Elektrische Motorroller: Das Verkehrsmittel der Stunde

02. Juni 2020 / SPIEGEL Mobil­ität von Emil Nefzger / Pho­to KSR-Group
Abge­se­hen vom Wet­ter gibt es poli­tis­che Hür­den auf dem Weg zum Massen­mo­bil. “Das größte Prob­lem ist die Beschränkung der kle­in­sten Rollerk­lasse auf eine Höch­st­geschwindigkeit von 45 km/h”, sagt Kurt Sigl, Präsi­dent des Bun­desver­bands eMo­bil­ität. Dadurch wer­den die kleinen, beson­ders gün­sti­gen Roller, die man auch mit dem Aut­oführerschein fahren darf, sog­ar in der Stadt zum Verkehrshin­der­nis. »Damit die Roller massen­tauglich wer­den, müsse man diesen Wert auf 59 km/h erhöhen«, so Sigl. »Diese Änderung wird vom Verkehrsmin­is­teri­um und der Autoin­dus­trie aber mit allen Mit­teln blockiert.«
Sigl sagt, Bun­desverkehrsmin­is­ter Andreas Scheuer habe ihm bere­its 2018 in einem Gespräch ver­sichert, das The­ma anzuge­hen. Passiert sei seit­dem jedoch nichts. »Das Min­is­teri­um ist zu stark aufs Auto fokussiert. Erlaubt ist nur, was das Auto als Verkehrsmit­tel nicht gefährdet.« Schnellere Motor­roller, die keinen eige­nen Führerschein erfordern, kön­nten bei vie­len Men­schen den Wun­sch nach einem Pkw ablösen, so Sigl.
Das wohl größte Prob­lem der Fahrzeuge ist ihr Preis. Die eRoller sind in der Anschaf­fung ver­gle­ich­sweise teuer, solide Mod­elle mit Motoren von Bosch kosten ab 2.500 Euro aufwärts, Pre­mi­um­mod­elle wie die Ves­pa Elet­tri­ca oder die E‑Schwalbe knapp dreimal so viel. Ger­ade für junge Men­schen ist das viel Geld. »Eine Förderung wäre deshalb abso­lut richtig«, sagt BEM-Präsi­dent Sigl und ver­weist auf einen Vor­re­it­er: »In München unter­stützt die Stadt den Kauf eines eMo­tor­rollers mit bis zu 1.000 Euro. So eine Kauf­prämie muss in allen deutschen Großstädten verpflich­t­end einge­führt werden.«
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