Verbraucherverband besorgt wegen E‑Auto-Kaufprämie

03.11.2021 / BEM-Vor­stand Markus Emmert im Tagesspiegel Background
Die noch amtierende Bun­desregierung sorgt für Verun­sicherung bei Käufer:innen von Elek­troau­tos. Die rechtliche Grund­lage für die Ver­dopplung der Kauf­prämie ist für die nähere Zukun­ft nicht gesichert (Back­ground ⇢ berichtete). So kön­nten viele Verbraucher:innen verge­blich auf bis zu 3000 Euro Förderung warten, weil die bish­erige Regelung Ende 2021 ausläuft.
Alarmiert ist deshalb nicht nur der ADAC, son­dern auch der Bun­desver­band der Ver­braucherzen­tralen (vzbv). Mar­i­on Jung­bluth, Team­lei­t­erin Mobil­ität und Reisen, sagte Tagesspiegel Back­ground: »Ärg­er­lich ist, dass Verbraucher:innen die Prämien nicht in ihren Finanz­plan zuver­läs­sig ein­beziehen kön­nen.« Durch die lan­gen Lieferzeit­en ins­beson­dere bei E‑Autos und die Vorschrift, dass der Wagen zuerst zuge­lassen und dann der Antrag auf Förderung gestellt wer­den muss, kann sich nach Mei­n­ung der Ver­brauch­er­schützerin nie­mand darauf ver­lassen, dass die Regelung dann noch gilt und Geld im Topf ist. »Die E‑Autoförderung wird damit zu ein­er Art Roulette­spiel, was für die Akzep­tanz der Verkehr­swende nicht förder­lich ist.«
Ganz anders schätzt Markus Emmert die Lage ein. Der BEM-Vor­stand sagte auf Anfrage von Back­ground, die Abstim­mung inner­halb der geschäfts­führen­den Bun­desregierung und die Abseg­nung durch Brüs­sel seien zumin­d­est bei rein bat­terieelek­trischen Autos »nur eine For­malie«. Selb­st wenn es wider Erwarten eine Verzögerung über das Jahre­sende hin­aus geben sollte, sei mit ein­er rück­wirk­enden Förderung zu rech­nen. Das sei auch in der Ver­gan­gen­heit so gewe­sen. »Ich gehe von Bestandss­chutz aus«, sagte Emmert.
Schlechter sehe es dage­gen für Plug-in-Hybride aus. Diese Autos haben einen Ver­bren­nungsmo­tor und einen E‑Motor, dessen Bat­terie von außen geladen wird. FDP-Chef Chris­t­ian Lind­ner hat­te im Zuge der Ver­hand­lun­gen über eine Ampelkoali­tion die Förderung dieser Fahrzeuge infrage gestellt, weil sie häu­fig im Ver­bren­ner­modus gefahren wer­den und dabei wegen ihres hohen Gewichts viel Sprit ver­brauchen. Die Förderung der rein bat­terieelek­trischen Autos wür­den sich SPD und Grüne dage­gen von der FDP nicht abhan­deln lassen, zeigte sich Emmert überzeugt. 
BEM-Vor­stand Markus Emmert
⇢ Tagesspiegel Back­ground

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