Strom im Tank

Mit dem eAu­to im Natur­park Alt­mühltal unter­wegs – das war bish­er man­gels öffentlich­er Ladesta­tion ein eher schwieriges Unter­fan­gen. Damit soll nun Schluss sein: Am Don­ner­stag hat das Energiev­er­sorgung­sun­ternehmen N‑Ergie fünf Ladesta­tio­nen im Land­kreis Eich­stätt in Betrieb genommen.
Gemein­sam mit Lan­drat Anton Knapp (CSU), Gred­ings Bürg­er­meis­ter Man­fred Preis­chl (FW), dem Kipfen­berg­er Bürg­er­meis­ter Chris­t­ian Wag­n­er (SPD), Kind­ings stel­lvertre­tenden Bürg­er­meis­ter Josef Pfall­er (CSU) und dem Präsi­den­ten des Bun­desver­ban­des eMo­bil­ität, Kurt Sigl, gab Rain­er Kleedör­fer als Bere­ich­sleit­er Unternehmensen­twick­lung den Startschuss für die Ladesta­tio­nen. Christoph Wür­flein und Lena Ogin­s­ki waren als Vertreter des Natur­parks Alt­mühltal beziehungsweise des Zusam­men­schlusses Alt­mühl-Jura anwe­send. Let­ztere waren an der Stan­dort­wahl der Ladesäulen beteiligt.
Von den drei öffentlichen Ladesta­tio­nen befind­et sich jew­eils eine an der Rück­seite des Gredinger Rathaus­es, eine in der Kindinger Ortsmitte »Am Mühlbach« und eine am Park­platz des Naher­hol­ungszen­trums Kratzmüh­le. Die Gasthöfe Zum Blauen Hecht in Grös­dorf und Zur Linde in Scham­bach stellen ihren Gästen ab sofort soge­nan­nte Wall­box­es, Wand­ladesta­tio­nen für Elek­troau­tos, zur Verfügung.
Lan­drat Knapp betonte, der Land­kreis Eich­stätt wolle die Energiewende in Sachen Mobil­ität aktiv mit­gestal­ten. So unter­stütze der Land­kreis beispiel­sweise das Pro­jekt »Stromtreter«, das einen flächen­deck­enden Aus­bau von Ladesta­tio­nen für eBikes gewährleis­ten soll. Knapp zeigte sich zuver­sichtlich, dass die Energiev­er­sorg­er, die Gemein­den, der Natur­park sowie die Gas­tronomen und Unternehmer den Aus­bau von Ladesta­tio­nen weit­er vorantreiben wür­den. Dass aus den Ladesäulen für eAu­tos nur Ökostrom aus regionalen Wasserkraftwerken und der Pho­to­voltaikan­lage in Pre­i­th kommt, sei nur kon­se­quent, so Knapp.
Bis zum Jahre­sende ist das Aufladen an den drei öffentlichen Säulen kosten­los. Anschließend sollen die Ladesta­tio­nen in den Lade­ver­band Franken plus inte­gri­ert wer­den. In dem Ver­band, beste­hend aus acht Kom­munen, sollen alle Ladesta­tio­nen ein ein­heitlich­es Nutzungs- und Bezahlsys­tem erhal­ten. Die Freis­chal­tung der Säulen für das »Tanken« werde dann über SMS oder eine Smart­phone-App real­isiert, so Kleedör­fer. Auch die Nutzungs­ge­bühr würde auf diesem Weg eingezogen.
Christoph Wür­flein, Geschäfts­führer des Natur­parks Alt­mühltal, ver­wies darauf, dass ent­ge­gen der weitläu­fi­gen Mei­n­ung pri­vate Elek­troau­tos vor allen in ländlichen Regio­nen gefahren wür­den. Auch dem Glauben, dass man mit eMo­bilen ständig tanken fahren müsse, wider­sprach Wür­flein: »Getankt wird, wo geparkt wird.« Deshalb habe der Natur­park auch Aus­flugsziele als Stan­dort für die Ladesta­tio­nen aus­gewählt: Während die Touris­ten in Gasthäusern sitzen oder wan­dern gehen, soll ihr Auto kün­ftig laden. Wür­flein erk­lärte zudem, dass die Ladesta­tio­nen in rel­a­tiv­er Nähe zueinan­der konzip­iert seien, um den Fahrern eine Alter­na­tive zu bieten, sollte eine Ladesta­tion schon beset­zt sein. An den drei öffentlichen Ladesäulen kön­nen jew­eils zwei Fahrzeuge über den am weitest ver­bre­it­eten Typ2-Steck­er gle­ichzeit­ig laden. Pro Büchse ste­hen 22 Kilo­watt Leis­tung zur Ver­fü­gung. Wie Wür­flein berichtete, wolle der Natur­park die Ladesta­tio­nen zukün­ftig bewer­ben. Schließlich sei bis auf einige staatlich sub­ven­tion­ierte Mod­ell­pro­jek­te etwa im All­gäu und im Bay­erischen Wald der Aus­bau der Ladesta­tio­nen im Freis­taat noch nicht weit vorangeschritten.
Dass auf dem Gebi­et der eMo­bil­ität »die Post abge­ht«, davon zeigte sich der Präsi­dent des Bun­desver­ban­des eMo­bil­ität, Kurt Sigl, überzeugt. So seien inzwis­chen 350.000 Elek­troau­tos in Deutsch­land zuge­lassen, vor allem der Markt mit Hybri­dau­tos boome. Ladesta­tio­nen für Elek­troau­tos oder eBikes seien zudem eine Möglichkeit, Kun­den an sich zu binden: »Man bietet einen Ser­vice, den nicht jed­er hat.« Auch einige Dis­counter hät­ten das inzwis­chen erkan­nt, so Sigl. Zum Abschluss über­re­ichte er Lan­drat Anton Knapp eine Plakette mit der Auf­schrift »O’zapft is«.
Autor: Lena Weber
Quelle: ⇢ Donaukuri­er

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