Emotional aufgeladen

Das Beste vor­weg: Stromer sind emo­tion­al aufge­laden. Sie trans­portieren ein neues Fahrge­fühl. Schön­er als fliegen — sagten viele Kun­den, die mit unserem eFahrzeug vom Flughafen abge­holt wur­den. Die Fahrt zum Air­port war dann auch die meist gefahrene Route. Ange­fan­gen hat­te alles mit ein­er Infor­ma­tionsver­anstal­tung Anfang 2011: Bis auf den let­zten Platz beset­zt waren die Stüh­le beim ersten run­den Tisch zum The­ma »Elek­tro­mo­bil­ität« im Gewer­bege­bi­et Molls­feld. Ein­ge­laden hat­te Athlon Car Lease gemein­sam mit der Stadt Meer­busch als Schirmher­rin, um ein bish­er ein­ma­liges Pilot-Pro­jekt ins Rollen zu brin­gen: ein elek­trisches Carsh­har­ing-Mod­ell für Unternehmen in Meer­busch. Im Juli war es dann soweit. Fünf Unternehmen — Wirtschafts­be­triebe Meer­busch GmbH, Epson Deutsch­land GmbH, Kyocera Mita Deutsch­land GmbH, SSF Schwimm­bad GmbH und Athlon Car Lease Ger­many GmbH — teil­ten sich einen Mit­subishi-i-MiEV für kurze Strecken.
Als Leas­ingge­sellschaft waren wir in Vor­leis­tung gegan­gen. Wir hat­ten das Fahrzeug finanziert, um Elek­tro­mo­bil­ität in Deutsch­land weit­er voranzutreiben. Für die beteiligten Fir­men haben wir so einen gün­sti­gen Ein­stieg in die Elek­tro­mo­bil­ität geschaf­fen. Denn die Mehrkosten für Elek­tro­fahrzeuge brem­sen die Unternehmen aus — vie­len ist die Anschaf­fung ein­fach zu teuer — auch als Leas­ing­fahrzeug. Das Delta zwis­chen einem kraft­stoff­be­triebe­nen Fahrzeug und einem Elek­tro­fahrzeug beträgt zwis­chen fünf bis zehn­tausend Euro. Nicht umson­st hof­fen die First Mover für die Schaufen­ster­pro­jek­te auf Fördergelder, um den Preis­nachteil gegenüber Ver­bren­nern wettzu­machen und die Fir­men zum Leas­ing von eFahrzeu­gen bewe­gen zu können.
Für unser Car­shar­ing-Pro­jekt stand daher von Anfang an fest: Es muss ein nieder­schwelliges Ange­bot sein. Bezahlt wer­den — wie beim Car­shar­ing üblich — nur die gefahre­nen Kilo­me­ter. Für uns ein Non-Prof­it-Geschäft, die Anschaf­fungskosten kön­nen bei ein­er Jahres­fahrleis­tung von rund 15.000 Kilo­me­tern nicht wieder einge­fahren wer­den. Elek­tro­fahrzeuge wer­den nun ein­mal auf Kurzstreck­en einge­set­zt. Den­noch werten wir das Pilot­pro­jekt als Erfolg. Die Bilanz nach einem hal­ben Jahr kann sich sehen lassen: 4.800 Kilo­me­ter wur­den mit dem Car­shar­ing-Fahrzeug emis­sions­frei zurück­gelegt. Getankt wurde auss­chließlich Energie aus erneuer­baren Quellen. Anlass genug, das Pro­jekt fortzuführen und die Teil­nehmer-Runde zu erweit­ern: Das Fahrzeug ste­ht nicht mehr länger einem geschlosse­nen Nutzerkreis, son­dern allen Unternehmen in Meer­busch offen. Alles was die Fir­men dazu benöti­gen, ist eine Kun­den-Karte mit einem Iden­ti­fika­tion­scode. Das eFahrzeug kann ein­fach über das Inter­net gebucht werden.
Nicht nur der Teil­nehmerkreis, auch die Reich­weite erfährt eine Erweiterung: Statt des Mit­subishi i‑MiEV ste­ht allen Gewer­be­treiben­den im Molls­feld nun die Tür eines Opel Ampera ePi­onier Edi­tion offen. Der Vorgänger war nur auf rund 150 Kilo­me­ter aus­gelegt. Für einen Stan­dort wie unseren in der fast schon ländlichen Periph­erie zu wenig, wie sich im Prax­is­test her­ausstellte. Das Pilot­pro­jekt geht nun buch­stäblich in die Ver­längerung: der Opel Ampera hat eine Reich­weite von 500 Kilometern.
Den Ampera bieten wir für 9,99 Euro pro Stunde an — das ist ein wet­tbe­werb­s­fähiger Kurs. Zum Ver­gle­ich: Die ersten kom­merziellen Anbi­eter nehmen rund 15 Euro die Stunde. Mit unserem Ange­bot wollen wir Bewe­gung in einen Markt brin­gen, der auch preis­lich von Still­stand gekennze­ich­net ist und von eini­gen Her­stellern dominiert wird.
Das kostet Geld — aber ohne Investi­tion, ohne einen Vorschuss kann es keinen Fortschritt geben. Wir wollen mit unser­er E‑nitiative unseren Beitrag dazu leis­ten. Abwarten, und dann als Trit­tbret­tfahrer auf die neue Tech­nolo­gie auf­sprin­gen — das entspricht nicht unser­er unternehmerischen Hal­tung. Wir wollen nicht mehr und nicht weniger als das große Ganze: Neue Zusam­men­hänge schaf­fen, neue Geschäftsmod­elle erschließen. Deshalb sind wir unternehmerisch in Sachen eMo­bil­ität unter­wegs, deshalb haben wir für das erste pri­vatwirtschaftliche Elek­tro-Car­shar­ing die Anschub­fi­nanzierung übernommen.
Schaufen­ster­pro­jek­te kön­nen von unserem Know-how prof­i­tieren — denn mit knapp 300 elek­trischen Fahrzeu­gen in unser­er gewerblichen Flotte wis­sen wir, wohin die Reise geht. Auch im Car­shar­ing gilt für Unternehmen die Devise: mehr Reich­weite, weniger Kosten. Das ist die Rich­tung. Unser Car­shar­ing-Pro­jekt kann übri­gens in jed­er Stadt in Deutsch­land starten, das Mod­ell kann eins zu eins auch auf andere Gewer­bege­bi­ete über­tra­gen wer­den. Die E‑nitiative ist offen für alle Unternehmen, die streck­en­weise elek­trisch unter­wegs sein wollen und dabei demon­stri­eren: Wir sind tech­nol­o­gisch weit vorn. Für den Indus­tri­e­s­tandort Deutsch­land kön­nen wir uns keine bessere Botschaft denken.
Roland Meyer
Com­mer­cial Director
Athlon Car Lease Gemany GmbH & Co. KG
www.athloncarlease.de

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