»Wann, wenn nicht jetzt?« Ein Plädoyer für die Green Economy
Deutschland, Europa und die Welt stehen an mehreren kritischen Punkten, geprägt von sozialen Spannungen, zunehmender Radikalisierung und der Verbreitung von Fake News, verkürzten Darstellungen und Halbwahrheiten. Das ist eine ernüchternde, aber treffende Bestandsaufnahme – und sie offenbart die dringende Notwendigkeit, Fehlinformationen und populistische Narrative entschieden zurückzuweisen, die Debatten in der medialen und öffentlichen Diskussion oder innerhalb politischer und administrativer Prozesse prägen und dadurch Fortschritt blockieren. Gleichzeitig machen die drängenden klima- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen deutlich, dass genau solche Strategien auf nationaler und europäischer Ebene höchste Priorität haben müssen. Dies ist kein Zeitpunkt für weiteres Aussitzen oder den Rückgriff auf überholte Strukturen – es ist die Gelegenheit, eine sozialgerechte Gesellschaft und zukunftsfähige Wirtschaft aktiv zu gestalten.
Die Mobilitäts- und Energiewende sind keine abstrakten Visionen, sondern zentrale Hebel, um den Herausforderungen innerhalb der planetaren Grenzen gerecht zu werden. Gleichzeitig sichern sie langfristig Wohlstand, wirtschaftliche Stabilität und Arbeitsplätze. Doch diese Transformation erfordert mehr als politische Diskussionen: Es reicht nicht, bloß den Willen zu bekunden – was zählt, ist die Fähigkeit, Taten folgen zu lassen und dabei mutige, transparente und umsetzbare Entscheidungen zu treffen. Nur durch verständliche Kommunikation, das Aufzeigen von Hintergründen, die nachvollziehbare Erklärung der Notwendigkeiten sowie die Förderung von Partizipation können Ängste abgebaut und Zustimmung für diese entscheidenden Schritte gewonnen werden, um sie in gerechte und realpolitische Entscheidungen zu übersetzen.
Ein solcher Weg erfordert eine Kombination aus regulatorischen Rahmenbedingungen, zielgerichteten Investitionen in die Green Economy, innovativen Technologien – die längst verfügbar sind und nun verstärkt eingesetzt werden müssen – sowie einem konsequenten Bonus-Malus-System, das im Hintergrund mitläuft und nachhaltiges Handeln konsequent befördert, während fossile Wirtschaftspraktiken rigoros überwunden werden. Dies ist die Grundlage für eine transformative Implementierung der Green Economy, die in Deutschland und Europa nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit sichern, sondern auch eine führende wirtschaftliche Rolle im internationalen Kontext ermöglichen wird.
Die notwendigen Maßnahmen liegen auf der Hand: eine beschleunigte Weiterentwicklung bestehender Strategien sowie wirtschaftspolitische Grundsatzentscheidungen, die wirtschaftliche, soziale und ökologische Stabilität garantieren. Die wachsenden Kosten durch Klimaschäden werden die Investitionen in rechtzeitige und kluge Maßnahmen bei Weitem übersteigen – wer jetzt nicht handelt, setzt wissentlich auf Scheitern und verpasst die Chance, Verantwortung zu übernehmen. Fossile, umweltschädliche Subventionen, die laut Schätzungen vom UBA und IWF jährlich allein in Deutschland zwischen 65 und 70 Milliarden Euro binden, müssen sukzessive bis ad hoc abgeschafft werden. Die freiwerdenden Mittel können gezielt in sinnvollere Projekte fließen, die nachhaltige Zukunftsperspektiven schaffen. Dies ist nicht nur eine politische Notwendigkeit, sondern auch ein gesellschaftlicher Auftrag: Die Umgestaltung hin zu einer Green Economy bedeutet nicht Einschränkung, sondern Chancen – und keine Einschnitte, sondern neue Freiräume. Heute, morgen und für nachfolgende Generationen.
Es gibt keinen Plan B für den Planeten – keine Resettaste, keinen zweiten oder dritten Versuch. Aber es gibt einen Plan A, der den Weg in eine nachhaltige Zukunft weist. Dieser Ansatz bietet die Chance, wirtschaftliche, gesellschaftliche, soziale, politische und ökologische Sichtweisen und Vorteile in Einklang zu bringen und eine mögliche Vorreiterrolle Deutschlands und Europas aktiv anzugehen.
Die Mitglieder des BEM und ihre innovativen Produkte und Lösungen stehen längst auf dieser Seite der Geschichte. Mit ihren Technologien, Konzepten und ihrer Entschlossenheit gestalten sie aktiv die Mobilitätswende und leisten einen entscheidenden Beitrag, um die Chancen der Green Economy zu nutzen und die Grundlagen für eine lebenswerte, nachhaltige Zukunft zu schaffen. Doch es liegt nicht allein im Handlungsspielraum der Unternehmen, diesen Wandel zu bewältigen. Es braucht mehr Sichtbarkeit, klare Positionierung und eine laute, überzeugende Stimme, die diese Erkenntnisse in die politische und gesellschaftliche Diskussion trägt. Eine Stimme, die Wählerinnen und Wähler inspiriert, mutige Entscheidungen mitzutragen. Dies ist kein Aufruf zu plakativen Wahlkampfparolen, sondern zu einer Politik, die durch Transparenz, fundierte Lösungsansätze und eine klare Vision von einer lebenswerten Zukunft überzeugt. Zögern ist keine Option mehr. Die Lösungen von gestern sind gescheitert – es bleibt nur der entschlossene Weg in eine nachhaltige Zukunft. Wann, wenn nicht jetzt?
In diesem dynamischen Umfeld bleibt der Bundesverband eMobilität ein verlässlicher Partner, der sich aktiv für die Mobilitätswende und die Stärkung der Green Economy einsetzt. Mit unseren Mitgliedsunternehmen arbeiten wir konsequent an Lösungen, die nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern auch ökonomisch tragfähig sind. Besonders jetzt, da politische Prozesse beschleunigt und Prioritäten neu gesetzt werden müssen, ist die Stimme unserer Branche gefragter denn je. Von Sonderkommissionen über die BEM-Arbeitsgruppen und die Parlamentarischen Dialoge bis hin zu gezielten Veranstaltungen und Messen bieten wir Plattformen für Austausch und Vernetzung, um gemeinsam die Zukunft der Mobilität zu gestalten. Lassen Sie uns gemeinsam den Dialog mit Politik, Medien und Gesellschaft weiter intensivieren und die anstehenden Herausforderungen mit Optimismus und Entschlossenheit angehen – die Mobilitätswende ist kein Ziel von morgen, sondern die Aufgabe von heute – für eine lebenswerte Zukunft.