Green eMotion

Auf dem Weg zu einem inter­op­er­a­blen Elek­tro­mo­bil­itätssys­tem für Europa
Die Europäis­che Kom­mis­sion hat im März 2011 ein auf vier Jahre angelegtes europaweites Pro­jekt zur Vor­bere­itung des Massen­mark­tes für Elek­tro­mo­bil­ität in Europa ges­tartet — Green eMo­tion. Der Fokus von Green eMo­tion liegt dabei in der Def­i­n­i­tion und Demon­stra­tion eines inter­op­er­a­blen und damit ver­braucher­fre­undlichen Elek­tro­mo­bil­itätssys­tems. Dabei wird auf den bere­its vorhan­de­nen Instal­la­tio­nen und dem daraus gewonnenen Wis­sen aufge­set­zt. Im Pro­jekt wer­den die Rah­menbe­din­gun­gen für Elek­tro­mo­bil­ität definiert. Diese wer­den dann beispiel­haft in den 10 über Europa verteil­ten Demor­e­gio­nen implementiert.
Zu den 43 Part­nern der Ini­tia­tive zählen Indus­trie- und Auto­mo­bilun­ternehmen, Stromver­sorg­er, Stadtver­wal­tun­gen, Uni­ver­sitäten sowie Prüf- und Forschung­sein­rich­tun­gen, die ihr Wis­sen und ihre Erfahrun­gen ein­brin­gen, aus­tauschen und erweit­ern. Mit diesem vere­in­ten Know-How arbeit­et Green eMo­tion an den fol­gen­den Ergebnissen:
• Aus­gewählte Stan­dards für ein inter­op­er­a­bles Elek­tro­mo­bil­itätssys­tem (de fac­to Stan­dards für Europa).
• IT Architek­tur für einen europäis­chen Mark­t­platz für Elek­tro­mo­bil­ität der Roam­ing-Funk­tion­al­ität ermöglicht, ein­schließlich der notwendi­gen Schnittstellen.
• Vorschläge zum opti­mierten Auf­bau von Netz- und Ladeinfrastruktur.
• Real­isierung und Test eines inter­op­er­a­blen Elek­tro­mo­bil­itätssys­tems in aus­gewählten Demoregionen.
• Analyse des Betrieb­sver­hal­tens von elek­trischen Fahrzeu­gen unter »real life« Anforderun­gen und Entwick­lung von poli­tis­chen Richtlin­ien als Grund­lage für den Start in den Massenmarkt.
Eines der Ziele von Green eMo­tion ist die Erstel­lung eines IKT-Sys­temkonzeptes für einen europäis­chen Mark­t­platz für Elek­tro­mo­bil­itäts­di­en­ste und die prak­tis­che Demon­stra­tion sein­er Funk­tions­fähigkeit. Dieser B2B-Mark­t­platz für Geschäft­stransak­tio­nen verbindet erst­ma­lig alle Teil­nehmer rund um das The­ma Elek­tro­mo­bil­ität: Lade­di­en­stan­bi­eter, Ladesta­tions­be­treiber, Energiev­er­sorg­er und Anbi­eter von Zusatz­di­en­sten rund um die Elek­tro­mo­bil­ität. Er ermöglicht den Nutzern von Elek­troau­tos einen europaweit­en Zugang zu Lade­in­fra­struk­tur mit ein­fach­er Abwicklung.
Das entsprechende Ange­bot wird damit europaweit ermöglicht — ähn­lich wie es heute von den Mobil­tele­fo­nen bekan­nt ist. Zudem ste­ht der B2B-Mark­platz für weit­ere Dien­stan­bi­eter offen, damit inno­v­a­tive neue Konzepte für Elek­tro­mo­bil­ität unkom­pliziert ange­boten wer­den kön­nen. Der Mark­t­platz ist die zen­trale tech­nis­che Kom­po­nente, um die Vielzahl von Schnittstellen zwis­chen den Beteiligten zu reduzieren und über stan­dar­d­isierte Soft­ware-Ser­vices ein­fachen Zugang zu allen Ange­boten zu ermöglichen.
Prak­tisch alle Green eMo­tion Demor­e­gio­nen in Europa wer­den diesen B2B-Mark­t­platz nutzen. Sie binden dazu ihre IT-Sys­teme über die offe­nen Stan­dard­schnittstellen an den Mark­t­platz an. Es wer­den dabei in zwei Phasen Funk­tio­nen getestet und demon­stri­ert. Die erste Phase der Tests begann im Sep­tem­ber 2012 und umfasst Funk­tio­nen zum Auffind­en von Ladesäulen und ver­tragliche Klärung bei Nutzung von Frem­dan­bi­etern (Roam­ing). In weit­eren Phasen kom­men energiebe­zo­gene Dien­ste zur Opti­mierung der Net­zaus­las­tung sowie zusät­zliche Mehrw­ert­di­en­ste für End­kun­den wie Reservierung von Ladesäulen mit hinzu.
Mit der veröf­fentlicht­en Beschrei­bung dieser offe­nen Sys­temar­chitek­tur und den stan­dar­d­isierten Schnittstellen und Busi­ness Objek­ten ist sichergestellt, dass alle Mark­t­teil­nehmer die Ser­vices nach ihren Busi­ness­mod­ellen entwick­eln und anbi­eten kön­nen. Die Fahrer von Elek­troau­tos kön­nen diese Ser­vices nutzen und haben damit Zugriff auf vielfältige Ange­bote der Elek­tro­mo­bil­ität. So kann hier ein wet­tbe­werb­sori­en­tiertes Gesamt­sys­tem entste­hen, das Raum für indi­vidu­elle Lösun­gen bietet. Das Green eMo­tion Sys­tem kann auch mit weit­eren Mark­t­plätzen kom­mu­nizieren — etwa regionalen Lösun­gen, die schon ent­standen sind. Ziel ist es, ein wirk­lich flächen­deck­endes Netz für Europa zu schaffen.
Neben diesem zen­tralen IKT-The­ma hat Green eMo­tion auch auf anderen The­men­feldern wichtige Ergeb­nisse erzielt:
• Für die Stan­dar­d­isierung rund um die Elek­tro­mo­bil­ität wurde eine Gap-Analyse durchge­führt und die Fokus-The­men Schnittstellen und Iden­ti­fika­tion angepackt. Hier arbeit­et Green eMo­tion in der Indus­trieini­tia­tive »eMo­bil­i­ty ICT Inter­op­er­abil­i­ty Inter­est Group« mit.
• Die Städtepart­ner in Green eMo­tion haben ein Strate­giepa­pi­er zur Ein­führung der Elek­tro­mo­bil­ität veröf­fentlicht und erar­beit­en ger­ade eine poli­tis­che Richtlin­ie mit Erfol­gs­fak­toren und Hür­den für den Start des Massen­mark­tes Elektromobilität.
• Neben dem Auf­bau aus­gewählter Ladesys­teme haben die Infra­struk­tur­part­ner in Green eMo­tion erste Ergeb­nisse zu den Auswirkun­gen unter­schiedlich­er Lade­strate­gien auf das Netz veröffentlicht.
Weit­ere Infor­ma­tio­nen unter ⇢ www.greenemotion-project.eu.
Dr. Heike Bar­lag und Dr. Nor­bert Vierheilig
Siemens AG
⇢ www.siemens.de
Volk­er Fricke
IBM
⇢ www.ibm.com

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