Netzwerke in der eMobilität

Drei Spezialisten unterschiedlicher Schwerpunkte revolutionieren den Markt für Elektromobilität
Ein Blick in die Zulassungsstatistiken scheint den Kritikern der Elektromobilität Recht zu geben. Die Elektroauto-Verkaufsbilanz des Jahres 2011 erfüllt nicht die hoch gesteckten Erwartungen mancher Marktteilnehmer. Einer Studie des Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen zufolge wurden von Januar bis November 2011 gerade einmal 1.808 Elektroautos in Deutschland neu zugelassen. Brauchen wir für die Elektromobilität einen Steve Jobs, um das Ziel der NPE von einer Million Zulassungen bis 2020 zu erreichen? Nein, sicher nicht! Denn wir haben sie in Deutschland bereits – die genialen Ingenieure, Produkte und Unternehmer.
Aber der Vergleich mit Apple ist dennoch interessant. Schaut man auf die Verkaufskurve der Idee iPhone, dann sind Ähnlichkeiten zu eAutos in Deutschland unverkennbar. Auch das innovative iPhone war nicht von Beginn an ein Verkaufsschlager – die Erfolgsgeschichte begann mit einer eher flachen Anlaufkurve. Aber im vierten Quartal 2011 gelang es Apple mit weltweit 37 Millionen verkauften Einheiten erstmals zum Weltmarktführer im Bereich Smartphones zu werden. Auch das iPhone hatte starke Wettbewerber und Gegner der Entwicklung Smartphone – man denke nur an die Strategie des erfolgreichen Handyherstellers Nokia. Der Markt in der Automobilbranche ist sehr ähnlich. Wiederstände und Kritiker gibt es genügend. Aber im Gegensatz zu den Smartphones finden wir bei der Elektromobilität einen starken Mitstreiter: den Ölpreis. Eine knappe Ressource. Jeden Tag werden Elektroautos damit notwendiger und ökonomisch interessanter. Immer mehr Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen erkennen diesen Trend, sehen die Notwendigkeit, spüren die Verantwortung, sehen die enormen Chancen und bringen die Elektromobilität in Bewegung – revolutionieren den Markt – wie das iPhone.
Lassen Sie uns nur eines von vielen Beispielen herausgreifen, um die aktuelle Marktentwicklung zu erklären. Karabag, STILL und promotor realisieren gemeinsam ein deutschlandweites Service- und Vertriebsnetz für Elektroautos. Drei deutsche Unternehmen, die damit völlig neue Strukturen im deutschen Markt für Elektromobilität aufbauen wollen. Als jahrzehntelang erfolgreiche Unternehmen begegnen und beurteilen sie den Mobilitätsmarkt – wie Apple – neu und ganz anders.
Bis 2009 war die Karabag Gruppe unter der Leitung des innovativen Eigentümers Sirri Karabag in Hamburg bekannt als einer der erfolgreichsten Nutzfahrzeughändler in Deutschland. Seit 2009 setzt das Unternehmen erfolgreich auch auf Elektrofahrzeuge. Im Jahr 2011 erreichte Karabag die meisten
Zulassungen bei Elektrofahrzeugen in Deutschland. Der Karabag 500e ist sicher das bekannteste Produkt.
STILL mit Sitz in Hamburg war bisher bekannt als Europas Marktführer für Elektrogabelstapler. Intelligentes Zusammenspiel von Gabelstaplern, Lagertechnikfahrzeugen, Software, Dienstleistungen und Service. Seit dem 19. März bringen sie ihre Expertise für Elektroantriebe in den Automobilmarkt ein.
promotor in Mörfelden-Walldorf ist seit mehr als 35 Jahren eine der führenden Trainings- und Beratungsgesellschaften der Automobilbranche. Ab sofort bauen sie mit ihren Händlernetzentwicklern das deutschlandweite Vertriebsnetz für Elektromobilität auf.
Gemeinsam wurden nun die Weichen für ein innovatives Gesamtkonzept der Elektromobilität in Deutschland gestellt. Die drei Unternehmen lösen ein Kernproblem der Elektromobilität. Servicenetz und Vertriebsnetz werden getrennt voneinander aufgebaut und professionalisiert. Damit gehen Sie einen anderen Weg als der klassische Automobilhandel. Mit einem flächendeckenden Netzwerk von über 800 Servicestützpunkten allein in Deutschland gehen die Unternehmen einen weiteren Schritt in eine elektromobile Zukunft. Das Produktportfolio rund um den Karabag New 500E und das flächendeckende Servicenetz von STILL machen den Weg frei für die flächendeckende Nutzung von Elektroautos.
Gerade das Thema Service für Elektrofahrzeuge war in der Praxis immer wieder ein Problem, das es zu lösen galt. Der klassische Automechaniker konnte und durfte technische Probleme an den Hochvoltkomponenten nicht lösen. Vielen Kunden und Interessenten, aber auch Verkäufern nahm das die Entschlossenheit beim flächendeckenden Kauf oder Verkauf von Elektrofahrzeugen. Dieses Problem haben die drei Partner nun gelöst. Damit wird eine deutschlandweite Dynamik ausgelöst, die die Ziele der NPE unterstützen kann und die angestrebte Position als Leitmarkt und Leitanbieter stärkt.
Das aktuelle Beispiel dieser drei Unternehmen ist eines von vielen. Aber es zeigt deutlich: Elektromobilität ist bei den renommierten Mittelstandsbetrieben angekommen. Es ist nicht mehr nur Thema für Start-up Unternehmen oder mutige Innovatoren.
Andreas Serra
Geschäftsführender Gesellschafter promotor GmbH
www.promotor.de

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