Uns steht ein Systemwechsel bevor

25. März 2011 — Das Zeital­ter der Elek­tro­mo­bil­ität hat begonnen. In diesem Jahr kom­men mehr und mehr Elek­troau­tos der großen Her­steller auf den Markt — darunter Fahrzeuge von Mit­subishi, Renault, Peu­geot, Nis­san, GM, Cit­roën und Opel. Aber auch deutsche mit­tel­ständis­che Unternehmen wie Ger­man E Cars, e‑WOLF oder ELMOTO pro­duzieren bere­its jet­zt seri­en­taugliche Elek­tro­fahrzeuge. Diese Umstel­lung auf elek­trische Antrieb­sarten hat nicht nur Verän­derun­gen am Fahrzeug selb­st zur Folge son­dern bed­ingt einen fun­da­men­tal­en Wan­del ent­lang der gesamten Wertschöpfungskette.
Die meis­ten Elek­tro­fahrzeuge die aktuell auf dem Markt erhältlich sind, sind elek­tri­fizierte Abwand­lun­gen ihrer fos­silen Vorgänger. Das wird sich in den näch­sten Jahren deut­lich verän­dern. Neue Fahrzeugkonzepte wer­den die gesamte OEM- und Zulief­ererindus­trie von der Karosserie bis zum Antrieb verän­dern. Dabei wer­den auch im Auto­mo­bilum­feld bish­er unbekan­nte oder unbeteiligte Unternehmen, wie Energiev­er­sorg­er oder IT-Unternehmen, im Rah­men neuer Geschäftsmod­elle eine zunehmend große Rolle spie­len. Die Neue Mobil­ität ver­langt nach ein­er intel­l­li­gen­ten, indus­trieüber­greifend­en Vernetzung.
Dieser Sys­temwech­sel ist sowohl Chance als auch Her­aus­forderung für alle Beteiligten. So ergeben sich für deutsche Unternehmen im Bere­ich der Elek­tro­mo­bil­ität ganz neue Möglichkeit­en die durch unkon­ven­tionelle Koop­er­a­tionskonzepte mark­t­fähig real­isiert wer­den kön­nen. Und auch bei der Schaf­fung von Arbeit­splätzen wird der Zukun­fts­markt zu den großen Wach­s­tums­branchen in Deutsch­land gehören. Aber noch min­dern fehlende Planungs‑, Hand­lungs- und Finanzierungssicher­heit, in Form konkreter Geset­zge­bung und inno­v­a­tiv­er Ini­tia­tiv­en auf Bun­des- und Lan­desebene, Inves­tions- und Risikobere­itschaft der Unternehmer.
Deshalb ist es unverzicht­bar, sich gemein­sam und ver­stärkt den Her­aus­forderun­gen der Elek­tro­mo­bil­ität zu stellen, um einen nach­halti­gen Auf­schwung der gesamten Branche zu sich­ern. Der Bun­desver­band eMo­bil­ität set­zt sich deshalb für starke, strate­gis­che Part­ner­schaften zwis­chen Energiev­er­sorg­ern, Bat­terieherstellern, Her­stellern und Entwick­lern von Elek­tro­fahrzeu­gen, Sys­temzulief­er­ern, Forschung­sein­rich­tun­gen, den Ver­bän­den und der Poli­tik ein, um Deutsch­land als Leit- und Wach­s­tums­markt für Elek­tro­mo­bil­ität mit heimis­ch­er Wertschöp­fung langfristig zu etablieren.
Aber nicht nur Indus­trie und Wirtschaft sind von diesem Wan­del betrof­fen. Let­z­tendlich geht es darum ein gesellschaft­süber­greifend­es Bewusst­sein für eine nach­haltige Neue Mobil­ität zu schaf­fen. Im Hin­blick auf den bevorste­hen­den Sys­temwech­sel von ein­er über 150-jähri­gen fos­silen in eine post­fos­sile Phase, wird der medi­alen Berichter­stat­tung über die Neue Mobil­ität deshalb eine beson­dere Rolle zuteil.
Es gilt bun­desweit über real­is­tis­che Chan­cen und Möglichkeit­en der Elek­tro­mo­bil­ität zu informieren, Kli­ma- und Umweltschutzpoten­ziale aufzuzeigen und die Men­schen zu motivieren, die Indi­vid­ual­mo­bil­ität langfristig auf Elek­tro­mo­bil­ität umzustellen. Dazu gehört die umfassende Infor­ma­tion der Ver­brauch­er über bere­its beste­hende Fahrzeu­gange­bote, Poten­ziale von Erneuer­baren Energien in Kom­bi­na­tion mit Elek­tro­fahrzeu­gen, Kosten- und Einspar­poten­ziale sowie über Elek­tro­mo­bil­ität als Wach­s­tums­branche und kün­fti­gen Jobmotor.
Das hat sich der Bun­desver­band eMo­bil­ität als Sprachrohr der Branche zur Auf­gabe gemacht. Tage­sak­tuelle Infor­ma­tio­nen zur Elek­tro­mo­bil­ität liefert der BEM über seine Home­page, den BEM eMo­bile Tick­er und den alle zwei Wochen erscheinen­den eNewslet­ter. Vierteljährlich informiert das Fach­magazin NEUE MOBILITÄT über aktuelle Entwick­lun­gen und Pro­jek­te. Experten disku­tieren in Fachar­tikeln und Kom­mentaren aktuelle Fragestel­lun­gen und Inter­views mit ver­schiede­nen eMo­bil­itäts-Play­ern liefern inter­es­sante Ein­blicke in die Branche.
Kurt Sigl, Präsi­dent Bun­desver­band eMo­bil­ität e.V.
Quelle: Son­der­beilage eMo­bil­ität in der Frank­furter All­ge­meinen Zeitung / 25. März 2011

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