Killt das eAuto wirklich 400.000 Jobs? Die deutsche Auto-Industrie widerspricht

14. Jan­u­ar 2020 / Artikel erschienen auf ⇢ https://efahrer.chip.de
Ein Beratungs­gremi­um der Bun­desregierung sieht die Möglichkeit, dass bis zum Ende dieses Jahrzehnts 400.000 Arbeit­splätze durch die Umstel­lung auf Elek­tro­mo­bil­ität ver­loren gehen kön­nten. Der Ver­band der Auto­mo­bilin­dus­trie wider­spricht der Prog­nose jedoch.
Die von der Bun­desregierung geplante Umstel­lung auf Elek­tro­mo­bil­ität kön­nte zig­tausende Jobs gefährden. Das ist die Prog­nose, die die Nationale Plat­tform Zukun­ft der Mobil­ität (NPM) am Mittwoch in einem Bericht vor­legen will. Die NPM-Arbeits­gruppe unter Vor­sitz von IG-Met­all-Chef Jörg Hof­mann hat dazu eine Studie durchge­führt, die von der Bun­desregierung in Auf­trag gegeben wurde. Allein in der Pro­duk­tion von Motoren und Getrieben kön­nten dem­nach bis zu 88.000 Jobs weg­fall­en. Die Mach­er der Studie stellen in Aus­sicht, dass bis zum Jahr 2030 ins­ge­samt fast 410.000 Arbeit­splätze zugun­sten der Umstel­lung auf Elek­tro­mo­bil­ität weg­fall­en könnten.
In ihrer Studie schreiben die Mit­glieder der NPM: »Ins­ge­samt sind die tech­nolo­giegetriebe­nen Arbeit­splatzver­luste auf­grund der Umstel­lung auf den Elek­troantrieb bei Pkw unter den pes­simistis­chen Annah­men zum steigen­den Importbe­darf als sehr hoch zu bewerten.«
Haupt­grund: Weniger Teile im Elektromotor
Haupt­grund­lage der Berech­nun­gen des NPM ist, dass ein Elek­tro­mo­tor aus viel weniger Teilen aufge­baut ist als ein Ver­bren­nungsmo­tor. Wo der Ver­bren­ner aus min­destens 1.200 Teilen beste­ht, ist der Elek­tro­mo­tor aus nur rund 200 Teilen gefer­tigt. Zylin­der, Getriebeteile, Kol­ben, Aus­puffan­la­gen: Je mehr Elek­troau­tos gebaut wer­den und je mehr diese die klas­sichen Ben­z­in­mo­toren ver­drän­gen, umso mehr haben die angeschlosse­nen Indus­trien, die sich auf Ver­bren­ner spezial­isiert haben, auch Job­ver­luste zu befürchten.
Ver­band der Auto­mo­bilin­dus­trie übt scharfe Kri­tik an den Prognosen
Der Ver­band der Auto­mo­bilin­dus­trie (VDA) äußert scharfe Kri­tik an der NPM-Studie: »Die Annahme, dass in den kom­menden Jahren bis zu 410.000 Stellen weg­fall­en kön­nten, geht von einem unre­al­is­tis­chen Extrem­szenario aus«, sagte der Geschäfts­führer der VDA, Kurt-Chris­t­ian Scheel zum Nachricht­en­magazin Spiegel.
Ganz ent­ge­gen der Prog­nosen der NPM-Arbeits­gruppe geht der Bun­desver­band eMo­bil­ität e.V. (BEM) nicht von ein­er sink­enden Zahl von Arbeit­splätzen aus. Der BEM prog­nos­tiziert in ein­er Studie vom ver­gan­genen Okto­ber, dass in den näch­sten Jahren 255.000 neue Arbeit­splätze allein durch den Auf­bau von Ladesäulen entste­hen werden.
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