NPE veröffentlicht Fahrplan für einheitliche Standards

24. April 2017 / Car­o­line May­er auf der Han­nover Messe
Car­o­line May­er, wis­senschaftliche Beirätin des BEM, befind­et sich derzeit in einem span­nen­den Mas­ter Prak­tikum bei der Audi AG. Eine der Höhep­unk­te ihrer Praxis­er­fahrung war die Teil­nahme und aktive Mit­gestal­tung der Nor­mungsroadmap 2020 auf dem MobiliTec Forum im Zuge der Han­nover Messe 2017. 
»In zahlre­ichen Gesprächen mit nationalen und inter­na­tionalen Vertretern aus Poli­tik, Indus­trie, Wis­senschaft und Presse kon­nte ich auf­schlussre­iche Ein­blicke in die Entwick­lung der Elek­tro­mo­bil­ität von mor­gen erlan­gen. Beson­ders zum Start in den Massen­markt ist es wichtig, dass die wesentlichen Branchen und Stake­hold­er sowie Ver­bände der Elek­tro­mo­bil­ität kooperieren. Für eine erfol­gre­iche Elek­tro­mo­bil­ität ist es in diesem Zuge wichtig, eine ein­heitliche und zugängliche öffentliche Lade­in­fra­struk­tur zu schaf­fen sowie ein unkom­pliziertes Bezahlsys­tem. Die Nor­mung hil­ft dabei, den Markt zu öff­nen und schafft für Anbi­eter und Nutzer Inter­op­er­abil­ität sowie Investi­tion­ssicher­heit«, erk­lärt Mayer.
Offizielle Pressemel­dung der NPE zur Über­gabe der Roadmap 2020:
Am 24.04.17 über­re­ichte Hen­ning Kager­mann, Vor­sitzen­der der Nationalen Plat­tform Elek­tro­mo­bil­ität (NPE) und acat­e­ch Präsi­dent, auf der Han­nover Messe die Deutsche Nor­mungs-Roadmap Elek­tro­mo­bil­ität 2020 an die Bun­desregierung. Diese zeigt den konkreten Sta­tus und Hand­lungs­be­darf der Nor­mung, Stan­dar­d­isierung und Zer­ti­fizierung zur Weit­er­en­twick­lung der Elek­tro­mo­bil­ität auf, beispiel­sweise beim kabel­losen Laden. Staatssekretär Rain­er Bom­ba aus dem Bun­desverkehrsmin­is­teri­um sowie Staatssekretär Matthias Mach­nig aus dem Bun­deswirtschaftsmin­is­teri­um nah­men die Roadmap entgegen.
Als Schirmherr der MobiliTec auf der Han­nover Messe 2017 betonte Hen­ning Kager­mann bere­its in sein­er Eröff­nungsrede die außeror­dentliche Rel­e­vanz von inter­na­tion­al ein­heitlichen Nor­men und Stan­dards, um der Elek­tro­mo­bil­ität zum Durch­bruch zu ver­helfen. »Nor­men öff­nen den Markt. Sie sich­ern inter­na­tionale Inter­op­er­abil­ität und schaf­fen Investi­tion­ssicher­heit. Sie bilden die Grund­lage für den  Mark­thochlauf von Elek­tro­fahrzeu­gen.« Das inter­na­tionale Engage­ment der deutschen Nor­mungs­gremien unter­stütze dabei ein europaweit ein­heitlich­es Gesamt­sys­tem der Elektromobilität.
Roland Bent, Chief Tech­nol­o­gy Offi­cer bei Phoenix Con­tact und stel­lvertre­tender Vor­sitzen­der der NPE Arbeits­gruppe Nor­mung, Stan­dar­d­isierung und Zer­ti­fizierung, hob den Stel­len­wert ein­heitlich­er Nor­mung für die Bedürfnisse der Fahrerin­nen und Fahrer von Elek­tro­fahrzeu­gen her­vor: »Die Nutzer wün­schen sich einen kun­den­fre­undlichen Zugang an der näch­sten Ladesäule mit einem ein­fachen Bezahlsys­tem. Dafür sind ein­heitliche Lade­schnittstellen eben­so notwendig wie trans­par­ente und diskri­m­inierungs­freie Abrech­nungsmod­elle. Möglich ist dies nur durch ein­heitliche Stan­dards. Diese sor­gen für Investi­tion­ssicher­heit, etwa bei Her­stellern, Energiev­er­sorg­ern oder Ladesäu­len­be­treibern.« Damit unter­stützten sie den Aus­bau der Lade­in­fra­struk­tur und die Erweiterung der Mod­el­lvielfalt an Elektrofahrzeugen.
Die Deutsche Nor­mungs-Roadmap Elek­tro­mo­bil­ität 2020 stellt die bish­eri­gen Nor­mungsak­tiv­itäten beim kabel­ge­bun­de­nen Laden dar und fasst den aktuellen Stand vor allem bei Anforderun­gen zur Sicher­heit, Fahrzeugtech­nik und zu Lade­schnittstellen zusam­men. Erre­icht wurde ins­beson­dere die europaweite Durch­set­zung des Com­bined Charg­ing Sys­tem (CCS). Die Arbeit­en an den Nor­men für einen ein­heitlichen Ladesteck­er und für ein­heitliche Anforderun­gen an die Lade­schnittstellen wur­den erfol­gre­ich abgeschlossen. Sie fan­den mit der EU Richtlin­ie 2014/94/EU über den Auf­bau der Infra­struk­tur für alter­na­tive Kraft­stoffe bere­its 2014 Ein­gang in die europäis­che Geset­zge­bung. In Deutsch­land schreibt die Ladesäu­len­verord­nung der Bun­desregierung die Aus­rüs­tung von Ladesta­tio­nen mit genormten Steck­verbindun­gen  „Typ 2“ und „Com­bo 2“ als Min­dest­stan­dard verbindlich vor.
Die Nor­mungs-Roadmap adressiert auch zukün­ftige Her­aus­forderun­gen wie das Laden mit höheren Ladeleis­tun­gen. So soll­ten die fahrzeug- sowie infra­struk­tur­seit­i­gen Voraus­set­zun­gen für das Laden mit Leis­tun­gen von 150 kW bis zu 400 kW geschaf­fen wer­den. Um das kabel­lose Laden flächen­deck­end zu real­isieren, wer­den bere­its heute die Stan­dards entwickelt.
Um zukün­ftig das Laden an jed­er Ladesäule zu ermöglichen, sind heute die Weichen bei den Voraus­set­zun­gen der Infor­ma­tions- und Kom­mu­nika­tion­stech­nolo­gie zu stellen. Notwendig ist dazu unter anderem ein ein­heitlich­es Authen­tifizierungskonzept. Die Arbeits­gruppe emp­fiehlt in diesem Kon­text eine europaweit ein­heitliche Struk­tur zur ID-Ver­gabe, um ein inter­op­er­a­bles, län­derüber­schre­i­t­en­des Laden an allen Ladesta­tio­nen zu ermöglichen – für Ver­tragskun­den wie für spon­tanes Ad-hoc-Laden.
Im Rah­men der „Ener­gy“ – Leitmesse für inte­gri­erte Energiesys­teme und Mobil­ität auf der Han­nover Messe – wurde das MobiliTec Forum für eine Podi­ums­diskus­sion genutzt, um mit Dr.-Ing. Joachim Damasky (VDA), Dr.-Ing. Ingo Diefen­bach (BDEW), Ans­gar Hinz (VDE), Rüdi­ger Mar­quardt (DIN) und Dr. Klaus Mit­tel­bach (ZVEI) zu disku­tieren, weshalb Nor­men und Stan­dards für einen erfol­gre­ichen Massen­markt grundle­gend sind.
Die aktuelle Nor­mungs-Roadmap kann in deutsch­er und englis­ch­er Sprache unter fol­gen­dem Link abgerufen wer­den: ⇢ www.nationale-plattform-elektromobilitaet.de/die-npe/publikationen

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