Electric Mobility eTrailer ..

Technologiewandel im Nutzfahrzeug-Bereich: BEM fordert umgehende Zulassung der eTrailer-Technologie

Berlin, 17.10.2022. Der BEM | Bun­desver­band eMo­bil­ität hat vom Bun­desmin­is­teri­um für Dig­i­tales und Verkehr (BMDV) die sofor­tige Zulas­sung von eTrail­ern für den Nutz­fahrzeug-Bere­ich gefordert. Ein­stim­mig sprach sich die zuständi­ge Arbeits­gruppe am Mon­tag bei ein­er Beratung in der Saar­ländis­chen Lan­desvertre­tung dafür aus, elek­tri­fizierte Anhänger so schnell wie möglich auf deutschen Straßen zuzu­lassen und Tech­nolo­giewan­del sowie Umweltschutz im Schw­er­last-Seg­ment umge­hend zu ermöglichen. 

»Seit Jahre­san­fang reden wir, doch geschehen ist nichts. Der Nutz­fahrzeug-Bere­ich kön­nte auf der Stelle CO2-Emis­sio­nen eins­paren, wenn eTrail­er zuge­lassen wür­den, was allein aus Ver­wal­tung­sum­stän­den nicht geschieht«, sagte BEM-Vor­stand und Arbeits­grup­pen­leit­er Markus Emmert nach den Beratun­gen gegenüber Vertretern und Vertreterin­nen aus Bun­de­spoli­tik und Bun­desver­wal­tung und in Anwe­sen­heit der Saar­ländis­chen Min­is­ter­präsi­dentin Anke Rehlinger, die ein­er Ein­ladung der ZF Group zur eTrail­er-Präsen­ta­tion gefol­gt waren.

Als eTrail­er (elek­tri­fiziert­er Anhänger) wer­den Fahrzeuge beze­ich­net, die über eine Lade­fläche zur Beförderung von Gütern und über einen eige­nen Antrieb und einen eigen­ständi­gen von außen auflad­baren Energiespe­ich­er ver­fü­gen. Sie wer­den hin­ter Zug­fahrzeu­gen wie Pkw, Lkw, Omnibussen oder Trak­toren mit­ge­führt. Sie schieben nicht, unter­stützen das Ges­pann, erhöhen die Reich­weite und tra­gen erhe­blich zur Einsparung kli­maschädlich­er Abgase bei — sog­ar bei Diesel- oder Ben­z­in­fahrzeu­gen um 20% und mehr. Zur Kat­e­gorie eTrail­er zählen mod­erne Lösun­gen des eCar­a­van für den umweltscho­nen­den Touris­mus genau­so wie elek­tro­mo­bile Lösun­gen für voll dig­i­tale Schwerlasttransporte.

Bis­lang wird der elek­trische Anhänger im deutschen Reg­ulierungskon­text nicht anerkan­nt, auch ist die derzeit­ige Fahrzeuger­fas­sung im Kraft­fahrt­bun­de­samt (KBA) nicht aus­re­ichend. Der BEM ist seit Jahres­be­ginn aktiv darin, für eTrail­er eine eigene Fahrzeugkat­e­gorie zu schaf­fen, die Anrech­nung der Umweltwirkung auf die Mautab­gabe voranzutreiben und alle weit­eren Vor­bere­itun­gen für das eKennze­ichen sowie die Anpas­sung der Führerschein­klassen bzw. Fahrzeug­pa­piere zu treffen. 

»Unser erster eTrail­er Pro­to­typ ist seit 2018 in Betrieb und hat bewiesen, dass er bis zu 16% Kraft­stof­feinsparung und CO2-Emis­sion­sre­duzierung von bis zu 13,5 Ton­nen pro Fahrzeug im Jahr ermöglichen kann«, sagte Chris­ti­aan Ver­schueren, Glob­al Head of Sys­tem Solu­tion Trail­er, ZF Group und unter­strich in seinem State­ment die Bedeu­tung der Tech­nolo­gie-Zulas­sung für den Wirtschafts­stan­dort und den Fortbe­stand von Arbeit­splätzen: »Die Anhängertech­nolo­gie wird eine entschei­dende Rolle dabei spie­len, den Straßengüter­verkehr kosten­ef­fizien­ter und damit wet­tbe­werb­s­fähiger zu machen. Die Elek­tri­fizierung von Sat­te­lau­fliegern wird die Energieef­fizienz von Nutz­fahrzeu­gen auf ein völ­lig neues Niveau heben«, sagte Ver­schueren bei der Präsen­ta­tion mit BEM und Fach­ex­perten gegenüber den gelade­nen Gästen aus Poli­tik und Verwaltung. 

Der Bun­desver­band eMo­bil­ität (BEM) ist ein Zusam­men­schluss von Unternehmen, Insti­tu­tio­nen, Wis­senschaftlern und Anwen­dern aus dem Bere­ich der Elek­tro­mo­bil­ität, die sich dafür ein­set­zen, die Mobil­ität in Deutsch­land auf Basis Erneuer­bar­er Energien auf Elek­tro­mo­bil­ität umzustellen. Zu den Auf­gaben des BEM gehört die aktive Ver­net­zung von Wirtschaft­sak­teuren für die Entwick­lung nach­haltiger und inter­modaler Mobil­ität­slö­sun­gen, die Verbesserung der geset­zlichen Rah­menbe­din­gun­gen für den Aus­bau der eMo­bil­ität und die Durch­set­zung von mehr Chan­cen­gle­ich­heit bei der Umstel­lung auf emis­sion­sarme Antrieb­skonzepte. Der Ver­band wurde 2009 gegrün­det. Er organ­isiert 450 Mit­glied­sun­ternehmen, die ein jährlich­es Umsatzvol­u­men von über 100 Mil­liar­den Euro verze­ich­nen und über eine Mil­lion Mitar­beit­er weltweit beschäfti­gen. In 19 Arbeits­grup­pen arbeit­en über 1.750 angemeldete Teilnehmer*innen zur kom­plet­ten Band­bre­ite der eMobilität.

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