Langsam wird das Netz dichter

18. April 2017
Nach Jahren des gefühlten Still­stands geht es endlich voran mit dem Aus­bau des Strom-Tankstel­len­net­zes in Deutsch­land. Eigentlich eine gute Nachricht, die die Bun­desnet­za­gen­tur da verkün­dete. Doch gle­ichzeit­ig stiftet sie neue Verwirrung.
Die Strom-Tankstellen sind die Achilles­verse der Elek­tro­mo­bil­ität. So lange es kein dicht­es Netz leis­tungs­fähiger Zapf­säulen gibt, wird auch der Durch­bruch der eAu­tos auf sich warten lassen. Doch Jochen Homann, der Chef der Bun­desnet­za­gen­tur, ver­sprühte gestern Zuver­sicht. »Wir sind zuver­sichtlich, dass der Aus­bau der öffentlichen Lade­struk­tur zügig voran­schre­it­en wird«, sagte er in Bonn. Allein seit Mitte März 2016 seien der Behörde 1900 neue öffentliche Ladepunk­te gemeldet worden.
Gle­ichzeit­ig veröf­fentlichte die Bun­desnet­za­gen­tur im Inter­net eine inter­ak­tive Karte, auf der die öffentlichen Ladestellen für Elek­tro­mo­bile eingeze­ich­net sind (⇢ www.bundesnetzagentur.de/ladesaeulenkarte). »Mit der Veröf­fentlichung kann sich jede Ver­braucherin und jed­er Ver­brauch­er einen Überblick über die aktuelle Verteilung der Ladesäulen in Deutsch­land ver­schaf­fen«, verkün­dete Homann. Doch mit dem Überblick ist das so eine Sache.

In Ingol­stadt führt die neue Karte der Bun­desnet­za­gen­tur zum Beispiel ganze sieben Ladesta­tio­nen auf, in den Land­kreisen Neuburg-Schroben­hausen und Aichach jew­eils keine einzige. Das ist verdächtig wenig. Und wirk­lich: Ein Blick in den vom Bay­erischen Wirtschaftsmin­is­teri­um unter­stützten »Ladeat­las Bay­ern« (⇢ ladeatlas.elektromobilitaet-bayern.de) zeigt ein ganz anderes Bild: deut­lich mehr Zapf­stellen in Ingol­stadt, zusät­zlich auch welche in Neuburg und Aichach. Ein ähn­lich­es Bild geben die Zahlen für den ganzen Freis­taat ab: 1300 Ladesta­tio­nen für Elek­troau­tos führt der »Ladeat­las Bay­ern« auf, nur 442 die Karte der Bundesnetzagentur.
Der Ingol­städter lebt das schon mal vor. »Meine Frau und ich, wir fahren seit vier Jahren elek­trisch«, sagt Sigl. Und zwar »ohne irgen­dein Prob­lem«. Rund 200.000 Kilo­me­ter sind inzwis­chen zusam­mengekom­men — ganz ohne die Karte der Bundesnetzagentur.

Den gesamten Artikel kön­nen Sie hier lesen: ⇢ www.donaukurier.de

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