Elektromobilität kommt! Das ist die Zukunft!

Auf dem von Vol­vo ver­anstal­teten Vol­vo Social Media Day 2011 in Frank­furt trat Kurt Sigl, seines Zeichens Präsi­dent des Bun­desver­ban­des eMo­bil­ität e.V. (BEM), als res­oluter Gas­tred­ner und Vertreter der Elek­tro­mo­bilen Bewe­gung auf. Bere­its 2009 grün­dete Kurt Sigl den BEM mit dem Gedanken Elek­tro­mo­bil­ität als real­is­tis­che Alter­na­tive zu etablieren.
Was ver­ste­ht man unter Elektromobilität?
Wichtig ist ihm, das man bei Elek­tro­mo­bil­ität nicht nur an Elek­troau­tos denkt. Elek­tro­mo­bil­ität ist weit mehr. Die Pal­l­lette an Elek­tro-Fahrzeu­gen ist groß, sei es ange­sproch­ene Elek­troau­tos, Elek­tro-Roller, Elek­tro-Fahrräder, vier‑, drei- oder zweirä­drige Fort­be­we­gungsmöglichkeit­en, alles deckt die Elek­tro­mo­bil­ität ab. Bemän­geln tut Kurt Sigl in seinem Vor­trag die man­gel­nde Weit­sicht unser­er Poli­tik, sei es auf Bun­des- oder kom­mu­naler Ebene, aber auch der deutschen Wirtschaft. Andere europäis­che Natio­nen machen es bere­its vor, fördern Elek­tro­mo­bil­ität und wenn deutsche Poli­tik­er und Unternehmen nicht bald ein­lenken tra­ben diese der bere­its jet­zt schon einen Schritt voran­schre­i­t­en­den Konkur­renz auf dauer hin­ter her, was let­ztlich einen deut­lichen wirtschaftlichen Schaden für Deutsch­land bedeutet.
Elek­tro­mo­bil­ität endet bei ihm nicht mit der Fort­be­we­gung, den Fahrzeu­gen an sich. Alle Branchen und Bere­iche der Wirtschaft sind davon betrof­fen. Her­steller von Mate­ri­alien wie etwa Alu­mini­um-Teilen für Solaran­la­gen, Trans­port­di­en­stleis­ter, Zulief­er­er ja sog­ar das Bauwe­sen kön­nen und prof­i­tieren let­ztlich von Elektromobilität.
Plan­los am Planen
Ins­beson­dere bemän­gelt er das Ver­ständ­nis von Entschei­dern in Kom­munen, wie etwa der Elek­tro­mo­bilen-Mod­ell­re­gio­nen München oder Berlin. Im Falle Münchens wer­den 2,7 Mil­lio­nen Euro Förderung in den Sand geset­zt, weil es nicht gelun­gen ist, Elek­tro­mo­bil­ität zu unter­suchen. Statt neue Fahrzeuge zu erproben, wur­den hier Fahrzeuge des Typs MINI E getestet, deren Daten­samm­lung zur Elek­tro­mo­bil­ität bere­its in anderen Mod­ell­re­gio­nen abgeschlossen wur­den. Und warum? Weil auf der einen Seite deutsche Unternehmen, wie etwa Audi oder Daim­ler ganz klar den Trend ver­schlafen haben, und bis heute noch keine Elek­tro­fahrzeuge pro­duzieren, und auf der anderen Seite die Entschei­der in den Kom­munen sich ein­fach zu wenig mit dem The­ma auseinan­der­set­zen. Die Förderung der Mod­ell­re­gion München Beispiel­sweise endet 2011 ohne nen­nenswerte Ergeb­nisse für eine Summe von 2,7 Mil­lio­nen Euro Steuergelder.
Ein weit­eres Beispiel nen­nt er für die Mod­ell­re­gion Berlin, hier wer­den plan­los Elek­trotanksäulen (auch Wall­box­en genan­nt) nebeneinan­der aufgestellt. Mit dem Ergeb­nis, dass weil es ja noch gar keine Elek­troau­tos gibt, diese Park­plätze mit Elek­trozapf­säulen auch von nor­malen Ver­bren­nungsmo­tor betriebe­nen Fahrzeu­gen gemieden wer­den bzw. die Fahrer eines solchen Autos nun verun­sichert sind, ob sie dort über­haupt parken dürfen.
Fördern, aber bitte an der richti­gen Stelle
Jed­er sollte mit­tler­weile ver­standen haben, dass wir mit dem CO2-Ausstoß unser­er Fahrzeuge deut­lich zur Erder­wär­mung mit beitra­gen, Elek­tro­mo­bil­ität kommt, das ste­ht für ihn außer Frage. Sei es nicht aus Umweltschutz­grün­den her­aus, dann wegen des wirtschaftlichen Nutzens, der sich aufzeigt. Daher muss man zwar nicht über­stürzt, dafür aber mit Weit­sicht pla­nen und han­deln, für die Zukun­ft jet­zt schon auf­bauen. Elek­tro­mo­bil­ität ist die Lösung für unsere saubere Mobil­ität der Zukun­ft. Natür­lich auch hier voraus­ge­set­zt, der zu nutzende Strom wird auch CO2-frei pro­duziert, denn ohne diese Grund­lage stellt sich die Frage nach Elek­tro­mo­bil­ität für uns von hybridelektroauto.com eigentlich nicht. Argu­menten wie: Elek­troau­tos wür­den das Strom­netz zusam­men­brechen lassen, ent­geg­net Kurt Sigl, dass eAu­tos ger­ade ein­mal 0,3% des Gesamt­strombe­darfs benöti­gen würden.
Kurt Sigl spricht das aus, was viele bere­its denken. Um Elek­tro­mo­bil­ität zu etablieren, bedarf es ein­er staatlichen Förderung in Deutsch­land. Doch die Förderung soll dort stat­tfind­en, wo sie let­ztlich auch etwas bewegt, weswe­gen er von ein­er Pauschalförderung der Auto­mo­bilkonz­erne abrät. Für ihn wäre eine gute Förderung, dass etwa die ersten 250.000 Elek­troau­tos mit je 10.000 Euro gefördert wer­den. Davon sollen Her­steller und Käufer zu gle­ichen Teilen prof­i­tieren, fifty-fifty sozusagen.
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Auch fordert er in sein­er Ansprache auf, dass die deutschen Auto­mo­bilkonz­erne endlich anfan­gen sollen, den Tat­sachen ins Auge zu sehen. Der Ver­bren­nungsmo­tor war Gestern, der Elek­tro­mo­tor ist die Zukun­ft. »Doch erk­lären Sie ein­mal der deutschen Auto­mo­bilin­dus­trie, dem Ursprungs­land des Ver­bren­nungsmo­tors, dass man auf diesen verzicht­en muss«, so Kurt Sigl.
Eben­falls muss ein Umdenken im Betra­cht­en des Auto­mo­bils als Sta­tussym­bol geschehen. Das Sta­tus Sym­bol der Jugend – und somit poten­tieller zukün­ftiger Käufer – ist nicht mehr das Auto, es ist das iPhone bzw. das Smart­phone, während das Auto verzicht­bar­er Gegen­stand für den Mit­tel zum Zweck der Fort­be­we­gung wird.
Für ihn ste­ht fest, die Probezeit ist vor­bei, es ist Zeit zu han­deln. Elek­tro­mo­bil­ität kommt und es wird höch­ste Zeit, dass Indus­trie, Poli­tik und Abnehmer von Fahrzeu­gen dies erken­nen und in die Tat umset­zen. Kurt Sigl fordert eine deut­liche Investi­tion in die Elek­tro­mo­bil­ität, bietet aber mit seinem Bun­desver­band für Elek­tro­mo­bil­ität e.V. auch genü­gend Hil­festel­lun­gen an.
Quelle: Hybridelektroauto.com

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