Jetzt ist der Moment, die Finanzierung fossiler Brennstoffe zu beenden und die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen

20.10.2021 / Brüs­sel / Debat­te im Europäis­chen Par­la­ment im Vor­feld der COP26-Kli­makon­ferenz in Glas­gow / Bild: Pexels-Pixabay
Am 20. Okto­ber debat­tierten die Mit­glieder des Europäis­chen Par­la­ments die Posi­tion der EU im Vor­feld der COP26-Kli­makon­ferenz. Danach wird über die Res­o­lu­tion abges­timmt, die als Man­dat für die Del­e­ga­tion des Par­la­ments auf der COP26 dienen wird. Die derzeit­i­gen nationalen Pläne (NDCs) wür­den immer noch zu einem Anstieg der glob­alen Treib­haus­gase­mis­sio­nen um etwa 16 Prozent bis 2030 führen, wobei diese weltweit um min­destens 45 Prozent reduziert wer­den müssten, um die Erwär­mung bis zum Ende des Jahrhun­derts unter 1,5 Grad Cel­sius zu halten.
Michael Bloss, Grü­nen/E­FA-Mit­glied im Auss­chuss für Indus­trie, Forschung und Energie und Mit­glied im Umweltauss­chuss, kom­men­tiert: »Das Europäis­che Par­la­ment hat vor zwei Jahren den Kli­man­ot­stand aus­gerufen, aber fährt jet­zt mit ein­er Klimapoli­tik zur UN-Kli­makon­ferenz nach Glas­gow, die die Ziele des Paris­er Kli­maabkom­men nicht ein­hält. Es scheint, dass nicht jed­er den Ernst der Lage begrif­f­en hat. Bere­its jet­zt verur­sacht die Kli­makrise gigan­tis­che Schä­den und Kosten, die uns teuer zu ste­hen kom­men. Gle­ichzeit­ig stim­men ger­ade Kon­ser­v­a­tive immer wieder für neue Gaspro­jek­te oder wollen weit­er den Geld­hahn für Sub­ven­tion von Kohle, Öl und Gas offen hal­ten. Seit dem Paris­er Abkom­men ist die Finanzierung fos­siler Brennstoffe immer noch gewach­sen, und das ist völ­lig inakzept­abel. In der jet­zi­gen Energiekrise sehen wir, wohin uns diese fos­sile Abhängigkeit bringt. Europäis­che Bürg­erin­nen und Bürg­er kön­nen die Strom- oder Gas­rech­nun­gen nicht mehr bezahlen, Betriebe gehen rei­hen­weise pleite. Jed­er Cent, der für die Infra­struk­tur fos­siler Brennstoffe aus­gegeben wird, bremst den Über­gang zu ein­er kli­ma­neu­tralen Wirtschaft. Diese Verzögerungstak­tik im Kli­maschutz muss aufhören. Die Europäis­che Union ste­ht in der Ver­ant­wor­tung, Vor­re­i­t­erin im Kli­maschutz zu sein. Wir haben die tech­nol­o­gis­chen Mit­tel und das Geld, der Leucht­turm im Kli­maschutz zu sein und das Zeital­ter ein­er kli­ma­neu­tralen Gesellschaft zu betreten.«
Sechs Jahre nach dem Paris­er Abkom­men wird die COP26 ein wichtiger Moment sein, um den Stand der Dinge zu erfassen, aber auch um die Verpflich­tun­gen zu erhöhen und einen klaren Aktion­s­plan zu erstellen, wie die Kli­maziele kurz‑, mit­tel- und langfristig erre­icht wer­den sollen. Von 2016 bis 2020 haben die 60 größten Banken der Welt 3,8 Bil­lio­nen USD in fos­sile Brennstoffe investiert. Selb­st nach dem Ver­sprechen, die Sub­ven­tio­nen für fos­sile Brennstoffe aus­laufen zu lassen, stellen die G20-Mit­glieder jedes Jahr immer noch min­destens dreimal so viel inter­na­tionale öffentliche Mit­tel für fos­sile Brennstoffe (77 Mrd. USD) wie für saubere Energie (28 Mrd. USD) bereit.
Pressemit­teilung von DIEGRÜNEN / EFA im Europäis­chen Parlament

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