Das Stromnetz ist auf die Elektromobilität vorbereitet

05. Novem­ber 2019 / Pressemel­dung BEM-Mit­glied­sun­ternehmen N‑ERGIE / Pho­to: © N‑ERGIE (Claus Felix) / Über 120 Elek­tro­fahrzeuge hat die N‑ERGIE Aktienge­sellschaft in ihrem Fuhrpark im Ein­satz. Hinzu kom­men 180 Ladepunk­te an Unternehmens­stan­dorten sowie 260 eigene öffentliche Ladepunkte.
Studie der Main-Donau Net­zge­sellschaft zu den Auswirkun­gen auf das Verteilnetz
Für Verteil­net­z­be­treiber wie die Main-Donau Net­zge­sellschaft, ein Tochterun­ternehmen der N‑ERGIE Aktienge­sellschaft, ist Elektro­mobilität eine span­nende und her­aus­fordernde Entwick­lung. Wie viele Elek­tro­fahrzeuge wird es zukün­ftig im eige­nen Net­zge­bi­et geben? Wie ver­hal­ten sich die Nutzer? Was passiert etwa, wenn alle Elek­tro­fahrzeuge gle­ichzeit­ig geladen wer­den? Kön­nen Verteil­netzbetreiber die Lade­vorgänge regeln?
In ein­er Studie unter­suchte die Main-Donau Net­zge­sellschaft zusam­men mit umlaut (P3 Ener­gy & Stor­age GmbH) aus Aachen genau diese Fra­gen. Das Ergeb­nis: Elek­tro­mo­bil­ität wird merk­liche Auswirkun­gen auf das Verteil­netz haben. Beispiel­sweise wer­den sich durch den Strombe­darf der Elek­tro­fahrzeuge die Energiemen­gen im Netz erhöhen. Auch die benötigte Leis­tung aus dem Netz wird sich auf­grund von gle­ichzeit­igem Laden tem­porär ver­größern. Die gute Nachricht: Das Verteil­netz der Main-Donau Netzgesell­schaft ist bere­its jet­zt auf die kün­ftige Zunahme von Elektrofahrzeu­gen vorbereitet.
Net­zaus­bau bis 2030 nur punktuell 
Die Basis der Unter­suchung ist die erwartete Anzahl von Elektro­fahrzeugen im Net­zge­bi­et der Main-Donau Net­zge­sellschaft — auch nach pri­vater oder gewerblich­er Nutzung unterteilt. Dabei wur­den für die Jahre 2025, 2030 und 2050 jew­eils drei Szenar­ien untersucht.
Auch beim opti­mistis­chen Szenario für das Jahr 2030 mit der höch­sten zu erwarteten Anzahl an Elek­tro­fahrzeu­gen (PKW: 400.000; Nutz­fahrzeuge: 22.000) bleibt die Main-Donau Netzgesell­schaft gelassen.
»Seit Jahren investieren wir jährlich rund 100 Mil­lio­nen Euro in unsere Strom­net­ze. Das Netz ist somit gut vor­bere­it­et für die nächs­ten Jahre — egal ob bei der Ein­speisung durch erneuer­bare Erzeu­gungsanlagen oder bei der Elek­tro­mo­bil­ität«, betont Josef Hasler, Vor­standsvor­sitzen­der der N‑ERGIE Aktienge­sellschaft. »Wir rech­nen deshalb damit, dass wir auf­grund der Elek­tro­mo­bil­ität unsere Strom­net­ze bis 2030 nicht flächen­deck­end, son­dern lediglich punk­tuell an Hot Spots, also Gebi­eten mit vie­len Elek­tro­fahrzeu­gen und Ladepunk­ten ver­stärken müssen. Auf­grund der Anmeldepflicht von Ladepunk­ten beim Net­z­be­treiber lassen sich solche Hot Spots identifizieren.«
Ges­teuertes Laden als wichtige Option
Per­spek­tivisch wird das Unternehmen ver­stärkt in das Netz inves­tieren, da die Studie im opti­mistis­chen Szenario mit über 1 Mil­lion elek­trisch­er PKW und rund 50.000 elek­trisch­er Nutz­fahrzeuge einen deut­lichen Anstieg bis 2050 prognostiziert.
»Elek­tro­mo­bil­ität wird mit Lastzuwäch­sen ver­bun­den sein. Im so genan­nten ges­teuerten Laden steckt jedoch dur­chaus das Poten­zial, den notwendi­gen Net­zaus­bau zu reduzieren oder zeitlich zu ver­schieben«, ist sich Ger­ald Höfer, Geschäfts­führer der Main-Donau Net­zge­sellschaft, sich­er. »Dieses ges­teuerte Laden heißt nichts anderes, als dass durch eine intel­li­gente Verteilung der ein­zelnen Lade­vorgänge, z.B. auf die Nacht­stun­den, die Last im Tagesver­lauf aus­geglichen und die Spitzen somit min­imiert wer­den. Das beste­hende Netz wird damit möglichst gut genutzt. Gle­ichzeit­ig wer­den wir ver­stärkt den Fokus auf Alter­na­tiv­en zum konventionel­len Net­zaus­bau richt­en. Mit regel­baren Ort­snet­z­trans­for­ma­toren (rONT) beispiel­sweise, die wir bere­its seit Jahren in unserem Netz ein­set­zen, kön­nen wir Span­nungss­chwankun­gen lokal ausgleichen.«
Beson­ders im regionalen Netz kön­nen Syn­ergieef­fek­te genutzt wer­den: Wird das Netz wegen erneuer­bar­er Erzeu­gungsan­la­gen aus­gebaut, kann dies für die Inte­gra­tion von Elek­tro­mo­bil­ität eben­so förder­lich sein.
Stu­di­en­de­tails
Bei der Unter­suchung wur­den beste­hende Super­märk­te, Einkaufs­zentren, Parkhäuser und Tankstellen sowie die Ver­füg­barkeit priva­ter Stellplätze als poten­zielle Lademöglichkeit­en herange­zo­gen. Zudem flossen Pendler­be­we­gun­gen in die Studie ein.
Auch erfol­gte eine Unterteilung des Net­zge­bi­ets nach Postleitzah­len und der damit ver­bun­de­nen Bevölkerungs­dichte. So unterschei­det die Studie ländliche Net­ze mit gerin­ger­er Bevölkerungs­dichte bei gle­ichzeit­ig hoher Anzahl von Erzeu­gungsan­la­gen, vor- bzw. rand­städtis­che Bere­iche mit hoher Bevölkerungs­dichte sowie das Stadt­ge­bi­et Nürn­berg mit viel Einzel­han­del und Parkhäusern.
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