Markus Emmert hält eine Keynote auf der Automotive Masterminds

BEM: Diskussion um Technologieoffenheit hat Deutschland geschadet

Berlin, 26.04.2023. VW ver­liert die Mark­t­führerschaft in Chi­na an BYD, Tes­la dominiert den US-amerikanis­chen eAu­tomarkt mit 62,4 Prozent im ersten Quar­tal 2023 und während Hon­da, Kia und Hyundai schon heute Fahrzeuge mit Vehi­cle2X-Adapter für das bi-direk­tionale Laden verkaufen, hat kein einziger OEM in Deutsch­land diese Tech­nolo­gie ver­baut: der Bun­desver­band eMo­bil­ität sieht sich in der Auf­fas­sung bestärkt, dass die Diskus­sion um die Tech­nolo­gie-Offen­heit in der Fahrzeug­pro­duk­tion dem deutschen Stan­dort schw­er geschadet hat. Entsprechend äußerte sich Vor­standsmit­glied Markus Emmert auf der in Berlin stat­tfind­en­den Messe Auto­mo­tive Masterminds. 

»Die Elek­tro­mo­bil­ität wird sich am Markt als führende Tech­nolo­gie im Pkw-Bere­ich durch­set­zen und das Kapi­tel von Ben­zin- & Die­selfahrzeu­gen been­den. Die deutsche Auto­mo­bilin­dus­trie hat diese Entwick­lung gemein­sam mit der Poli­tik lange bestrit­ten und ver­sucht, den Wan­del hin­auszuzögern. Dadurch kon­nten ins­beson­dere asi­atis­che Unternehmen den Markt betreten und einen Vor­sprung erar­beit­en, der schw­er einzu­holen sein wird«, so Emmert während sein­er Keynote am Mittwochmorgen.

In der Vor­woche hat­te die Automesse in Shang­hai deut­lich gemacht, dass die deutsche Autoin­dus­trie ihre Vor­re­it­er-Rolle in Chi­na einge­büßt hat und damit inter­na­tion­al an Gewicht ver­liert. Unter den zehn meistverkauften eAu­tos des Lan­des ist kein einziges deutsches Mod­ell vertreten. Auch beim Aus­bau der Erneuer­baren Energie sieht es ähn­lich aus.

Emmert machte deut­lich, dass es schle­u­nigst mehr poli­tis­che und indus­trielle Klarheit für den bat­terie-elek­trischen Kurs benötigt, um das Wet­tren­nen in der Mobil­itäts- und Umwelt­tech­nolo­gie mit deutsch­er Beteili­gung zu gestal­ten und volk­swirtschaftlichen Schaden abzuwen­den. Ein die Umwelt­ge­set­ze ein­hal­tender Bun­desverkehrsmin­is­ter sei dafür genau­so förder­lich wie ein bre­it­eres Ange­bot klein­er und bezahlbar­er eFahrzeuge, der Ein­tritt in energie-effizientes Denken in der Mobil­ität sowie der Aus­bau der Lade­in­fra­struk­tur und der dig­i­tal­en Services.

»Mit einem Mark­tan­teil von aktuell 2% eAu­tos auf deutschen Straßen ist der Kuchen noch nicht verteilt, denn er wird ger­ade erst geback­en. Die Frage ist vielmehr, wer sich die 98% holt und ob die deutschen Anbi­eter mit der inter­na­tionalen Konkur­renz mithal­ten können.«

Der Bun­desver­band eMo­bil­ität (BEM) ist ein Zusam­men­schluss von Unternehmen, Insti­tu­tio­nen, Wis­senschaftlern und Anwen­dern aus dem Bere­ich der Elek­tro­mo­bil­ität, die sich dafür ein­set­zen, die Mobil­ität in Deutsch­land auf Basis Erneuer­bar­er Energien auf Elek­tro­mo­bil­ität umzustellen. Zu den Auf­gaben des BEM gehört die aktive Ver­net­zung von Wirtschaft­sak­teuren für die Entwick­lung nach­haltiger und inter­modaler Mobil­ität­slö­sun­gen, die Verbesserung der geset­zlichen Rah­menbe­din­gun­gen für den Aus­bau der eMo­bil­ität und die Durch­set­zung von mehr Chan­cen­gle­ich­heit bei der Umstel­lung auf emis­sion­sarme Antrieb­skonzepte. Der Ver­band wurde 2009 gegrün­det. Er organ­isiert 450 Mit­glied­sun­ternehmen, die ein jährlich­es Umsatzvol­u­men von über 100 Mil­liar­den Euro verze­ich­nen und über eine Mil­lion Mitar­beit­er weltweit beschäfti­gen. In 19 Arbeits­grup­pen arbeit­en über 2.000 angemeldete Teilnehmer*innen zur kom­plet­ten Band­bre­ite der eMobilität.


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