Wahlprüfsteine

[vc_row_inner][vc_column_inner]Vor dem Hin­ter­grund der Bun­destagswahl am 22. Sep­tem­ber 2013 haben wir die im Bun­destag vertrete­nen Parteien in der Aus­gabe 12 der NEUEN MOBILITÄT um ein aus­führlich­es Feed­back zum The­ma Elek­tro­mo­bil­ität gebeten. Welche Maßstäbe leg­en CDU/CSU, SPD, Bünd­nis 90/Die Grü­nen, DIE LINKE sowie FDP an, wenn es um die Gestal­tung der Verkehr­swende in der näch­sten Leg­is­laturpe­ri­ode und darüber hin­aus geht? Welche konkreten Maß­nah­men haben sie auf ihrer Agen­da, um Elek­tro­mo­bil­ität langfristig auf unsere Straßen zu bringen?
Im Fol­gen­den find­en Sie die aus­führlichen Antworten aller Parteien.Frage 1
Für den BEM ist die Mobil­ität der Zukun­ft intel­li­gent, ver­net­zt, erneuer­bar und elek­trisch. Die Mobil­ität von mor­gen ist geprägt durch ein hohes Maß an Inter­op­er­abil­ität zwis­chen ver­schiede­nen öffentlichen Verkehrsange­boten und dem motorisierten Indi­vid­u­alverkehr. Es wird nicht mehr ein Fahrzeug für alle Zwecke geben, son­dern für jede Sit­u­a­tion das richtige Fahrzeug, vom Ped­elec, über den eScoot­er, Straßen­bahn und eBusse, bis hin zum eAu­to. Besitzen ste­ht nicht mehr im Vorder­grund — on Demand heißt das Zauber­wort. Bequem, nutzer­fre­undlich, ökonomisch sin­nvoll und Ressourcen scho­nend. Wir haben die agieren­den Bun­destagsparteien zu ihrer Vision der Mobil­ität der Zukun­ft und der Rolle von Elek­tro­mo­bil­ität dabei befragt.
FDP
Mobil­ität ist und bleibt eine Voraus­set­zung für die per­sön­liche Frei­heit jedes Einzel­nen und für die volk­swirtschaftliche Entwick­lung des Stan­dorts Deutsch­land. Aus der früheren Konkur­renz von Indi­vid­u­alverkehr und öffentlichem Verkehr ist mehr und mehr ein »miteinan­der« gewor­den — dieser Trend wird sich fort­set­zen. Auch wenn wir den öffentlichen Verkehr durch ver­stärk­te Infra­struk­tur­in­vesti­tio­nen, wet­tbe­werb­sori­en­tierte Bah­n­poli­tik und die Zulas­sung neuer Verkehrs­for­men wie den Buslin­ien­fer­n­verkehr fördern wer­den, bleibt die indi­vidu­elle Mobil­ität für die FDP ein zen­trales The­ma. Wir ver­teufeln den Autoverkehr nicht. Die FDP set­zt auf bezahlbaren und kli­maverträglichen Straßen­verkehr und gren­zt sich dabei klar ab zu den ideen­losen Ver­bots- und Abkassier-Konzepten etwa von Rot-Grün. Hin­ter der Ver­teufelung des Straßen­verkehrs steckt oft­mals ein aus­geprägter Tech­nolo­gieskep­tizis­mus und Zukun­ft­spes­simis­mus. Für die FDP hat Mobil­ität eine Zukun­ft, das »Ende des pri­vat­en Autoverkehrs« ste­ht nicht bevor. Für uns sind indi­vidu­elle Mobil­ität und Kli­maschutz High-Tech-The­men. Darin wird Elek­tro­mo­bil­ität eine Schlüs­sel­rolle ein­nehmen. Dies gilt für alle Verkehrsträger, nicht nur für den Straßenverkehr.
SPD
Die Mobil­ität von mor­gen ist für uns inno­v­a­tiv und bezahlbar, ökonomisch effizient und umwelt­fre­undlich. Elek­tro­mo­bil­ität ist ein Teil des Ange­bots. Sie hat aber nur Chan­cen, wenn es entsprechende Fahrzeuge zu akzept­ablen und mark­t­fähi­gen Preise gibt, eine entsprechende Infra­struk­tur und genü­gend Strom aus Erneuer­baren Energien vorhan­den sind.
CDU & CSU
Wir wollen dem Mobil­itäts­bedürf­nis der Men­schen wie auch unseren Umwelt- und Kli­maschutzzie­len gle­icher­maßen Rech­nung tra­gen. Der Verkehr soll umwelt­fre­undlich­er und unab­hängiger vom knap­pen und teuren Erdöl wer­den. Zukun­fts­fähige Verkehrspoli­tik bedeutet für uns, alle Verkehrsträger im Blick zu haben und möglichst opti­mal miteinan­der zu verzah­nen. Wir set­zen auf alter­na­tive Antrieb­skonzepte. Unser beson­deres Augen­merk liegt dabei auf der Elek­tro­mo­bil­ität. So lässt sich langfristig die Masse unser­er Pkw mit heimis­ch­er Energie und CO2-frei betreiben: Ökostrom ist das Ben­zin von Mor­gen. Auch wirtschaftlich spielt die Elek­tro­mo­bil­ität eine große Rolle, denn sie bietet große Chan­cen für Indus­trie und Arbeit­splätze. Deutsch­land soll daher Lei­tan­bi­eter und Leit­markt von Elek­tro­mo­bil­ität werden.
DIE LINKE
Wir wollen das Verkehrssys­tem zukun­fts­fähig umgestal­ten. Jedem Verkehrsträger kommt darin auf Grund sein­er spez­i­fis­chen Vorteile eine beson­dere Rolle zu. Güter­verkehr wollen wir so weit wie möglich von der Straße auf die Schiene und Schiffe verlagern.
Der Per­so­n­en-Verkehr der Zukun­ft ist für uns ein über­wiegend öffentlich­er Verkehr. Das zukün­ftige Verkehrssys­tem sollte gekennze­ich­net sein durch per­fekt aufeinan­der abges­timmte Fahrpläne und durchge­hende Bar­ri­ere­frei­heit. Ange­boten wer­den flex­i­ble „Gefäße“ für Roll­stüh­le, Kinder­wa­gen und Fahrräder sowie Abteile für Kinder und geschäftliche Besprechun­gen. Pass­fähig gestal­tet sind Taxi- und Car­Shar­ing-Ange­bote sowie die erhe­blich aus­geweit­eten Fer­n­verkehrsange­bote der Bahn.
Da es die Auto­mo­bilin­dus­trie ver­säumt hat, sparsame Pkw und Lkw zu entwick­eln kann dies drama­tis­che Auswirkun­gen auf den Verkehr haben. Dies ist gle­ich­sam die Chance für die Elek­tro­mo­bil­ität. Bre­ite Akzep­tanz wird diese aber nur gewin­nen, wenn der Strom aus erneuer­baren Energiequellen gewon­nen wird. Ob sich reine Elek­tro­mo­bil­ität allerd­ings auf bre­it­er Lin­ie durch­set­zen wird, dazu wagen wir derzeit angesichts viel­er offen­er Fra­gen noch keine Prog­nose. Anders sieht dies bei den Mis­chantrieben aus, die bere­its jet­zt am Markt etabliert sind. Bio- bzw. Agrosprit hinge­gen sehen wir mit großen Bedenken.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Unser Ziel ist die Teil­habe aller an Mobil­ität, gle­ich ob in der Stadt oder auf dem Land — und zu bezahlbaren Preisen. Das gilt auch für die, die kein Auto besitzen — indem wir den öffentlichen Per­so­n­en­verkehr voran­brin­gen und uns für sozialverträgliche Tar­ife ein­set­zen. Wir set­zen auf neue Mobil­ität­sange­bote, die eine Kom­bin­utzung von Fuß, Rad, Bahn, Bus und Car­shar­ing auf ein­er Strecke ermöglichen.
Wir schaf­fen Zukun­ft, indem wir die Energiewende auch im Verkehr umset­zen. Wir wollen weg vom Öl und set­zen auf nach­haltige, regen­er­a­tive Antriebe und auf Elek­tro­mo­bil­ität mit Strom aus Erneuer­baren Energien. Wir wollen den Verkehr sicher­er machen sowie Verkehrslärm und Schad­stof­fausstoß deut­lich senken.
 
Frage 2
Die Verkehrsströme in Deutsch­land und der EU wach­sen stetig. In den let­zten 20 Jahren ist die Per­so­n­en­verkehrsleis­tung in der BRD um ein Vier­tel und der Güter­verkehr um mehr als die Hälfte gewach­sen. Drei Vier­tel der Güter-Trans­porte find­en auf der Straße statt. Der Kfz- Bestand hat sich hierzu­lande seit 1970 auf über 50 Mil­lio­nen Fahrzeuge ver­dreifacht. Die Zahlen machen deut­lich: Deutsch­land braucht eine Verkehr­swende, die langfristig CO2-neu­tral ist, die Leben­squal­ität durch Lärm und Abgase nur ger­ingfügig beein­trächtigt, die Mobil­ität bezahlbar hält und auch die Erre­ich­barkeit in ländlichen Regio­nen gewährleis­tet. Welche Maß­nah­men und Anreize wird Ihre Partei set­zen, um diese Verkehr­swende zu gestalten?
FDP
Die FDP set­zt wie unter Zif­fer 1 dargestellt, auf die Kom­bi­na­tion aus einem leis­tungs­fähi­gen öffentlichen Verkehrsange­bot und bezahlbarem, kli­maverträglichen Indi­vid­u­alverkehr. Beim The­ma »kli­maverträglich­er Straßen­verkehr« set­zt die FDP auf die Begeis­terung der Men­schen für High-Tech und auf Zuver­sicht und Opti­mis­mus bei der Ein­schätzung der Leis­tungs­fähigkeit unser­er Inge­nieure. Eine Gestal­tung der so genan­nten Verkehr­swende durch alt­back­ene Konzepte, also Abkassieren der Aut­o­fahrer, das Predi­gen von Askese und Ver­boten sowie ein­seit­ige Belas­tung unser­er Volk­swirtschaft im inter­na­tionalen Wet­tbe­werb, lehnen wir ab. Die Strate­gie der FDP für eine kli­maverträgliche Mobil­ität ori­en­tiert sich an kurz‑, mit­tel- und länger­fristi­gen Per­spek­tiv­en. Kurzfristig greifende Maß­nah­men zugun­sten kli­maverträglich­er Mobil­ität sind die Ver­ringerung von Staus, die Imple­men­tierung intel­li­gen­ter Verkehrs­man­age­mentsys­teme, verbesserte Luftraum­struk­turen im Flugverkehr sowie kapaz­itätssteigernde Leit- und Sicherung­stech­nik im Schienen­verkehr. Gle­ichzeit­ig muss die tech­nis­che Opti­mierung und Ver­brauchssenkung bei Fahrzeu­gen und Antrieb­stech­niken vor­angetrieben wer­den. Die Förderung der Elek­tro­mo­bil­ität wurde durch Maß­nah­men der christlich-lib­eralen Regierungskoali­tion wesentlich vor­angetrieben. Stich­worte sind hier die »Nationale Plat­tform Elek­tro­mo­bil­ität«, der «Nationale Entwick­lungs­plan Elek­tro­mo­bil­ität«, das »Regierung­spro­gramm Elek­tro­mo­bil­ität« und zulet­zt das »Förder­pro­gramm Schaufen­ster Elektromobilität«.
SPD
Bei dem notwendi­gen Neuan­fang in der Verkehrspoli­tik geht es der SPD um Erhalt vor Aus­bau und Neubau. Das bedeutet eine bedarf­s­gerechte Infra­struk­tur und eine bessere Ver­net­zung der ver­schiede­nen Verkehrsträger. Effizien­tere Antriebe und Treib­stoffe sowie die schrit­tweise Umstel­lung der Antriebe auf neue Energiequellen ste­hen im Vorder­grund. Wir wer­den pos­i­tive Anreize dazu für Anbi­eter und Ver­brauch­er schaf­fen. Da die Verkehrsen­twick­lung, in hohem Maße von glob­alen Entwick­lun­gen wie der inter­na­tionalen Arbeit­steilung abhängt, ist Kli­maschutz im Verkehrs­bere­ich zugle­ich eine inter­na­tionale Auf­gabe. Durch die frühzeit­ige Beteili­gung an Pla­nung­sprozessen erhöhen wir die Akzep­tanz der Bürg­erin­nen und Bürger.
Die Bun­desverkehr­swege­pla­nung wer­den wir zu ein­er verkehrsträgerüber­greifend­en Net­z­pla­nung umbauen. Wir wollen zwei Mil­liar­den zusät­zlich jährlich für die Bun­desverkehr­swege zur Ver­fü­gung stellen und zur weit­eren Finanzierung wird die Lkw-Maut auf alle Straßen aus­gedehnt. Unser Ziel ist es, mehr Verkehr auf Schiene und Bin­nen­schiff zu brin­gen und die Zahl der Staus auf Deutsch­lands Straßen drastisch zu ver­ringern. Dazu wird es ein Nationales Verkehr­swege­pro­gramm geben, in das 80 % der Neu- und Aus­bau­mit­tel fließen. Wir wer­den den Schutz vor Verkehrslärm deut­lich verbessern.
CDU & CSU
Im Energiekonzept haben wir uns ehrgeizige Ziele für den Verkehrs­bere­ich geset­zt: einen gerin­geren Schad­stof­fausstoß — ins­beson­dere bei Fein­staub und Stick­ox­i­den — sowie einen ver­min­derten Flächen- und Ressourcenver­brauch. Wir wollen, dass alle Verkehrsträger in den kom­menden Jahren einen eige­nen Beitrag zum Umwelt- und Kli­maschutz erbrin­gen. Entschei­dend wird der sin­nvolle Ein­satz des jew­eils besten Verkehrsmit­tels sein. Wir brauchen eine Alter­na­tive zum Öl, damit Aut­o­fahren auch kün­ftig kein Luxu­sgut wird. Eine beson­ders vielver­sprechende Alter­na­tive ist die Elek­tro­mo­bil­ität. Wir hal­ten an dem Ziel fest, in Deutsch­land bis 2020 eine Mil­lion Elek­troau­tos auf die Straße zu brin­gen. Vor­rangiges Mit­tel, um dies zu erre­ichen bleibt die Forschungs­förderung, die wir mit ein­er Mil­liarde Euro pro Jahr unter­stützen. Wir set­zen zudem auf die Vor­bild­wirkung der Öffentlichen Hand und indi­rek­te Anreize, wie eine Befreiung von der Kraft­fahrzeug­s­teuer, Verbesserun­gen bei der Dienst­wa­genbesteuerung und Nutzung von Son­der­park­plätzen in Innen­städten und Busspuren.
DIE LINKE
Die Kon­se­quen­zen des dro­hen­den Kli­mawan­del und des zu befürch­t­en­den mas­siv­en Anstiegs des Ölpreis­es im Verkehr dür­fen nicht weit­er ver­nach­läs­sigt wer­den. Neben der auf eine langfristige Änderung des Modal-Split aus­gerichteten grundle­gen­den Verkehrspoli­tis­chen Strate­gie bedeutet diese Her­aus­forderung auch, dass wir Energie wesentlich sparsamer ver­wen­den müssen. Nicht erst in 10 oder 20 Jahren, son­dern wir müssen damit jet­zt anfan­gen. Deswe­gen müssen nicht nur Pkw, son­dern auch Lkw schnell deut­lich sparsamer werden.
Ord­nungsrechtliche Vor­gaben tra­gen maßge­blich zur kon­tinuier­lichen Reduzierung der Umwelt­be­las­tun­gen aus dem Verkehr bei. Geschwindigkeits­beschränkun­gen wer­den auf Straße und Wass­er flächen­deck­end einge­führt. Für Pkw, Lkw, Flugzeuge, Züge und Schiffe wollen wir ver­schärfte Gren­zw­erte für Schad­stoffe, Lärm und den Energieverbrauch.
Der Abbau finanzieller Sub­ven­tio­nen des Straßen­verkehrs ergänzt die ord­nungsrechtlichen Vor­gaben. Die Dienst­wa­genbesteuerung wird so reformiert, dass sparsamere Fahrzeuge bess­er gestellt wer­den. Die Pendler­pauschale muss zunächst sozial gerecht in eine Zulage umge­wan­delt wer­den. Die Kfz-Steuer ist für neu angeschaffte Fahrzeuge radikal so umzustellen, dass die Umwelt­be­las­tun­gen einziges Kri­teri­um wer­den. Im Luftverkehr muss endlich eine Kerosin­s­teuer einge­führt wer­den. Auch eine Tick­etab­gabe, deren Ein­nah­men für die Entwick­lung­shil­fe bere­it gestellt wer­den, wird einge­führt. Im Schienen­verkehr sind finanzielle Belas­tun­gen abzubauen, ins­beson­dere ist die Mehrw­ert­s­teuer im Fer­n­verkehr auf den ermäßigten Satz von sieben Prozent zu reduzieren.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Wir wollen inner­halb der Europäis­chen Union bis 2020 das 3‑Liter Auto (80 g CO2/km) und bis 2025 das 2‑Liter-Auto (60g CO2/km) als Anforderung für Neuwa­gen durch­set­zen. Super-Cred­its schaf­fen einen Anreiz für die Her­steller, Elek­troau­tos (Fahrzeuge mit einem CO2-Ausstoß von weniger als 50 g/km) in den Markt zu brin­gen. Gle­ichzeit­ig beste­ht die Gefahr, dass der Durch­schnitts­gren­zw­ert dadurch aufgewe­icht wird. Dies wäre aber nur dann der Fall, wenn unbe­gren­zt Super-Cred­its gewährt wur­den. Die Super-Cred­its soll­ten daher begren­zt und degres­siv aus­gestal­tet wer­den, um den Anreiz zu set­zen, Elek­troau­tos möglichst früh in den Markt einzuführen.
 
Frage 3
Der Verkehrssek­tor ist ein wesentlich­er Treiber des Kli­mawan­dels. Cir­ca 20 Prozent des in der Bun­desre­pub­lik aus­gestoße­nen CO2 gehen auf sein Kon­to. Die EU-Kom­mis­sion hat daher 2012 verbindliche Flot­ten­ziel­w­erte für die Auto­mo­bil­her­steller vorgeschla­gen. Bis 2015 soll der durch­schnit­tliche CO2-Ausstoß pro Her­steller­flotte 130 g CO2/ km betra­gen, bis 2020 95 g CO2/km. Beson­ders emis­sion­sarme Fahrzeuge, darunter auch Elek­tro­fahrzeuge, kön­nen durch so genan­nte Super-Cred­its mehrfach auf die Flot­ten angerech­net wer­den. Der BEM hält ambi­tion­iert­ere CO2-Ziel­w­erte für erstrebenswert, denn schon 2012 wurde von vie­len Fahrzeugher­stellern das Flot­ten­ziel für 2015 beina­he erre­icht. Für 2020 fordert der BEM daher einen verbindlichen Gren­zw­ert von 80g/km. Für welche Flot­ten­ziel­w­erte wird sich Ihre Partei ein­set­zen und wie ist ihre Posi­tion zum The­ma Super-Credits?
FDP
Die FDP will mehr Elek­troau­tos auf die Straße brin­gen, um CO2-Emis­sio­nen zu senken. Dazu haben wir wichtige Entschei­dun­gen durchge­set­zt. Die Kfz-Steuer­be­freiung für Elek­tro­fahrzeuge wird von fünf auf zehn Jahre ver­längert. Zudem wer­den Nutzer von Elek­tro-Dienst­wa­gen bei der Ver­s­teuerung des geld­w­erten Vorteils nicht mehr benachteiligt. Bei der Besteuerung wird der Lis­ten­preis kün­ftig um die Kosten des Bat­ter­iesys­tems gemindert, max­i­mal um 10.000 Euro. Damit hat kün­ftig nie­mand einen Nachteil bei der Einkom­men­steuer, der statt eines kon­ven­tionellen Fahrzeugs einen Elek­tro-Dienst­wa­gen fährt. Bei bei­den Neuregelun­gen wer­den auch Brennstof­fzellen-Fahrzeuge ein­be­zo­gen. Mit Blick auf die europäis­chen CO2-Flot­ten­gren­zw­erte für Pkw ist es aus unser­er Sicht nicht nachvol­lziehbar, dass Elek­troau­tos hier bis 2015 und dann wieder ab 2020 begün­stigt wer­den sollen – nicht aber in den Jahren dazwis­chen. Die FDP hat sich klar in diesem Sinne posi­tion­iert und dafür einge­set­zt, dass die beson­dere Anrech­nung der Elek­troau­tos auf die Flot­ten­gren­zw­erte kon­tinuier­lich aus­gestal­tet wird. Wir wollen kein Stop-and-Go bei den Anreizen für Elektromobilität.
SPD
Auf europäis­ch­er Ebene wer­den wir uns weit­er­hin für ambi­tion­ierte Gren­zw­erte bei PKW- Neu­fahrzeu­gen ein­set­zen. Unser Ziel ist ein rechtlich verbindlich­er Abbaup­fad auf 95g/ km bis 2020. Darüber hin­aus wollen wir eine zügige Fest­set­zung des Abbaus bis 2025. Dabei set­zen wir uns für eine kluge Abwä­gung zwis­chen den Kli­maschutzzie­len und den Belan­gen des Indus­tri­e­s­tandortes Deutsch­land ein. Die Anrech­nung von Super­cred­its muss in diesem Kon­text disku­tiert werden.
CDU & CSU
Wir befür­worten den von der EU-Kom­mis­sion vorgeschla­ge­nen Flot­ten­ziel­w­ert bis 2020 von 95 g CO2 pro Kilo­me­ter. Wir unter­stützen die Mehrfach-Anrech­nung von Elek­troau­tos bei der Berech­nung der CO2-Gren­zw­erte der Her­steller, die soge­nan­nten Super Cred­its. Sie schaf­fen Anreize, beson­ders effiziente und umwelt­fre­undliche Antrieb­stech­nolo­gien wie die Elek­tro­mo­bil­ität frühzeit­ig auf den Markt zu brin­gen. Damit lässt sich auch das CO2-Flot­ten­ziel weit­er reduzieren, ohne der deutschen Wirtschaft zu schaden.
DIE LINKE
Bere­its der Wert von 95 Gramm CO2 für Pkw in 2020 ist zu wenig ambi­tion­iert. Es gilt aus unser­er Sicht weit­er­hin die langjährige Forderung, dass 80 Gramm für 2020 nötig UND mach­bar sind. Dies würde der Elek­tro­mo­bil­ität etwa bei Hybri­dantrieben einen deut­lichen Schub verleihen.
Zudem unter­stützen wir das Ziel, einen ehrgeizigen Flot­ten­gren­zw­ert von unter 60 Gramm bis 2025 festzuschreiben. Dies würde den Her­stellern Pla­nungssicher­heit für ihre Investi­tio­nen in sparsamere und alter­na­tive Antriebe bieten.
Die Super-Cred­its haben einen ähn­lichen Nachteil wie die mil­liar­den­schwere Förderung im Rah­men der Nationalen Plat­tform: sie erre­ichen nur die großen Massen­her­steller. Kleine Pro­duzen­ten etwa von Leicht­mo­bilen wer­den dadurch nicht gefördert. Zudem bleibt der genutzte Strom bei den Super-Cred­its unberück­sichtigt. Die Gesamt-CO2-Bilanz wird auf diese Weise nicht beachtet und eine Senkung des Klima­gasausstoßes nicht erre­icht. Wir set­zen uns dafür ein, dass im Rah­men der europäis­chen Gren­zw­ert­de­bat­te eine Well-to-Wheel-Betra­ch­tung stärk­er berück­sichtigt wird. Zudem wollen wir die Energiewende hin zu Erneuer­baren Energien vorantreiben, auch um Elek­tro­mo­bil­ität einen deut­licheren Vorteil in der Klima­bi­lanz gegenüber fos­silen Tech­nolo­gien zu ver­schaf­fen. Jedes verkaufte Elek­troau­to ver­wässert die Zielset­zung für den CO2-Ausstoß, das Gesamtziel wird aufgeweicht.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Wir wollen inner­halb der Europäis­chen Union bis 2020 das 3‑Liter Auto (80 g CO2/km) und bis 2025 das 2‑Liter-Auto (60g CO2/km) als Anforderung für Neuwa­gen durch­set­zen. Super-Cred­its schaf­fen einen Anreiz für die Her­steller, Elek­troau­tos (Fahrzeuge mit einem CO2-Ausstoß von weniger als 50 g/km) in den Markt zu brin­gen. Gle­ichzeit­ig beste­ht die Gefahr, dass der Durch­schnitts­gren­zw­ert dadurch aufgewe­icht wird. Dies wäre aber nur dann der Fall, wenn unbe­gren­zt Super-Cred­its gewährt wur­den. Die Super-Cred­its soll­ten daher begren­zt und degres­siv aus­gestal­tet wer­den, um den Anreiz zu set­zen, Elek­troau­tos möglichst früh in den Markt einzuführen.
 
Frage 4
Wichtige Pro­jek­te der Energiewende wer­den aus dem Energie- und Kli­ma­fonds (EKF) finanziert, der sich aus den Ein­nah­men des Emis­sion­srechte­han­dels speist. Für die Förderung der Elek­tro­mo­bil­ität hat die Bun­desregierung 400 Mil­lio­nen Euro aus diesem Topf vorge­se­hen. Auf­grund des aktuellen Preisver­falls der Emis­sion­sz­er­ti­fikate wird für 2013 und 2014 jedoch mit Min­dere­in­nah­men von cir­ca 1,0 Mrd. bzw. 1,4 Mrd. Euro gerech­net. Eine Reform des europäis­chen Zer­ti­fikate­han­dels wurde im April 2013 vom europäis­chen Par­la­ment zunächst abgelehnt. Der EKF bleibt damit ins­ge­samt ein sehr volatiles und daher unzulänglich­es Instru­ment, um ver­lässliche Rah­menbe­din­gun­gen für die Förderung elek­tro­mo­bil­er Pro­jek­te zu gewährleis­ten. Dage­gen würde eine Zuweisung der Mit­tel aus dem Bun­de­shaushalt ein größeres Maß an Pla­nungssicher­heit bedeuten. Wie wird Ihre Partei zukün­ftig eine struk­turell gesicherte Finanzierung von eMo­bil­itäts-Pro­jek­ten gewährleis­ten und sich­er­stellen, dass Förderzusagen einge­hal­ten wer­den kön­nen? Welche Maß­nah­men regen Sie an, um dem europäis­chen Emis­sion­srechte­han­del aus der Krise zu verhelfen?
FDP
Was den Zusam­men­hang zwis­chen Elek­tro­mo­bil­ität und dem Energie- und Kli­ma­fond bet­rifft, hat die Bun­desregierung unter kon­struk­tiv­er Mitwirkung der FDP eine aus­geze­ich­nete Lösung gefun­den, die Ein­nah­meaus­fälle aus dem Emis­sion­shan­del zu kom­pen­sieren. Zusät­zliche Gewinne der Kred­i­tanstalt für Wieder­auf­bau wer­den für den Kli­maschutz einge­set­zt. Zudem wer­den klare Pri­or­itäten für die wichtig­sten Pro­gramme geset­zt. Pro­gramme für inter­na­tionalen Kli­maschutz, für die Gebäude­sanierung und die Elek­tro­mo­bil­ität kön­nen wie geplant umge­set­zt wer­den. Auch das neu einge­führte Spe­icher­förder­pro­gramm für die Pho­to­voltaik wird voll finanziert. Das Mark­tan­reizpro­gramm für die erneuer­bare Wärme kann immer­hin etwa zu zwei Drit­teln real­isiert wer­den. Für 2014 ist im Haushalt bere­its vorge­se­hen, die Mit­tel des inter­na­tionalen Kli­maschutzes in den Bun­de­shaushalt zu über­führen. Ins­ge­samt ist das ein gutes Ergeb­nis für den Kli­maschutz. Im Übri­gen ist und bleibt der Emis­sion­shan­del das zen­trale und überdies ein zuver­läs­siges Instru­ment der Klimapoli­tik, weil die Min­derungsziele in jedem Fall erre­icht werden.
SPD
Die SPD lehnt den Energie- und Kli­ma­fond (EKF) ab. Die Ein­nah­me­ba­sis des EKF ist nicht ver­lässlich; ein Son­derver­mö­gen ist der falsche Weg, um die Zukun­ft­sauf­gabe Kli­maschutz und Energiewende zu finanzieren. Schon im let­zten Jahr 2012 wur­den kaum Pro­gramme aus Geld­man­gel aus dem EKF real­isiert. Grund ist der dauer­haft niedrige CO2-Zer­ti­fikatepreis im Emis­sion­shan­del, der durch den ungelösten Stre­it auf EU-Ebene über die Zukun­ft des Emis­sion­shan­dels weit­er in den Keller rutschen dürfte. Die im EKF zusam­menge­fassten Pro­gramme müssen drin­gend in den Bun­de­shaushalt zurück­ge­führt werden.
CDU & CSU
Wir benöti­gen wieder einen funk­tion­ieren­den Emis­sion­shan­del in Europa, der Anreize für Investi­tio­nen in Kli­maschutz und Energieef­fizienz set­zt. Daher set­zen wir uns für eine Anhebung des europäis­chen Kli­maziels auf 30 Prozent bis 2020 ein. Wir wollen beste­hende Schwächen am jet­zi­gen Han­delssys­tem beheben und wirk­same Anreize set­zen, damit kli­maschädliche Treib­haus­gase ver­mieden wer­den kön­nen. Wir wollen eine ver­lässliche Förderung der Elek­tro­mo­bil­ität, denn Indus­trie und Wis­senschaft sind darauf angewiesen, die zuge­sagten Mit­tel auch zu erhalten.
DIE LINKE
DIE LINKE hat die Kop­plung von Inno­va­tion­spro­jek­ten an Ein­nah­men aus dem Emis­sion­srechte­han­del kri­tisch gese­hen, weil keine ver­lässliche Finanzierung gewährleis­tet ist. Im Sinne der Ver­lässlichkeit staatlich­er Zusagen set­zen wir uns daher dafür ein, bere­its bewil­ligte Pro­gramme ins­beson­dere zur Erforschung neuer Mobil­ität­spro­jek­te aus dem reg­ulären Haushalt (nach) zu finanzieren und die Emis­sion­srechte deut­lich zu verknappen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Der EKF ist ein Schat­ten­haushalt, den wir wieder auflösen wollen. Die Abhängigkeit von den volatilen Ein­nah­men aus dem Emis­sion­shan­del schafft zudem Finanzierung­sun­sicher­heit­en, die schon dazu geführt haben, das Mit­tel nicht abgerufen wer­den kon­nten. Die Mit­tel für die Förderung der Elek­tro­mo­bil­ität sollen nach unseren Vorstel­lun­gen im Rah­men eines Kli­maschutzhaushaltes dann wieder den einzel­nen Ressorts zuge­ord­net wer­den. Um den Emis­sion­shan­del aus der Krise zu führen, wären kurzfristige Maß­nah­men wie eine vorüberge­hende oder endgültige Stil­l­le­gung über­schüs­siger Emis­sion­sz­er­ti­fikate und die Ein­führung eines CO2 – Min­dest­preis­es kom­biniert mit langfristigeren Maß­na­hem wie der Anhebung des europäis­chen Kli­maziels für 2020 von derzeit minus 20 auf minus 30% der beste Weg.
 
Frage 5
Elek­tro­mo­bil­ität hat hierzu­lande bei den Käufern noch mit ver­schiede­nen Imageprob­le­men zu kämpfen, erst knapp 8.000 Elek­troau­tos rollen auf Deutsch­lands Straßen, die meis­ten davon für gewerbliche Zwecke. Das Ziel der Bun­desregierung, bis 2020 eine Mil­lion Elek­tro­fahrzeuge auf Deutsch­lands Straßen zu brin­gen, ist ins­ge­samt noch in weit­er Ferne. Welche mon­etären und nicht-mon­etären Anreize wollen Sie schaf­fen, um Elek­tro­mo­bil­ität in der kom­menden Leg­is­laturpe­ri­ode sicht­bar auf die Straße zu brin­gen? Wie ste­hen Sie zur Ein­führung ein­er Kauf­prämie für Elek­troau­tos und ein­er rein CO2-basierten Kfz-Steuer nach dem Bonus-Malus-System?
FDP
Die FDP set­zt auf nach­haltige Forschungs­förderung anstelle von Kau­fan­reizen, um Elek­tro­mo­bil­ität auf die Straße zu brin­gen. Die Förderung von Elek­tro­mo­bil­ität darf keine Dauer­sub­ven­tion darstellen. Die Entschei­dung, welche Tech­nolo­gie sich in welchem Umfang am Ende durch­set­zt, muss der Markt tre­f­fen. Durch mon­etäre Kau­fan­reize kann let­ztlich nur ein kurzfristiges Vorziehen der Kaufentschei­dung erre­icht wer­den. Die von der FDP präferierte Förderung von Forschung und Entwick­lung hinge­gen führt zu langfristig nach­haltigem Wirtschaftswach­s­tum. Eine Kauf­prämie für Elek­troau­tos lehnen wir daher ab. Was die Besteuerung bet­rifft, hat die FDP bere­its durchge­set­zt, dass die Kfz-Steuer­be­freiung für Elek­tro­fahrzeuge von 5 auf 10 Jahre ver­längert wird. Außer­dem wer­den Nutzer von Elek­tro-Dien­st­fahrzeu­gen bei der Ver­s­teuerung des geld­w­erten Vorteils nicht mehr benachteiligt.
SPD
Die noch von der SPD in der let­zten Leg­is­laturpe­ri­ode ini­ti­ierte Nationale Plat­tform Elek­tro­mo­bil­ität hat Vorschläge gemacht, die in von der derzeit­i­gen Bun­desregierung zu wenig umge­set­zt wur­den. Endlich müssen alle Anstren­gun­gen auf Bun­de­sebene koor­diniert wer­den. Es darf keine Kom­pe­ten­zstre­it­igkeit­en der vier Bun­desmin­is­te­rien mehr geben. Die Förder­vorhaben der Ebe­nen müssen stärk­er koor­diniert wer­den. Wir brauchen einen europäis­chen Pakt für Elek­tro­mo­bil­ität. Es geht um die Entwick­lung von »smart-grids«, mehr Forschung und Entwick­lung in Lade­tech­nolo­gie. Dazu gehört auch die Förderung inno­v­a­tiv­er Mobil­ität­skonzepte. Elek­tro­mo­bil­ität muss vom Nutzer aus gedacht und geplant wer­den. Wir brauchen Anreize im Steuer- und Verkehrsrecht, u.a. das bevorzugte oder kosten­lose Parken, Anreize für Taxi- und Fir­men­flot­ten. Auch die Umstel­lung der öffentlichen Fahrzeugflotte kann die Nach­frage stim­ulieren. Wir sind offen gegenüber ein­er stärk­eren Aus­rich­tung der Kraft­fahrzeugbesteuerung am Ausstoß von Treib­haus­gasen mit ein­er höheren Steuer­begün­s­ti­gung für reine Elektrofahrzeuge.
CDU & CSU
Direk­te Kau­fan­reize wer­den abgelehnt. Um Elek­tro­mo­bil­ität voranzutreiben, ist es Auf­gabe der Poli­tik, einen sin­nvollen Rah­men für einen Wech­sel hin zu nach­haltiger Mobil­ität zu set­zen. Aber let­ztlich müssen die Pro­duk­te wet­tbe­werb­s­fähig sein und sich am Markt durchsetzen.
Anhand von indi­rek­ten Kau­fan­reizen sollen die Hür­den von Elek­tro­mo­bil­ität – wie der höhere Kauf­preis im Ver­gle­ich zu Fahrzeu­gen mit kon­ven­tionellem Antrieb — aus­geglichen wer­den. Mit der Kfz-Steuer­be­freiung von zehn Jahren wur­den bere­its erste unter­stützende Schritte unter­nom­men. Darüber hin­aus wurde ein Nachteil­saus­gle­ich bei der Dienst­wa­gen-Besteuerung im Bun­destag beschlossen. Wir fordern den Bun­desrat auf, seine Block­ade aufzugeben.
In der näch­sten Leg­is­laturpe­ri­ode müssen weit­ere indi­rek­te Kau­fan­reize geschaf­fen wer­den. So wer­den beispiel­sweise fol­gende Maß­nah­men vorangetrieben:
Es soll­ten Priv­i­legien geschaf­fen wer­den, die es den Kom­munen ermöglichen, den regionalen Ansprüchen bei der Förderung von Elek­tro­mo­bil­ität gerecht zu wer­den. Solche Priv­i­legien kön­nen beispiel­sweise kosten­freies Parken im Innen­stadt­bere­ich oder das Nutzen von Busspuren sein. Wie im Regierung­spro­gramm Elek­tro­mo­bil­ität 2011 fest­geschrieben sollte eine Blaue Plakette Elek­troau­tos kennze­ich­nen und damit diese Priv­i­legien ermöglichen. Dabei wollen wir eine Verknüp­fung der Elek­tro­mo­bil­ität mit erneuer­baren Energien vorsehen.
Wir set­zen uns für die Ein­führung ein­er Son­der­ab­schrei­bung für Abnutzung (Son­der-AfA) ein. Die Son­der-AfA schafft einen Anreiz für Unternehmen, Elek­tro­fahrzeuge bei der Anschaf­fung von Dienst­wa­gen zu berück­sichti­gen. Eine solche Maß­nahme berück­sichtigt Prog­nosen, dass Unternehmensflot­ten eine beson­dere Bedeu­tung beim Mark­t­start der Elek­tro­mo­bil­ität haben. Auch würde eine solche Steuer­stun­dung die öffentlichen Haushalte kaum belasten.
DIE LINKE
Wir set­zen bei der staatlichen Förderung alter­na­tiv­er Mobil­ität ins­beson­dere auf die Unter­stützung von Shar­ing-Pro­jek­ten sowie auf eine Verzah­nung öffentlich­er und indi­vidu­eller Mobil­ität. Eine rein CO2-basierte Kfz-Steuer mit Zu- und Abschlä­gen entsprechend der europäis­chen Emis­sion­sklassen befür­worten wir für neu angeschaffte Fahrzeuge. Eine generelle und dauer­hafte Befreiung von E‑Autos bei der Kfz-Steuer lehnen wir aber ab. Im Bere­ich alter­na­tiv­er Antrieb­stech­nik sehen wir in harten europäis­chen CO2-Ober­gren­zen den besten Inno­va­tion­streiber. (Siehe auch Frage 3)
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Die einzige mon­etäre Maß­nahme der Bun­desregierung zur Förderung der Elek­tro­mo­bil­ität war die Aus­dehnung der Kfz-Steuer­be­freiung von 5 auf 10 Jahre, die kaum Anreizwirkung ent­fal­tet. Die weit­eren Ankündi­gun­gen aus dem Regierung­spro­gramm Elek­tro­mo­bil­ität wur­den nicht umge­set­zt. Dazu zählt der Nachteil­saus­gle­ich bei der Dienst­wa­genbesteuerung oder die Ein­führung ein­er Kennze­ich­nung für Elek­tro­fahrzeuge (»Blaue Plakette«), um wirk­same Nutzer­an­reize set­zen zu können.
Wir GRÜNE wollen sowohl die Dienst­wa­genbesteuerung als auch die Kfz-Steuer grund­sät­zlich reformieren und an CO2 aus­richt­en. Im Rah­men dieser Reform sollen auch Anreize nach dem Bonus-Malus-Sys­tem für die Anschaf­fung von Fahrzeu­gen mit einem CO2-Ausstoß von weniger als 50 g/km geschaf­fen werden.
 
Frage 6
Mit ein­er erhöht­en Nach­frage nach umwelt­fre­undlichen Pro­duk­ten kann die öffentliche Hand ein wichtiges Sig­nal für die Her­steller von Elek­tro­fahrzeu­gen set­zen und dazu beitra­gen, diese am Markt zu etablieren. Auf­grund klam­mer Kassen sind Fuhrpark­man­ag­er bei Bund, Län­dern und Kom­munen häu­fig gezwun­gen, sich für das finanziell gün­stig­ste Ange­bot zu entschei­den, Umwelt-Aspek­te und Total-Cost-of-Own­er­ship-Berech­nun­gen spie­len noch eine unter­ge­ord­nete Rolle. Welche poli­tis­chen Maß­nah­men streben Sie an, um Elek­tro­mo­bil­ität in öffentlichen Fuhrparks zu fördern, dadurch den Markt für Elek­tro­fahrzeuge zu stim­ulieren und gle­ichzeit­ig ein sicht­bares Zeichen für den Kli­maschutz zu setzen?
FDP
Die FDP ist dafür, bei der Auss­chrei­bung zur Beschaf­fung von Fahrzeu­gen durch die öffentliche Hand und auch durch Unternehmen mit mehrheitlich­er staatlich­er Beteili­gung Elek­tro­fahrzeuge ver­stärkt zu berück­sichti­gen. Allerd­ings muss auch beachtet wer­den, dass diese Beschaf­fungs­maß­nah­men mit dem Geld der Steuerzahler erfol­gen. Es kann hier also nur um Maß­nah­men mit Leucht­turm- oder Vor­bild­funk­tion gehen. Eine indi­rek­te Sub­ven­tion­ierung der Elek­tro­mo­bil­ität durch massen­hafte Beschaf­fun­gen in öffentlichen Fuhrparks ist nicht möglich.
SPD
Bei der Nach­frage nach inno­v­a­tiv­en Mobil­ität­slö­sun­gen muss die öffentliche Hand eine Vor­re­it­er­rolle spie­len: das muss sich in den Beschaf­fung­spro­gram­men wider­spiegeln, zum Beispiel bei der Umrüs­tung von Fahrzeu­gen der öffentlichen Ver­wal­tung. Wir wollen eine konz­ertierte Aktion mit entsprechen­den Aktivitäten.
CDU & CSU
Wir set­zen uns dafür ein, dass bei der öffentlichen Beschaf­fung sowohl die Bun­desregierung als auch der Bun­destag ver­stärkt Elek­tro­fahrzeuge in ihre Flotte ein­beziehen. Als Bemes­sungs­grund­lage sollte allerd­ings anstatt des CO2 Ausstoßes die elek­trische Min­de­stre­ich­weite von 30 Kilo­me­tern angestrebt wer­den. Eine solche Bemes­sungs­grund­lage stellt einen ziel­ge­naueren Indika­tor dar.
DIE LINKE
Wir set­zen uns dafür ein, ein Konzept inno­v­a­tiv­er Beschaf­fung für die Ver­wal­tung in allen Bun­de­sein­rich­tun­gen wie Min­is­te­rien, Forschung­sein­rich­tun­gen der Ressort­forschung etc. umzuset­zen. Dabei soll­ten soziale und ökol­o­gis­che Vor­re­it­er­pro­duk­te und –tech­nolo­gien die zen­trale Rolle spie­len. Wir fordern von der Bun­desregierung, dass sie bei der Beschaf­fung von Fahrzeu­gen den CO2-Gren­zw­ert für 2020 bere­its deut­lich früher einhält.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Auch hier wurde eine Ankündi­gung aus dem Regierung­spro­gramm Elek­tro­mo­bil­ität nicht umge­set­zt, denn die Bun­desres­sorts soll­ten ab 2013 dafür sor­gen, dass in ihrem eige­nen Geschäfts­bere­ich zehn Prozent der neu angeschafften oder neu angemieteten Fahrzeuge weniger als 50 g CO2/km emit­tieren. Ein solch­es Beschaf­fung­spro­gramm gibt es nicht und scheit­ert teil­weise schon an den Ver­gaberegeln, die aber nicht verän­dert wur­den. Wir wollen die Ver­gaberegeln dahinge­hend ändern, dass Elek­tro­fahrzeuge unter Berück­sich­ti­gung der Leben­szyk­luskosten betra­chtet wer­den sollen.
 
Frage 7
Neben öffentlichen Flot­ten zählen pri­vate Flot­ten­be­treiber zu den wichtig­sten Erstkun­den von Elek­tro­fahrzeu­gen. Hier wer­den in der Regel hohe Fahrleis­tun­gen erzielt, wodurch sich die höheren Anschaf­fungskosten der Elek­tro­fahrzeuge schneller amor­tisieren. Welche Anreize wollen Sie schaf­fen, um Elek­tro­mo­bil­ität in pri­vat­en Fir­men­flot­ten zu fördern?
FDP
Die FDP hat bere­its einen wesentlichen Aspekt zur Förderung von Elek­tro­mo­bil­ität in pri­vat­en Fir­men­flot­ten durchge­set­zt. Die Nutzer von Elek­tro-Dienst­wa­gen wer­den bei der Ver­s­teuerung des geld­w­erten Vorteils zukün­ftig nicht mehr benachteiligt. Dies geschieht indem bei der Besteuerung der Lis­ten­preis kün­ftig um die Kosten des Bat­ter­iesys­tems gemindert wird. Dadurch ent­fall­en bish­erige Nachteile bei der Einkom­menss­teuer für den­jeni­gen, der statt eines kon­ven­tionellen Fahrzeugs einen Elek­tro-Dienst­wa­gen fährt. Darüber hin­aus­ge­hende Vergün­s­ti­gun­gen oder Sub­ven­tio­nen pri­vater Fahrzeugflot­ten hal­ten wir nicht für erforderlich.
SPD
Wir set­zen uns für eine Besei­t­i­gung der Benachteili­gung von Elek­tro- und Hyprid­fahrzeu­gen im Rah­men der Dienst­wa­genbesteuerung ein. Die SPD hat deshalb die im Amt­shil­ferichtlin­ien-Umset­zungs­ge­setz vorgenommene Änderung der Besteuerungsregelun­gen unter­stützt. Der höhere Lis­ten­preis von Elek­tro- und Hyprid­fahrzeu­gen wird kün­ftig für die Zwecke der Dienst­wa­genbesteuerung in Abhängigkeit von Bat­terieka­paz­ität und Anschaf­fungs­jahr gemindert. Damit wird eine Angle­ichung der Besteuerungs­grund­la­gen zwis­chen Elek­tro­fahrzeu­gen und Fahrzeu­gen mit Ver­bren­nungsmo­toren erreicht.
CDU & CSU
Um Elek­tro­mo­bil­ität in pri­vat­en Fir­men­flot­ten zu fördern, sollte eine Son­der-AfA einge­führt wer­den wie in Frage 5 ausgeführt.
DIE LINKE
Für pri­vate Flot­ten­be­treiber sehen wir in erster Lin­ie Aufk­lärungsar­beit über die Möglichkeit­en und Chan­cen, aber auch Restrik­tio­nen elek­tro­mo­bil­er Fahrzeuge als wichtig an. Diese sollte über die Nationale Plat­tform Elek­tro­mo­bil­ität (NEP) geleis­tet werden.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Der vorge­se­hene Nachteil­saus­gle­ich kann nur ein erster Schritt sein. Er ist überdies falsch angelegt, weil er statt eine klare CO2-Gren­ze von 50 g/km vorzugeben tech­nis­che Vor­gaben macht. Wir wollen eine reformierte Dienst­wa­genbesteuerung, die es für Unternehmen und Arbeit­nehmer, denen eine Dienst­wa­gen für die pri­vate Nutzung über­lassen wird, attrak­tiv macht, Fahrzeuge mit einem gerin­gen CO2-Ausstoß zu wählen.
 
Frage 8
EU-Verkehrskom­mis­sar Siim Kallas kündigte im Jan­u­ar 2013 an, ein europaweit flächen­deck­endes Ladenet­zw­erk schaf­fen zu wollen. Allein in Deutsch­land soll es dem­nach bis 2020 rund 150.000 öffentlich zugängliche Ladepunk­te geben. Auf diese Weise soll das Henne-Ei-Prob­lem gelöst wer­den: Die Investi­tion in flächen­deck­ende Lade­in­fra­struk­tur lohnt sich erst, wenn es genü­gend Nutzer von eFahrzeu­gen gibt, genü­gend Nutzer wird es erst geben, wenn eine flächen­deck­ende Infra­struk­tur zur Ver­fü­gung ste­ht. Bei vie­len Experten ist dieser Plan umstrit­ten. Wie ste­ht Ihre Partei zu diesem EU-Vorstoß und welche Lösungsan­sätze wird Ihre Partei bieten, um in Deutsch­land und Europa eine bedarf­s­gerechte und stan­dar­d­isierte Lade­in­fra­struk­tur zu etablieren?
FDP
Die FDP begrüßt die Ini­tia­tiv­en der EU-Kom­mis­sion zur Errich­tung europaweit flächen­deck­ender Ladenet­zw­erke. Dabei ist für uns klar, dass der Betrieb der Tank- und Lade­in­fra­struk­tur pri­vatwirtschaftlich erfol­gen muss, die öffentliche Hand kann nur die notwendi­gen Rah­menbe­din­gun­gen set­zen. Einen Vor­rang soll­ten dabei die Bal­lungsräume erhal­ten. Aus Sicht der FDP sind auch ord­nungspoli­tis­che Maß­nah­men erforder­lich. Dazu gehört ins­beson­dere die Anpas­sung des Stadt­pla­nungsrecht­es an zukün­ftig verän­derte Mobil­ität­skonzepte und den notwendi­gen Auf­bau von Ladesta­tio­nen im öffentlichen Raum. Die FDP set­zt sich außer­dem dafür ein, im Straßen­verkehrsrecht kom­mu­nale Son­der­regelun­gen zuzu­lassen, um beispiel­sweise öffentliche Park­plätze für den Auf­bau von Ladesta­tio­nen bere­it­stellen zu können.
SPD
Wir wollen die europäis­che Ini­tia­tive nutzen, um unsere Erfahrun­gen einzubrin­gen und auf inter­na­tionale Stan­dards zu drän­gen. Die aufzubauende Lade­in­fra­struk­tur muss für alle Nutzer einen diskri­m­inierungs­freien Zugang garantieren. Zunächst soll­ten die Erfahrun­gen aus den »Schaufen­stern Elek­tro­mo­bil­ität« aus­gew­ertet wer­den. Wir benöti­gen Kri­te­rien für eine flachen­deck­ende Lade­in­fra­struk­tur. Eine Aus­baus­trate­gie ist das Ziel, in der sich sowohl die öffentliche Hand als auch die pri­vat­en Anbi­eter klar zu ihrer Ver­ant­wor­tung beken­nen. Das bedarf eines verbindlichen Zeit­plans wegen der Pla­nungssicher­heit. Denkbar sind für uns öffentlich-pri­vate Investi­tion­s­mod­elle, wie sie z.B. bei der H2- Mobil­i­ty- Ini­tia­tive prak­tiziert wer­den. Zum aktuellen Zeit­punkt ist noch offen, welche Tech­nolo­gie sich in einem neuen alter­na­tiv­en Antrieb­smix auf lange Sicht durch­set­zen wird. Deshalb soll­ten bei der zukün­fti­gen Lade­in­fra­struk­tur Anreize für Fehlin­vesti­tio­nen aus­geschlossen werden.
CDU & CSU
Ein gutes Netz an Lade­in­fra­struk­tur ist ein zen­trales Ele­ment, um Elek­tro­mo­bil­ität zu ermöglichen. Dabei set­zen wir allerd­ings nicht auss­chließlich auf Ladesäulen.
Bei der Lade­in­fra­struk­tur sind flex­i­ble Lösun­gen notwendig. Dabei sind klas­sis­che Ladesäulen nur ein Baustein. Weit­ere inno­v­a­tive Lösun­gen sind dabei aber eben­so wichtig. So sollte beispiel­sweise bei jedem Neubau Lademöglichkeit­en für Elek­troau­tos einge­plant wer­den. Denn Stu­di­en zeigen, dass Elek­troau­tos ins­beson­dere in der Nacht geladen wer­den. Lademöglichkeit­en soll­ten aber auch bere­its vorhan­dene Stadt­mö­bel in Betra­cht ziehen. So soll­ten ins­beson­dere auch mobile Ver­brauch­ser­fas­sungslö­sun­gen in Betra­cht gezo­gen wer­den. Bei ein­er solchen Lösung bringt der Fahrzeugnutzer die Abrech­nung­stech­nik (Stromzäh­ler, Online-Kom­mu­nika­tion etc.) als Teil des Fahrzeugs oder des Ladek­a­bels zum Lade­ort mit. Als Ladepunk­te genü­gen dann spezielle Steck­dosen, die lediglich iden­ti­fizier- und schalt­bar sind. Die beson­ders niedri­gen Gren­zkosten für weit­ere Ladepunk­te machen so auch die Bere­it­stel­lung ein­er Vielzahl von Ladepunk­ten pro Fahrzeug (Arbeit­splatz, Einkauf, Flughafen etc.) bezahlbar.
Auch im öffentlichen Raum kön­nen die speziellen Steck­dosen hochef­fizient beispiel­sweise in die Straßen­beleuch­tung, inte­gri­ert werden.
DIE LINKE
Wir bezweifeln, dass man das »Henne-Ei-Prob­lem« durch Anord­nung von oben, also eine EU-Richtlin­ie, lösen kann und sollte. Die noch geringe Ver­bre­itung von E‑Autos liegt ja nicht nur in der gerin­gen Anzahl der Ladesta­tio­nen begrün­det, son­dern auch in den höheren Kosten und der gerin­geren Reich­weite. Ein solch mas­siv­er Aus­bau der Lade­in­fra­struk­tur, wie ihn die EU-Kom­mis­sion vorschlägt, ohne Rück­kop­plung an die tat­säch­liche Entwick­lung der Elek­tro­fahrzeuge kön­nte eine mas­sive Fehlin­vesti­tion bedeuten. Zumal die Kom­mis­sion die Frage der Finanzierung völ­lig außen vor lässt. Grund­sät­zlich sehen wir nicht, dass der Staat in der Lage ist, ein flächen­deck­endes Ladenet­zw­erk aufzubauen. Vielmehr soll­ten Indus­trie sowie die Energiev­er­sorg­er bei entsprechen­der Nach­frage ihre Investi­tio­nen in diesem Bere­ich ausweit­en. Die öffentliche Hand sollte sich nach unser­er Auf­fas­sung vor allem im Bere­ich unbürokratis­ch­er Rah­menbe­din­gun­gen betäti­gen und auf die Schaf­fung von Stan­dards und Nor­men etwa für die Steck­er und Zäh­ler setzen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Wichtig an dem EU-Vorschlag ist die Eini­gung auf einen ein­heitlichen europäis­chen Steck­er­stan­dard. Die Forderung nach 150.000 öffentlichen Ladepunk­ten ohne einen Finanzierungsvorschlag ist hinge­gen nur heiße Luft. Die Ergeb­nisse der Mod­ell­re­gio­nen und Schaufen­ster wer­den empirisch abgesichert Aus­sagen darüber erlauben, wie viele öffentliche Ladepunk­te in welch­er tech­nis­chen Kon­fig­u­ra­tion, zu welchen Kosten und zu welchem Zeit­punkt notwendig sind. In der derzeit­i­gen Mark­tvor­bere­itungsphase wer­den Elek­tro­fahrzeuge fast auss­chließlich von Kun­den angeschafft wer­den, die entwed­er in der Fir­ma oder zu Hause über einen exk­lu­siv­en eige­nen Ladepunkt verfügen.[/vc_column_inner][/vc_row_inner]

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