Nie mehr zur Tankstelle

Artikel aus dem “Spiegel” 6/2016 / frei kom­men­tiert von Chris­t­ian Heep in sein­er Funk­tion als NM-Chefredakteur
NPE-Chef Hen­ning Kager­mann set­zt sich im Gespräch mit dem Spiegel für seine Hoff­nung auf eine Mil­lion Stro­mau­tos und seinen Überzeu­gungskampf für Kauf­prämien gegen den Finanzmin­is­ter in Szene und biedert sich so mit erhe­blich­er Ver­spä­tung der Branche der Elek­tro­mo­bil­ität an.
Gle­ichzeit­ig kassiert er zudem schon mal vor­sor­glich das Eine-Mil­lio­nen-Ziel der Bun­desregierung, sollte denn diese Förderung nicht kom­men. Aha. Bis dahin hat­ten die NPE, die GGEMO und alle anderen Regierungskreise uns doch mehr oder weniger immer weis­machen wollen, wir wären Leit­markt, Lei­tan­bi­eter und oben­drein per­fekt im Zeit­plan. Da startet also bere­its ein Recht­fer­ti­gungsszenario. Am Ende auch dieser Fehlen­twick­lung wird es jeden­falls keinen Schuldigen geben. Doch: Der Käufer hat die Elek­tros ein­fach nicht haben wollen. Und dieses Argu­ment wird sog­ar dann ziehen, wenn die Kauf­prämie tat­säch­lich kommt. Denn die Lade­in­fra­struk­tur oder der juris­tis­che Rah­men beim Laden am Arbeit­splatz müssen im gle­ichen Maß verbessert werden.
Kager­mann übern­immt nach erst kür­zlich erfol­gtem Aus­tausch mit dem BEM unsere Posi­tio­nen von vor 5 Jahren und gibt pein­licher­weise im gle­ichen Artikel zwis­chen den Zeilen zu, dass eine Kauf­förderung in den let­zten Jahren nicht gewün­scht war, da die deutsche Auto­mo­bilin­dus­trie nichts Rel­e­vantes vorzuweisen hat­te, jet­zt aber schon. Das ist alles andere als eine kon­sis­tente Hal­tung zur Elek­tro­mo­bil­ität. Aber genau die hat­ten wir doch von der Nationalen Plat­tform Elek­tro­mo­bil­ität erwartet. Das war ihre Auf­gabe. Aber wenn selb­st der Chef dieser Null­runde die Inter­essen im fos­silen Fahrzeugseg­ment über die der Neuen Mobil­ität stellt, dann kön­nen Sie sich den Rest Ihrer Mei­n­ung jet­zt auch leicht selb­st bilden.
Wir bleiben jeden­falls weit­er­hin skep­tisch und wollen noch nicht so ganz glauben, dass die Trag­weite der Chan­cen und Her­aus­forderun­gen, aber auch der enor­men Risiken für unsere Volk­swirtschaft von unseren Entschei­dern bere­its in ihrer gesamten Trag­weite erkan­nt wor­den ist. Gesagt haben wir denen es jeden­falls schon oft genug.
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