Neuer E‑Bike-Verleih Flensburgs in Betrieb genommen

17. Juli 2020 / Flens­burg­er Tage­blatt / Pho­to: Präsen­tieren die neue Ver­leih­sta­tion (v.l.n.r.) Klaus Schrad­er, Geschäfts­führer des Klima­pak­tes, Ker­rin Matthiesen von der Touris­musagen­tur, Jan Fes­tersen, der den Platz zur Ver­fü­gung stellt sowie Till Fud­er, Kli­maschutz­man­age­ment der Stadt Flens­burg und Tor­ben Jöns von Sys­tem­liefer­ant GP Joule
Ein biss­chen ver­steckt thront er auf dem Fes­tersen-Park­platz: Der graue Con­tain­er von GP-Joule, der ab sofort als Ver­leih­sta­tion für E‑Bikes dient. 24 Stun­den, 365 Tage im Jahr geöffnet. Schon vor der offiziellen Eröff­nung fehlen drei der acht Fahrräder — »offen­bar funk­tion­iert es bere­its, ohne dass es kund­getan wurde«, freut sich Till Fud­er vom Kli­maschutz­man­age­ment der Stadt.
Gemein­sam mit dem Sys­tem­liefer­an­ten GP Joule set­zt die Stadt das Ange­bot in ein­er ersten Test­phase um, »die sich dann ver­steti­gen soll«, sagt Tor­ben Jöns, zuständig für Ver­trieb und Koop­er­a­tion bei GP Joule. »Die Sta­tion ist nur der Vor­bote, wir hof­fen in den näch­sten Wochen weit­ere Stan­dorte real­isieren zu kön­nen«, bestätigt Fud­er. In der Diskus­sion sind dabei der Park­platz am Neu­markt, der Burg­platz, sowie der Twedter Plack.
Wo das noch hin­führt? »Da fan­gen wir ger­ade erst an«, sagt Jöns. »Flens­burg hat eine gute Größe, um so etwas umzuset­zen.« Daher hof­fen die Ini­tia­toren langfristig auf weit­ere Part­ner, denn die Sache hat einen Hak­en: »Das Shar­ing-Sys­tem ist wirtschaftlich nicht allein tragfähig. Für uns ist das Teil eines Gesamtverkehrssys­tems, so wie wir auch den ÖPNV unter­stützen«, so Fud­er. Das Netz kün­ftig auszuweit­en »ist extrem wichtig, damit das nicht nur ein Stro­hfeuer ist«, erk­lärt Jöns. Der Gedanke ist, dass die Fahrräder irgend­wann ein­mal an jed­er Sta­tion in der Stadt zurück­gegeben wer­den kön­nen. »GP Joule übern­immt dann das Rebal­anc­ing«, so Jöns — also aus­geglich­ene Verteilung der Räder auf die einzel­nen Stan­dorte. So ein Ver­leih eigne sich auch für Unternehmen, die das als Dien­st­mo­bil bere­it­stellen wor­den, erk­lärt Fud­er. Das Sys­tem soll sich laut GP Joule nach­haltig entwick­eln, so wird etwa auch der Strom für die Fahrräder größ­ten­teils aus den Solarplat­ten auf dem Con­tain­er bereitgestellt.
Außer­dem ist das Ange­bot als langfristiger Bestandteil des inter­modalen Verkehrs gedacht — also als zusät­zlich­es Verkehrsmit­tel auf einem bes­timmten Weg. Wer beispiel­sweise aus dem Umland mit dem Bus anreist und am ZOB aussteigt, kann den Rest seines Weges mit dem E‑Bike bestreiten.
Für Jöns deshalb wichtig: »Es muss ein Sys­tem sein, dass sich rech­net und das Spaß macht.« Die Rück­mel­dun­gen von Kun­den auf seinem Park­platz seien durch­weg pos­i­tiv, berichtet Jan Fes­tersen, der den Platz für den Con­tain­er bere­it­stellt. Und auch Ker­rin Matthiesen von der Touris­musagen­tur bestätigt: »Das ist auch in der Touris­ten-Infor­ma­tion der Fall, das haben wir in den let­zten Tagen deut­lich gemerkt. Es ist unser Inter­esse, daran mitzuwirken und auch für die Touris­ten den Bewe­gungsra­dius zu erweit­em.« Wie bestellt, kom­men in dieser Sekunde die drei aus­geliehenen Fahrräder zurück. Ob es Spaß gemacht hat? »Auf jeden Fall«, bestäti­gen die Flens­burg­er Lukas Gum­mer und Michael Buchenau. Sie haben mit ihrem Besuch einen Aus­flug nach Wasser­sleben unter­nom­men. Auch das Auslei­hen habe gut geklappt.
Und so funktioniert’s: Wer ein Fahrrad auslei­hen möchte, muss sich die App herun­ter­laden (zum Beispiel über den QR-Code am Con­tain­er). Dort angemeldet, lässt sich ein Fahrrad auswählen und sog­ar vor­ab reservieren. Beim Start mit dem Fahrrad misst die App die Zeit und rech­net entsprechend ab. »Angedacht sind erst ein­mal vier Euro die Stunde«, sagt Jöns. Ziel sei es jedoch, dass es langfristig gün­stiger ist. Dafür kom­men unter anderem auch Gutschein­mod­elle zum Einsatz.
BEM-Mit­glied­sun­ternehmen GP Joule

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