E‑2-Rad Stationen an Bahnhaltepunkten

Elek­tro­mo­bil­ität für Pendler als wichtiges Glied in der Mobilitätskette
Die Region Stuttgart sucht nach neuen Lösun­gen, um dem steti­gen Zuwachs an Pendlern gerecht zu wer­den. Mit­tler­weile gibt es mehr als 750.000 Pendler in der gesamten Region. Dornier Con­sult­ing entwick­elt vor diesem Hin­ter­grund zusam­men mit der nach­halti­gen mobilen Region Stuttgart (NAMOREG) inner­halb des Pro­jek­tes »E‑2-Rad Sta­tio­nen an Bahn­hal­tepunk­ten«. Ziel ist es, ein nach­haltiges Ange­bot für die let­zten Kilo­me­ter zu gener­ieren, damit mehr Pendler ihren Weg zur Arbeit ohne Auto zurücklegen.
Das Konzept basiert auf einem weltweit­en Mega­trend: Der Renais­sance des Zweirads. Mit­tler­weile gibt es in nahezu jed­er größeren Stadt öffentliche Fahrradleih­sys­teme. Nach­dem diese anfangs nur im Som­mer genutzt wur­den, erstreck­en sich die Nutzungszeiträume mit­tler­weile häu­fig über das ganze Jahr hin­weg. Ein Grund für den Zweirad­boom liegt auch an der immer größeren Beliebtheit von Elektrofahrrädern.
E‑2-Mobil­ität als Pro­dukt für die let­zte Meile
Die Pro­jekt-Idee ist fol­gende: Pendler nehmen am Abend vom Bahn­hal­tepunkt ein Miet-Ped­elec mit nach Hause, dass sie erst am näch­sten Mor­gen in die Sta­tion zurück­brin­gen müssen. Dadurch soll der Ein­satz des Pkw ver­mieden wer­den. Vor Ort müssen damit an den ver­schiede­nen Bahn­hal­tepunk­ten weniger, oft­mals knapp bemessene, Park­plätze für Pkw bere­it­ge­hal­ten wer­den. Tagsüber ste­hen die Miet-Ped­elecs dann anderen Nutzern zur Ver­fü­gung. Damit wird erst­mals auf das spez­i­fis­che Nutzerver­hal­ten von Pendlern auf der let­zten Meile mit einem entsprechen­den E‑2-Rad- Ange­bot reagiert.
In der Region Stuttgart wer­den an Bahn­hal­tepunk­ten mit hohem Pendler-Aufkom­men — grund­sät­zlich außer­halb des Stadt­ge­bi­ets — energieau­tarke Sta­tio­nen aufgestellt. Begonnen wird mit der Instal­la­tion von drei Sta­tio­nen: Auf­takt bildet die Stadt Bietigheim-Bissin­gen. Im näch­sten Jahr sind 15 Sta­tio­nen geplant und im Jahr 2015 sollen es bere­its 50 sein.
An jed­er Sta­tion kön­nen zunächst 10 Ped­elecs aus­geliehen und 20 pri­vate Ped­elecs geschützt eingestellt wer­den. Eigen­tümer der Sta­tio­nen wer­den die jew­eili­gen Kom­munen bzw. Gemein­den sein. Durch den Verkehrs- und Tar­ifver­bund Stuttgart (VVS) wird gewährleis­tet, dass in der gesamten Region ein ein­heitlich­es Design, Leit- und Tar­if­sys­tem zur Anwen­dung kommt. Der inno­v­a­tive Entwurf erfol­gte durch das junge Stuttgarter Architek­ten­büro Rose­brock & Palatsidis.
»Trotz­dem kann vor Ort in der jew­eili­gen Kom­mune auf indi­vidu­elle und kom­mu­nale Beson­der­heit­en einge­gan­gen wer­den«, so Rain­er Gessler, Leit­er der Geschäftsstelle NAMOREG. Der Zugang erfol­gt über eine smarte VVS-Mobil­ität­skarte. Die Ped­elecs kön­nen rund um die Uhr aus­geliehen wer­den. Man kann sie aber auch tele­fonisch oder direkt in der Sta­tion reservieren bzw. auslei­hen. Bei Prob­le­men ist ein extern­er Dien­stleis­ter 24 Stun­den erreichbar.
Die Energie, mit der die Ped­elecs geladen wer­den, wird auf dem Dach der Sta­tion per Pho­to­voltaik pro­duziert. Gle­ichzeit­ig wird die Energie in einem sta­tionären Lithi­um-Ionen-Akku gespe­ichert. Je nach­dem, ob ger­ade Strom gebraucht wird oder es gün­stiger ist, ihn ins Strom­netz zu speisen, wird entsch­ieden wo der Strom hin fließen soll. Damit kann schon heute die weit­ge­hende Unab­hängigkeit gegenüber des Stromher­stellers erre­icht wer­den, oder dieser sog­ar mit Strom beliefert werden.
»Geht man hier noch einen Schritt weit­er und verknüpft am Ende des Tages alle 50 Sta­tio­nen virtuell miteinan­der, dann kön­nen diese Sta­tio­nen sog­ar ein wenig dazu beitra­gen, als berechen­bare Größe im Rah­men der Energiewende für Net­zsta­bil­ität zumin­d­est auf lokaler Ebene zu sor­gen«, so Pro­gramm­leit­er Mark Walch­er von Dornier Consulting.
Damit erfüllt das Konzept in hohem Maße die Ansprüche an die im Rah­men der Schaufen­ster geförderten Pro­jek­te: Die Verknüp­fung von Mobil­ität, Energie und Fahrzeugen.
Dr. Mark Stef­fen Walcher
BEM-Beirat
Dornier Con­sult­ing GmbH
www.dornier-consulting.com

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