Paris leitet die
Mobilitätswende ein
»Diesen Netzfund von Peter Jelinek bei LinkedIn möchte ich gerne mit Euch teilen. Ich war selbst im Herbst nach ca. 15 Jahren mal wieder in Paris und schier überrascht von der positiven Verkehrssituation. Es war sehr eindrücklich, sich zu Fuß und mit den Öffentlichen quer durch die Stadt zu bewegen; deutlich weniger Autos, mehr Auto-freie Zonen, weniger bis gar kein Verkehschaos, mehr Fahrräder, mehr Grünflächen, viel bessere Luft, leiser und insgesamt deutlich angenehmer und entspannter. Ein wirklich eindrucksvolles Beispiel für eine moderne und nachhaltige Stadtpolitik. Chapeau für diese richtungsweisende Entwicklung und insbesondere für die Umsetzungskraft, liebe Anne Hidalgo«, so BEM-Vorstand Christian Heep.
Was ihr im Bild seht ist die Luftentwicklung in Paris oder wie Springer, CDU, CSU, FDP und AfD sagen würden: »Ideologische Politik zur Verbesserung der Lebensqualität in einer Großstadt«. Paris hat die Mobilitätswende eingeleitet und macht sich fit für die Klimakrise, denn die Stadt hat sich bereits im Durchschnitt um 2,3 Grad erhitzt.
2 Sektoren sind entscheidend: Der Verkehr, der 13% der Emissionen in Paris ausmacht, sowie der Gebäudesektor mit satten 72% der Emissionen. Um das zu ändern weichen seit Jahren Auto-Parkplätze, Autostraßen werden zu Fahrrad- oder Fußgänger*innen-Zonen umgebaut, Busspuren und die U-Bahn ausgebaut, Grünflächen kommen massenhaft hinzu. Ziel: Alle können ohne Probleme alles notwendige – also Supermärkte & Co. – innerhalb von 15 Minuten erreichen, die Emissionen sinken, die Stadt kühlt sich ab, die Luft wird besser. Bürgermeistern Anne Hidalgo (sozialdemokratische Partei) hat dafür folgendes vor oder bereits umgesetzt:
– 70.000 Parkplätze umwidmen für Parks, geschützte Fahrradstraßen, Spielplätze, öffentliche Räume
– seit 2016 sind 700 km neue Radwege entstanden, Tendenz stark steigend
– das Verbrenner-Aus kommt: Bis 2030 in allen öffentlichen Fahrzeugen
– das Seine-Ufer wurde bereits für Autos gesperrt. Zuvor waren es 40.000 Autos täglich
– 170.000 neue Bäume werden gepflanzt
– über 170 »Schulstraßen«, wo vorher Autos parkten, sind bereits durch Spielplätze und Grünflächen ersetzt
– Wasserspender, öffentliche Toiletten etc. gebaut
Und nur als Einordnung: Die letzte Bürgermeister*in-Wahl in Berlin gewann die CDU mit Plakaten wie »Berlin ist für alle da. Auch für Autofahrer«. Seit der Wahl sind die 500 Meter verkehrsberuhigte Friedrichstraße wieder für Autos freigegeben. Kein Baum, kein Radweg, aber dafür Parkplätze, Beton und Teer. Wie es anders geht, sehen wir in Paris.