Erste Erfahrungen mit Elektroautos im Großstadtverkehr

(lifepr) Bad Wind­sheim, 25. Feb­ru­ar 2010 — Elek­troau­tos kön­nen für Stadt­be­wohn­er eine real­is­tis­che Alter­na­tive zu herkömm­lich betriebe­nen Fahrzeu­gen sein. Dies zeigt die Auswer­tung ein­er ersten Test­phase mit E‑MI­NI-Fahrzeu­gen der BMW Group in Berlin durch Wis­senschaftler der Tech­nis­chen Uni­ver­sität Chem­nitz unter Leitung von Prof. Dr. Josef Krems. Die unter 800 Bewer­bern aus­gewählten 40 Test­pi­loten waren ein halbes Jahr lang mit den Ver­suchs­fahrzeu­gen unter­wegs. Die Gruppe bestand über­wiegend aus Män­nern mit über­durch­schnit­tlichem Einkom­men, einem Durch­schnittsalter von 48 Jahren und häu­figer Fahrzeugnutzung im All­t­ag. »Erst­mals haben nicht Tech­niker der Fahrzeugher­steller, son­dern alltägliche Nutzer die Fahrzeuge detail­liert getestet«, berichtet Stu­di­en­leit­er Krems. Zwei Drit­tel der Nutzer fühlten sich mit dem MINI E genau­so flex­i­bel wie mit einem herkömm­lichen Fahrzeug. Prob­lema­tisch sei in den meis­ten Fällen nicht die geringe Reich­weite von 150 Kilo­me­tern mit ein­er Akku­ladung gewe­sen, son­dern der eingeschränk­te Lade- und Pas­sagier­raum wegen der 260 Kilo­gramm schw­eren Lithi­um-Ionen-Bat­terie. Als angenehm emp­fan­den die Proban­den die geringe Geräuschkulisse der Elek­tro­fahrzeuge. Für Fahrspaß sorgte die her­vor­ra­gende Beschle­u­ni­gung dank guter Drehmo­men­twerte, die für Elek­troantriebe typ­isch sind. Derzeit startet in Berlin die zweite Test­phase, an der wieder 40 Probe­fahrer teil­nehmen sollen. Das Pro­jekt der BMW Group und von Vat­ten­fall Europe wird für zwei Jahre vom Bun­desmin­is­teri­um für Umwelt, Naturschutz und Reak­tor­sicher­heit gefördert.
Der im Vor­jahr gegrün­dete Bun­desver­band eMo­bil­ität (BEM) hat rasche Fortschritte bei der Entwick­lung des Elek­troantriebs angemah­nt. Es sei bere­its fünf nach zwölf, sagte BEM-Präsi­dent Kurt Sigl mit Blick vor allem auf die chi­ne­sis­che Konkur­renz beim »Tag der Elek­tro­mo­bil­ität« in Berlin. Sein 2009 gegrün­de­ter Ver­band will sich langfristig für die Umstel­lung auf Elek­tro­mo­bil­ität, den Ein­satz erneuer­bar­er Energien und für die Verbesserung der geset­zlichen Rah­menbe­din­gun­gen ein­set­zen. In naher Zukun­ft sollen sowohl Vertre­tun­gen des BEM in den einzel­nen Bun­deslän­dern als auch so genan­nte e‑shops entste­hen, die EMo­bil­ität für Ver­brauch­er anfass- und erleb­bar machen.

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