Es ist Zeit zu Handeln

25. Feb­ru­ar 2011 — Während wir hier in Deutsch­land noch in Fach­gremien tagen, Stu­di­en auswerten und an Pro­to­typen feilen, wird in anderen Län­dern bere­its jet­zt elek­trisch gefahren. Im Gegen­satz zu uns, beweisen unsere europäis­chen Nach­barn, dass Elek­tro­mo­bil­ität prob­lem­los im All­t­ag ein­set­zbar ist und sind uns damit in eini­gen Bere­ichen elek­trisch basiert­er Indi­vid­ual­mo­bil­ität bere­its einen grossen Schritt voraus.
Wir müssen jet­zt aufhören zu analysieren und zu disku­tieren und anfan­gen zu han­deln, wenn wir im Bere­ich der Elek­tro­mo­bil­ität wet­tbe­werb­s­fähig wer­den wollen. Das bedeutet nicht, unseren Anspruch auf Qual­ität und Per­fek­tion­is­mus aus den Augen zu ver­lieren, vielmehr kön­nen wir aus Praxis­er­fahrun­gen wertvolle Erken­nt­nisse für die Weit­er­en­twick­lung unser­er eFahrzeuge, Mobil­itäts-Konzepte und Infra­struk­turlö­sun­gen gewin­nen. Um Deutsch­land, wie angestrebt, zum Leit­markt für Elek­tro­mo­bil­ität wer­den zu lassen, benöti­gen wir jet­zt Planungs‑, Hand­lungs- und Finanzierungssicher­heit in Form konkreter Geset­zge­bung und inno­v­a­tiv­en Ini­tia­tiv­en auf Bun­des- und Landesebene.
Der Sys­temwech­sel hin zur Elek­tro­mo­bil­ität bedarf ein­er intel­li­gen­ten Förderung. Damit meinen wir keine Pauschalförderung der Auto­mo­bilkonz­erne son­dern beispiel­sweise die staatliche Förderung der ersten 250.000 verkauften Elek­tro­fahrzeuge in Höhe von je 10.000 Euro. Eine Förderung, die zu je 50 % den Her­stellern von Elek­tro­fahrzeu­gen und dem Käufer zu Gute kommt. Von dieser Investi­tion in die Ini­tial­isierung der Elek­tro­mo­bil­ität prof­i­tiert die Bun­desregierung: Der Wirtschafts­markt Elek­tro­mo­bil­ität wird enorm angekurbelt, was gle­ichzeit­ig einen erhe­blichen mon­etären Rück­fluss in die Staatskasse zur Folge hat. Als zusät­zlichen Kau­fan­reiz benöti­gen wir außer­dem die garantierte Steuer­begün­s­ti­gung aller Elek­tro­fahrzeuge bis 2022.
Bere­its jet­zt pro­duzieren deutsche mit­tel­ständis­che Unternehmen wie Ger­man E‑Cars, e‑WOLF oder ELMOTO ohne staatliche Förderung und mit hohem finanziellen Risiko die ersten seri­en­tauglichen Elek­tro­fahrzeuge. Diese Fahrzeuge müssen jet­zt in der Gesellschaft deut­lich sicht­bar wer­den. Kurze Fahrstreck­en, Park- und Lademöglichkeit­en auf firmeneige­nen Park­plätzen und eine große Sicht­barkeit machen kom­mu­nale Fuhrparks und Elek­tro­fahrzeug-Flot­ten kom­mu­nal­na­her Dien­stleis­ter zum opti­malen Ein­sat­zort für Elek­tro­mo­bil­ität. Und auch Stadtwerke sind jet­zt gefragt. eMo­bil­ität erlaubt Ihnen mit konkreten Pro­jek­ten in die neuen Märk­te der Energiev­er­sorgung einzusteigen.
Es ist jet­zt Zeit zu han­deln. Das bet­rifft alle Akteure: Vom Energiev­er­sorg­er über den Fuhrpark-Man­ag­er und den Elek­tro­fahrzeug-Pro­duzen­ten bis hin zum Poli­tik­er auf Bun­des- und Lan­desebene. Wir haben lange genug disku­tiert und analysiert. Die Probezeit ist vorbei.
Ein Kom­men­tar von Kurt Sigl, Präsi­dent Bun­desver­band eMo­bil­ität e.V.
Haupt­stadt Insid­er Nr. 8 25. Feb­ru­ar 2011

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