BSR-Straßenreinigung wird elektrischer

15. April 2019 / Pressemel­dung BSR

Test­be­trieb ein­er vol­lelek­trischen Kleinkehrmas­chine und eines vol­lelek­trischen Kehricht­sam­melfahrzeugs gestartet
Die Berlin­er Stadtreini­gung (BSR) hat eine vol­lelek­trische Kleinkehrmas­chine und ein vol­lelek­trisches Kehricht­sam­melfahrzeug in Betrieb genom­men. Im Rah­men des Praxi­sein­satzes will die BSR unter­suchen, wie sich Nutz­fahrzeuge mit elek­trischen Antrieben unter den Ein­satzbe­din­gun­gen der Straßen­reini­gung bewähren (Sieben-Tage-Woche, Zwei-Schicht-Betrieb, wech­sel­nde Wet­terbe­din­gun­gen). Bei den PKWs ver­fügt das kom­mu­nale Unternehmen bere­its über einen Elek­tro­fahrzeug-Anteil von 35 Prozent; bei den Klein­trans­portern sind es 25 Prozent. Bei­de Anteile sollen bis Ende des Jahres 2020 auf 75 Prozent erhöht wer­den. Außer­dem fährt bere­its die Hälfte der rund 330 Müll­fahrzeuge mit Gas, das in der BSR-eige­nen Bio­gasan­lage in Ruh­leben aus der Vergärung von Bioabfällen gewon­nen wird.
Die vol­lelek­trische Kleinkehrmas­chine „Urban Sweep­er S2.0“ ist ein Pro­dukt des schweiz­erischen Unternehmens Boschung. Die Bat­terieka­paz­ität des „Energiebün­dels“ beträgt 54 Kilo­wattstun­den — damit kann die eKehrmas­chine acht Stun­den im Stadt­ge­bi­et unter­wegs sein. Laut Her­stellerangaben ist die „S2.0“ mith­il­fe eines Schnel­l­ladegeräts in zweiein­halb Stun­den wieder geladen. Dies ermöglicht einen Ein­satz im Zwei-Schicht-Betrieb. Bei der angegebe­nen Saugleis­tung liegt die eKehrmas­chine (Leergewicht 2,3 Ton­nen) rund 20 Prozent über der bau­gle­ichen Die­sel­vari­ante, die seit 2014 bei der BSR einge­set­zt wird. Unter­stützt wurde die Beschaf­fung der „S2.0“ durch das Förder­pro­gramm „Saubere Luft“ des Bundes.
Beim vol­lelek­trischen Kehricht­sam­melfahrzeug „e‑Vario“ han­delt es sich um einen kon­ven­tionellen „Mer­cedes-Benz Vario“, der von der bay­erischen Fir­ma Paul Nutz­fahrzeuge zu einem eFahrzeug umge­baut wurde. Im Rah­men eines sog. Retro­fit des Vario-Alt­fahrzeugs wurde u.a. in Koop­er­a­tion mit dem ober­ber­gis­chen Unternehmen BPW der herkömm­liche Antrieb durch eine elek­trische Antrieb­sachse erset­zt. Der „e‑Vario“ hat eine Bat­terieka­paz­ität von 80 Kilo­wattstun­den, die eine Reich­weite von bis zu 150 Kilo­me­tern ermöglicht. Seine Bat­terieladezeit beträgt weniger als vier Stun­den. Der „e‑Vario“ (Leergewicht 4,3 Ton­nen) soll ganzjährig in der Straßen­reini­gung einge­set­zt wer­den. Auch diese Beschaf­fung wurde über das Bun­de­spro­gramm „Saubere Luft“ gefördert.
Bei­de vol­lelek­trischen Reini­gungs­fahrzeuge („S2.0“ und „e‑Vario“) wer­den von der BSR in den Härtetest geschickt. Das bedeutet: Die eRe­ini­gungs­fahrzeuge müssen nach­weisen, dass sie die oper­a­tiv­en Anforderun­gen der Straßen­reini­gung genau­so erfüllen wie die kon­ven­tionellen Die­sel­vari­anten. Wenn dies der Fall ist und weit­ere Beschaf­fun­gen wirtschaftlich vertret­bar sind, kön­nen zusät­zliche eRe­ini­gungs­fahrzeuge in Betrieb genom­men werden.
Darüber hin­aus plant die BSR, den Elek­troan­teil ihres PKW- und Klein­trans­porter-Fuhrparks deut­lich auszubauen. So soll der Anteil an Elek­tro-PKWs von derzeit 35 Prozent bis Ende des Jahres 2020 auf 75 Prozent wach­sen. Der Anteil an eKlein­trans­portern soll von momen­tan 25 Prozent auf eben­falls 75 Prozent in 2020 steigen. Auch in anderen Fahrzeug­grup­pen ist für die kom­menden Jahre die Beschaf­fung weit­er­er eFahrzeuge geplant: Bspw. ist für 2019 der Erwerb eines vol­lelek­trischen Abfall­sam­melfahrzeugs vorge­se­hen, der durch das Berlin­er Förder­pro­gramm „BENE“ unter­stützt wird. Von den rund 330 BSR-Müll­fahrzeu­gen sind bere­its jet­zt 165 Fahrzeuge mit Gas­antrieb unterwegs.
Weit­ere Infor­ma­tio­nen find­en Sie hier
BEM-Mit­glied­sun­ternehmen Paul Nutzfahrzeuge
BEM-Mit­glied­sun­ternehmen BPW

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