Ladeinfrastruktur für Elektromobilität

Ein­satzbere­iche, Ziel­grup­pen, Grund­la­gen, Produktlösungen
Die Elek­tro­mo­bil­ität kommt. Und sie bringt Verän­derun­gen. Mit einem Elek­tro­fahrzeug fährt man nicht mehr zur Tankstelle, son­dern es wird dort aufge­laden, wo man parkt: Zu Hause in der Garage genau­so wie in Parkhäusern oder auf Park­plätzen. Diese ver­schiede­nen Lade­orte stellen unter­schiedliche Anforderun­gen an die Technik.
1. Ein­satzbere­iche
Die Ein­satzbere­iche von Ladesta­tio­nen lassen sich grund­sät­zlich in zwei Bere­iche aufteilen: Den soge­nan­nten pri­vat­en und halb-öffentlichen Bere­ich und den öffentlichen Bereich.
Pri­vater und halb-öffentlich­er Bereich
Hierzu gehören alle Ladesta­tio­nen, die an das lokale Strom­netz — also der Bere­ich hin­ter dem Zäh­ler des Energiev­er­sorg­ers — angeschlossen wer­den. Hierzu zählen im pri­vat­en Bere­ich Ladesta­tio­nen in Gara­gen und Car­ports und im hal­böf­fentlichen Bere­ich, Ladesäulen und Wand-Ladesta­tio­nen auf Park­plätzen und in Tief­gara­gen von Hotels, Einkauf­szen­tren oder Firmenparkplätzen.
Öffentlich­er Bereich
Ladesta­tio­nen für den öffentlichen Bere­ich ste­hen zum Beispiel auf öffentlichen Park­plätzen, an Flughäfen oder Bahn­höfen und wer­den direkt an das öffentliche Strom­netz angeschlossen.
2. Unter­schiedliche Zielgruppen
Ladesta­tio­nen im pri­vat­en und halb-öffentlichen Bere­ich wer­den unter anderem über den Elek­tro­fach­großhan­del und das Elek­tro­handw­erk ver­mark­tet. Sie sind in der Regel anschlussfer­tig ver­drahtet und nach Instal­la­tion und Inbe­trieb­nahme durch den Elek­tro­fach­mann sofort betrieb­s­bere­it. Ladesta­tio­nen für den öffentlichen Bere­ich wer­den hinge­gen über­wiegend von Energiev­er­sorg­ern und Net­z­be­treibern im öffentlichen Par­kraum errichtet. Die kun­den­spez­i­fis­che Pro­jek­tierung erfordert dabei einen direk­ten Dia­log zwis­chen Her­steller und Betreiber.
Mark­ten­twick­lung
Bish­er wur­den die meis­ten Ladepunk­te im Rah­men von Pilot­pro­jek­ten von Energiev­er­sorgung­sun­ternehmen und Net­z­be­treibern im öffentlichen Bere­ich errichtet. Die über­wiegende Anzahl der Ladepunk­te wird jedoch zukün­ftig im pri­vat­en sowie im halb-öffentlichen Bere­ich errichtet wer­den. Hier erschließt sich für das Elek­tro­handw­erk ein äußerst attrak­tiv­er Zukun­fts­markt, han­delt es sich hier doch um Ziel­grup­pen, welche das Handw­erk jet­zt schon bedient.
3. Grund­la­gen
Nor­mung und Standardisierung
(Infor­ma­tio­nen dazu find­en Sie auch auf den Seit­en 20–23) Die Ende 2011 veröf­fentlichte inter­na­tionale Norm IEC 62196–2 für Ladesteck­vor­rich­tun­gen beschreibt drei Vari­anten, die jedoch nicht untere­inan­der kom­pat­i­bel sind. Grund­sät­zlich erfüllen alle drei genormten Typen die hohen Sicher­heit­san­forderun­gen für den Ver­brauch­er. Für den europäis­chen Markt kom­men jedoch nur Typ 2 und Typ 3 in Frage. Im Sinne der Ver­brauch­er soll­ten sich die europäis­chen Län­der jedoch auf ein gemein­sames Sys­tem einigen.
Europa bevorzugt Typ 2
BdEW, VDA, VDE und ZVEI haben Typ 2 und Typ 3 ver­glichen. Das ein­deutige Ergeb­nis: Der von Men­nekes entwick­elte Typ 2 ist die beste Lösung für Europa. Das Sys­tem berück­sichtigt ganzheitlich sowohl die Infra­struk­tur- als auch die Fahrzeug­seite beim Ladean­schluss. Mit­tler­weile gibt es Typ 2 auch mit Shut­ter. Dieser kommt den Gewohn­heit­en in jenen Län­dern ent­ge­gen, die für Haushaltssteck­dosen den Schutz­grad IP XX D vorschreiben. Typ 2 Steck­dosen mit und ohne Shut­ter sind uneingeschränkt kom­pat­i­bel. Damit ist der Typ 2 eine Lösung für ganz Europa, die allen Anforderun­gen gerecht wird.
Ver­schiedene Ladekonzepte
Für die Ladung der Fahrzeu­gakkus wur­den unter­schiedliche Konzepte entwick­elt. Die Wech­sel­strom­ladung (AC-Ladung) hat sich als Stan­dard-Ladeart etabliert. Wech­sel­strom­ladung ist mit rel­a­tiv gerin­gen Investi­tio­nen möglich. Deshalb hat diese Ladeart auch langfristig eine Zukun­ft. Ladesta­tio­nen für Gle­ich­strom­ladung (DC-Ladung) ermöglichen zwar die höch­sten Lade­ströme, erfordern jedoch sehr hohe Investi­tio­nen in die Lade­in­fra­struk­tur. Die Induk­tion­sladung erfol­gt kon­tak­t­los über Induk­tion­ss­chleifen. Dieses Sys­tem ist jedoch noch nicht mark­treif. Außer­dem gibt es noch die Möglichkeit des Bat­teriewech­sels, welche sich allerd­ings für den Massen­markt nicht sin­nvoll real­isieren lässt, da dies stan­dar­d­isierte Akkus einge­baut an stan­dar­d­isierten Stellen in allen Fahrzeu­gen voraus­set­zen würde.
4. Pro­duk­tlö­sun­gen
Sys­tem­pro­gramm für alle Einsatzbereiche
Der Markt bietet bere­its heute Ladesta­tio­nen für jeden Bedarf. Für zu Hause bieten die Her­steller eine bre­ite Palette vom ein­fachen Ladean­schluss bis zum kom­fort­ablen Home Charg­er. Für den halb-öffentlichen Bere­ich gibt es Wand-Ladesta­tio­nen und Ladesäulen mit unter­schiedlichen Kom­fort­merk­malen, Autorisierungs- und Kom­mu­nika­tion­s­möglichkeit­en bis hin zu anschlussfer­ti­gen Kom­plettsys­te­men mit Ladesta­tio­nen, Ver­net­zungs- und IT-Kom­po­nen­ten. Die Autorisierungsmöglichkeit­en reichen vom ein­fachen Schlüs­selschal­ter über RFID-Karten bis zur Handy-Autorisierung
per SMS. So find­et jed­er das Ange­bot, welch­es zu seinen indi­vidu­ellen Ansprüchen passt.
Info-Por­tal Elektromobilität
Unter www.DieLadestation.de wer­den anschaulich die ver­schiede­nen Ein­satzbere­iche im pri­vat­en und halb-öffentlichen sowie öffentlichen Bere­ich mit den jew­eili­gen Bedürfnis­sen an Ladesta­tio­nen aufgezeigt. Weit­er find­et der Besuch­er dort umfan­gre­ich­es Grund­la­gen­wis­sen als inter­ak­tive Lernein­heit sowie Infor­ma­tions- und Schu­lungsange­bote zum The­ma Elektromobilität.
Burkhard Rarbach
Leit­er Unternehmenskommunikation
MENNEKES Elek­trotech­nik GmbH & Co. KG

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