Aufruf zu mehr Gelassenheit

Neue Tech­nolo­gien haben es schw­er: Kaum wer­den die ersten erfol­gre­ichen Laborver­suche und Forschungsergeb­nisse veröf­fentlicht, wollen Medi­en, Inve­storen und Öffentlichkeit fer­tige — best­möglich bere­its in Serie hergestellte — Pro­duk­te sehen. Sind dann die ersten Anwen­dun­gen auf dem Markt, wird über Kinderkrankheit­en und hohe Preise geschimpft. Wer­den die ersten Mis­ser­folge und Pleit­en bekan­nt, beherrschen — nach dem anfänglichen medi­alen Hype — Skep­sis, Häme und Schaden­freude ob der schein­bar miss­lun­genen Entwick­lung die veröf­fentlichte Meinung.
So auch beim The­ma Elek­tro­mo­bil­ität. Das ist nicht schlimm. Wis­sen wir doch, dass diese Tat­sache dem so genan­nten Hype-Zyk­lus geschuldet ist, den jede neue Tech­nolo­gie anfänglich durchläuft.
Der Hype der let­zten Jahre war wed­er gut noch böse, son­dern eine von ver­schiede­nen Phasen bei der Mark­te­in­führung ein­er Inno­va­tion — eben­so wie das Tal der Trä­nen, welch­es die eMo­bil­itäts-Branche aktuell durch­schre­it­et. Ob die Skep­tik­er wollen oder nicht, auch diese Phase wird enden. Und die Indizien häufen sich, dass das Ende des medi­alen Stim­mungstiefs bald erre­icht sein wird. Was dann fol­gt, ist eine zunehmend real­is­tis­che Ein­schätzung der neuen Tech­nolo­gie — sowohl der Vorteile als auch der bevorste­hen­den Her­aus­forderun­gen — auf Basis der­er sich die Neue Mobil­ität Schritt für Schritt erfol­gre­ich am Markt posi­tion­ieren wird. Etwas mehr Gelassen­heit gegenüber den allzu kri­tis­chen Stim­men kann vor diesem Hin­ter­grund nicht schaden.
Konzen­tri­eren wir uns lieber auf das, was wir kön­nen. Denn ohne eine gemein­same Anstren­gung aller beteiligten Akteure wer­den wir die uns noch bevorste­hen­den Her­aus­forderun­gen nicht meistern.
Kein Unternehmen im Mobil­itäts­bere­ich — und sei es noch so groß — kann kün­ftig allein das kom­plexe Netz der Neuen Mobil­ität für seine Kun­den real­isieren. Grund­vo­raus­set­zung für einen langfristi­gen Erfolg sind branchen- und län­derüber­greifende Koop­er­a­tio­nen sowie inno­v­a­tive Konzepte. Dabei wer­den zunehmend Unternehmen aus der Infor­ma­tions- und Kom­mu­nika­tions­branche, die her­vor­ra­gende Voraus­set­zun­gen mit­brin­gen, um die kom­plex­en Mobil­ität­sange­bote von mor­gen schnell und kun­den­fre­undlich zu organ­isieren, den Massen­markt der ver­net­zten Neuen Mobil­ität erschließen.
Wir haben jet­zt die Chance, die Weichen für eine nach­haltige, emis­sion­sarme Neue Mobil­ität zu stellen — und das nicht nur für uns, son­dern ins­beson­dere auch für unsere Kinder. Lassen Sie uns 2013 gemein­sam Zeichen setzen..!
Kurt Sigl, Präsi­dent Bun­desver­band eMo­bil­ität e.V.

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