservieren.
Ins­ge­samt waren sich die Teil­nehmer einig darüber, dass die Poli­tik mutiger sein muss klare Rah­menbe­din­gun­gen für mod­erne Mobil­ität­skonzepte zu set­zen, da Deutsch­land son­st den inter­na­tionalen Anschluss verliert.
Wie es sich für ein Net­work­ing-Event gehört, kam auch der Spaß an der Ver­net­zung nicht zu kurz: Cock­tails, Fin­ger­food und die glam­ouröse Münch­n­er DJane Mon­i­ca Babilon bilde­ten den Rah­men für angeregte Gespräche der gelade­nen Gäste. BPW nutzte die Pow­er der Ver­net­zung jedoch auch für alle, die nicht per­sön­lich in München dabei sein kon­nten: Die Social Media-Teams von BPW und der VerkehrsRund­schau veröf­fentlicht­en die High­lights vom Mess­e­s­tand live über ⇢ Twit­ter, ⇢ Insta­gram, ⇢ LinkedIn, ⇢ Xing und ⇢ Face­book.
Die VerkehrsRund­schau veröf­fentlichte außer­dem eine ⇢ Foto­ga­lerie mit Impres­sio­nen der Elec­tric Net­work­ing Night.
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