Jahresevent der Initiative Deutsche Zahlungssysteme

22. März 2019 / Pressemel­dung Ini­tia­tive Deutsche Zahlungssysteme
E‑volution in Deutsch­land! Gelingt E‑Mobilität mit Mobile Pay­ment & Co. endlich der Durchbruch?
Bezahld­schun­gel an der eLadesäule: Mal erfol­gt eine Anmel­dung per App, mal wird eine RFID-Karte benötigt, um Strom zu tanken und zu bezahlen. Wie inno­v­a­tive und offene Bezahlmöglichkeit­en, wie giro­card kon­tak­t­los oder Mobile Pay­ment, die eMo­bil­ität benutzer­fre­undlich­er gestal­ten kön­nen, darüber disku­tierten gestern zahlre­iche Gäste aus Poli­tik, Wirtschaft und Gesellschaft auf der 14. Jahresver­anstal­tung der Ini­tia­tive Deutsche Zahlungssys­teme in Berlin.
Die „elek­tro­n­is­che Evo­lu­tion“, oder kurz „E‑volution“, bee­in­flusst auch die Art und Weise wie wir bezahlen: Seit let­ztem Som­mer ist z. B. das kon­tak­t­lose Bezahlen mit der im Smart­phone hin­ter­legten dig­i­tal­en giro­card möglich. Das bedeutet nicht nur einen neuen Form­fak­tor, son­dern darüber hin­aus neue tech­nis­che Möglichkeit­en. So kön­nen Kun­den eine Zahlung mit der dig­i­tal­en giro­card zukün­ftig nicht nur über die gewohnte PIN freigeben, son­dern alter­na­tiv auch über soge­nan­nte CDCVM-Ver­fahren („Con­sumer Device Card­hold­er Ver­i­fi­ca­tion Method“): Das heißt, der Kunde nutzt Ver­i­fika­tion­s­meth­o­d­en des Smart­phones, wie z. B. den Abgle­ich des Fin­ger­ab­drucks oder die Gesicht­serken­nung. Darüber hin­aus plant die Deutsche Kred­itwirtschaft bere­its das Bezahlen mit dig­i­tal­en Karten inner­halb von Apps (In-App-Pay­ment). Die Ini­tia­tive Deutsche Zahlungssys­teme ist überzeugt, dass mod­ernes und ver­braucher­fre­undlich­es Bezahlen auch Inno­va­tio­nen in anderen Branchen voran­bringt. Großes Syn­ergiepo­ten­tial ist u.a. im Bere­ich der eMo­bil­ität sichtbar.
Obwohl sie seit vie­len Jahren in aller Munde ist und die Zahl der Ladepunk­te wächst, hat der große Durch­bruch bish­er auf sich warten lassen. Neben hohen Anschaf­fungskosten für eAu­tos ist auch die schlechte Lade­in­fra­struk­tur ein Hemm­nis für die eMo­bil­ität. Zu let­zter­er gehört auch die chao­tis­che Bezahlsi­t­u­a­tion an der Säule: Bish­er hat sich noch kein ein­heitlich­es und ver­braucher­fre­undlich­es Sys­tem etabliert.
Bequem Bezahlen an der eLadesäule
»Dort wo der Markt und seine Mark­t­teil­nehmer an ihre Gren­zen stoßen, haben wir die poli­tis­che Ver­ant­wor­tung, die Rah­menbe­din­gun­gen für die eMo­bil­ität in Deutsch­land voranzutreiben. Dazu gehört auch, die geset­zlichen Bedin­gun­gen für benutzer­fre­undliche Bezahlsys­teme zu verbessern, wie im Koali­tionsver­trag vere­in­bart«, verkün­det Lothar Bind­ing, finanzpoli­tis­ch­er Sprech­er der SPD-Bun­destags­frak­tion in sein­er Keynote auf der Jahresveranstaltung.
Die giro­card ist bere­its heute beson­ders benutzer­fre­undlich und geeignet für den Ein­satz im Mobil­ität­skon­text, wie zum Beispiel an eLadesäulen. Dies betont Albrecht Wall­raf vom Bun­desver­band deutsch­er Banken in seinem Vor­trag. Der Banken­ver­band ist diesjähriger Fed­er­führer der Deutschen Kred­itwirtschaft. Dank Kon­tak­t­lostech­nolo­gie könne der Bezahlvor­gang schnell, bequem und sich­er abgewick­elt wer­den. Die hohe Ver­bre­itung der giro­card sowie die etablierte und sichere Infra­struk­tur sprächen zudem für eine effiziente Inte­gra­tion in eMobilitätssysteme.
In einem Punkt sind sich alle einig: ver­braucher­fre­undliche Lösun­gen müssen her
Gre­gor Kolbe vom Ver­braucherzen­trale Bun­desver­band fordert in der anschließen­den Podi­ums­diskus­sion kun­den­fre­undliche Lösun­gen ohne mehrma­lige und kom­plizierte Reg­istrierun­gen. Die Vielzahl an ver­schiede­nen Anbi­etern und Roam­ingver­bün­den erfülle diese Kri­te­rien momen­tan nicht. Der Einzel­han­del set­zt sich für Preis­trans­parenz auch an der Ladesäulen ein. »Die Roam­ingpflicht der Förder­richtlin­ie ist teuer und führt nicht zu Trans­parenz«, betont Podi­ums­gast Lars Reimann vom Han­delsver­band Deutsch­land. Der Han­del wird eine noch bedeut­samere Rolle beim Aus­bau der Ladesäu­len­in­fra­struk­tur ein­nehmen als ohne­hin schon.
Dem pflichtet Markus Emmert vom Bun­desver­band eMo­bil­ität bei. »Doch allein schon aus Respekt gegenüber den Vor­re­it­ern, brauchen genau diese akzept­able Über­gangszeit­en zur Nachrüs­tung. Die gegen­wär­tige Willkür und Intrans­parenz der Abrech­nung muss ein Ende haben und beste­hende Lade­in­fra­struk­tur gilt es zu erhal­ten, durch z. B. prag­ma­tis­che kWh-Abrech­nun­gen gegenüber dem Ver­brauch­er,« so Emmert. Laut Wolf­gang Müller vom Ver­band der Ter­mi­nal­her­steller in Deutsch­land sind nun die Ladesäu­len­her­steller gefragt: »Seit 2018 sind alle für eine ein­fache und effek­tive Bepreisung von Strom notwendi­gen Kom­po­nen­ten und Infra­struk­tur vorhan­den«, führt Müller aus. »Nun liegt es an den Her­stellern, Zahlungsmöglichkeit­en zu stan­dar­d­isieren, etwa durch den Ein­bau von Zahlung­ster­mi­nals für gängige Bezahlsys­teme wie eben die giro­card oder die inter­na­tionalen Schemes.«
Ingo Lim­burg, Vor­standsvor­sitzen­der der Ini­tia­tive Deutsche Zahlungssys­teme ist überzeugt: »Bezahlen an der eLadesäule muss genau­so ein­fach und intu­itiv funk­tion­ieren wie an der reg­ulären Tankstelle. Das offene Sys­tem der giro­card mit ihren über 100 Mil­lio­nen Karten — egal ob Plas­tikkarte oder dig­i­tal im Smart­phone — bietet als weit ver­bre­it­ete und bewährte Lösung die besten Voraus­set­zun­gen die E‑volution voranzutreiben und so der eMo­bil­ität den Steig­bügel zu hal­ten. Der Durch­bruch scheint somit dur­chaus denkbar.«
Zur Ini­tia­tive Deutsche Zahlungssys­teme e.V.
Die Ini­tia­tive Deutsche Zahlungssys­teme e.V. mit Sitz in Berlin ver­ste­ht sich als Net­zw­erk für Unternehmen und Insti­tu­tio­nen, die die bargeld­losen Bezahlver­fahren der Deutschen Kred­itwirtschaft akzep­tieren oder die hier­für notwendi­ge Infra­struk­tur bere­it­stellen. Sie bün­delt die Inter­essen ihrer Mit­glieder und ver­tritt sie gegenüber Poli­tik und Medi­en. Der Vere­in recher­chiert neue Ein­satzmöglichkeit­en, ini­ti­iert Pilot­pro­jek­te und unter­stützt beste­hende Aktiv­itäten sein­er Mit­glieder, ins­beson­dere in den Bere­ichen Mar­ket­ing, Pub­lic Rela­tions und Pub­lic Affairs. Bere­its seit dreizehn Jahren beschäftigt sich die Ini­tia­tive Deutsche Zahlungssys­teme e.V. mit dem Bezahlen in Deutschland.
Zu den Bezahlverfahren
Mehr als 100 Mil­lio­nen giro­cards von Banken und Sparkassen gibt es in Deutsch­land — fast jed­er Bürg­er hat sie in der Tasche. Immer mehr Banken und Sparkassen ermöglichen ihren Kun­den mit der giro­card als Deutsch­lands meist genutzter Deb­itkarte den neuen, kom­fort­ablen Ser­vice des kon­tak­t­losen Bezahlens mit Karte und Smart­phone. Weit­er­hin sind auch die Pre­paid-Sys­teme Geld­Karte (kon­tak­t­be­haftet) und girogo (kon­tak­t­los) weit ver­bre­it­ete Funk­tio­nen auf der girocard.
Die Pressemel­dung find­en Sie hier

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