Spannende Aspekte

For­mu­la Stu­dent Elec­tric nutzt DEKRA Know-how aus Motor­sport und Kom­pe­ten­z­cen­ter Elektromobilität
Die For­mu­la Stu­dent Ger­many (FSG) stellt sich seit dem Jahr 2010 mit der For­mu­la Stu­dent Elec­tric (FSE) auch den Her­aus­forderun­gen der Elek­tro­mo­bil­ität. Als Tech­nis­ch­er Part­ner der For­mu­la Stu­dent sind die Rennsport­ex­perten der DEKRA Auto­mo­bil GmbH mit von der Par­tie und unter­stützen die Nach­wuchs-Teams in Sachen Sicher­heit und Pro­fes­sion­al­ität. Ein beson­ders span­nen­der Aspekt ist die Sicher­heit bei Arbeit­en an Fahrzeu­gen mit Hochvolttechnik.
Ein Beispiel ist die DEKRA Schu­lung von FSE-Teil­nehmern, die an Fahrzeu­gen mit Hoch­volt­sys­te­men arbeit­en und dabei unter Umstän­den mit gefährlichen Span­nun­gen oder Strom­stärken in Kon­takt kom­men kön­nen. Das Regle­ment der For­mu­la Stu­dent emp­fiehlt, dass min­destens ein Team­mit­glied für Arbeit­en an Hoch­volt­sys­te­men an Auto­mo­bilen zer­ti­fiziert ist. Han­delt es sich nicht um einen Inge­nieur der Elek­trotech­nik, ist das Zer­ti­fikat sog­ar zwin­gend erforderlich.
Mitte Mai trafen sich 20 Mit­glieder von 15 FSE-Teams aus ganz Deutsch­land zu ein­er Hoch­volt-Schu­lung an der DEKRA Hauptver­wal­tung in Stuttgart. An Bord waren Teams vom Race­yard E der FH Kiel bis zur TUfast w‑Technology der TU München, von den Speed­ing Sci­en­tists der Uni­ver­si­ty of Siegen bis zum Team Stark­Strom der UAS Augs­burg. Nicht fehlen durften auch die Lokalmata­doren vom Green­team der Uni Stuttgart, die den aktuellen Entwick­lungs­stand ihres FSE-Boli­den für das Ren­n­jahr 2012 als Anschau­ung­sob­jekt mitbrachten.
»Unsere Hoch­volt-Schu­lung hat zum Ziel, die FSE-Teams für die Gefahren zu sen­si­bil­isieren, die bei Arbeit­en an Hoch­volt-Fahrzeu­gen lauern«, erk­lärt Ben­no Rauhut, Fachver­ant­wortlich­er für Kfz-Tech­nolo­gie bei der DEKRA Akademie. »Bei Arbeit­en mit Span­nun­gen bis 600 Volt, wie sie das Regel­w­erk der For­mu­la Stu­dent zulässt, müssen die Stu­den­ten genau wis­sen, was sie tun.« Auf Basis der Unfal­lver­hü­tungsvorschriften der Beruf­sgenossen­schaften erhal­ten sie die Qual­i­fika­tio­nen, die sie in die Lage ver­set­zen, anfal­l­ende elek­trotech­nis­che Arbeit­en zu beurteilen, mögliche Gefährdun­gen zu erken­nen und geeignete Schutz­maß­nah­men abzuleiten.
Im Gegen­satz zu Arbeit­en an der Mechanik dro­hen bei Elek­tro­fahrzeu­gen über­all dort Gefahren, wo die Mecha­tron­iker in die Bere­iche von Hoch­volt-Kabeln vor­drin­gen, die meist wie in der Serie mit der Farbe Orange gekennze­ich­net sind.
»Hände weg von Orange« heißt daher eine wichtige Regel. »Gefährlich wird es für den Men­schen ab etwa 60 Volt Gle­ichspan­nung oder 30 Volt Wech­selspan­nung. Bere­its bei solchen Span­nun­gen kön­nen Ver­bren­nun­gen oder Herzrhyth­musstörun­gen bis hin zum Herzstill­stand auftreten«, warnt Andreas Richter vom DEKRA Com­pe­tence Cen­ter Elek­tro­mo­bil­ität. Eine wichtige Rolle inner­halb der Schu­lung spiel­ten daher Aspek­te wie etwa elek­trische Gefährdun­gen und Erste Hil­fe, Schutz­maß­nah­men gegen elek­trischen Kör­per­durch­strö­mung und Störlichtbögen.
Jahre­langes Engage­ment im Motorsport
Ihre Kom­pe­ten­zen für den Nach­wuchs-Ren­nwet­tbe­werb beziehen die Motor­sport­ex­perten von DEKRA aus ihrem jahrzehn­te­lan­gen Engage­ment als Tech­nis­che Kom­mis­sare im Motor­sport. Die Organ­i­sa­tion ver­fügt über rund 60 Motor­sport-Sachver­ständi­ge, die in Zusam­me­nar­beit mit dem Deutschen Motor­sport Bund (DMSB) in den unter­schiedlich­sten Rennse­rien aktiv sind. Das Spek­trum reicht von der DTM bis hin zur Formel 1 beim Grand Prix von Deutschland.
DEKRA ste­ht dem DMSB in allen Sicher­heits­fra­gen bera­tend zur Seite und ist auf inter­na­tionaler Ebene als Testein­rich­tung für Kom­po­nen­ten anerkan­nt. Im DEKRA Crash Test Cen­ter in Neumün­ster und im DEKRA Auto­mo­bil Test Cen­ter in Klet­twitz am Lausitzring über­prüfen die Experten im Auf­trag der Inter­na­tionalen Motor­sport Kom­mis­sion FIA Kom­po­nen­ten wie Über­rol­lvor­rich­tun­gen, Sitze und Sicher­heits­gurte von Motor­sport­fahrzeu­gen. Auch stellen sie die für die Teil­nahme an ein­er Rennserie erforder­lichen DMSB Wagen­pässe aus und sind bei den Ren­nver­anstal­tun­gen für die Tech­nis­che Abnahme der Fahrzeuge zuständig.
DEKRA Engage­ment in der For­mu­la Student
Mit der For­mu­la Stu­dent Ger­many verbindet die DEKRA Auto­mo­bil GmbH bere­its seit dem Start des Wet­tbe­werbs im Jahr 2006 eine enge Part­ner­schaft. Als Tech­nis­ch­er Part­ner sind die Motor­sport­ex­perten der Organ­i­sa­tion im Vor­feld des jährlichen Events auf dem Hock­en­heim­ring für die zahlre­ichen Abnah­meprü­fun­gen zuständig, mit denen die Ver­anstal­ter für ein hohes tech­nis­ches Niveau des Wet­tbe­werbs und die Sicher­heit der Teil­nehmer sorgen.
Jede Sicher­heit­szelle, sei sie als Git­ter­rohrrah­men oder Car­bon-Mon­coque aus­gelegt, muss die rech­ner­ischen Fes­tigkeit­sprü­fun­gen (Struc­tur­al Equiv­a­len­cy Tests) der Fach­spezial­is­ten im DEKRA Auto­mo­bil Test Cen­ter erfol­gre­ich absolvieren, um die Zulas­sung für Hock­en­heim zu erhal­ten. Auch für die vorgeschriebe­nen Tests der Crash­box­en (Impact Atten­u­a­toren) der Fahrzeuge ist das Cen­ter in Klet­twitz eine bevorzugte Adresse.
Beim eigentlichen, für die FS Elec­tric und die FS Com­bus­tion weit­ge­hend iden­tis­chen Scru­ti­neer­ing, dem Freiga­becheck, reichen die Prüf­punk­te von der Fahrerbek­lei­dung über die Reifen­mis­chung bis hin zur einzel­nen Schrauben­sicherung an wichti­gen Aufhän­gungs- und Lenkungsteilen.
Zum Pro­gramm zählen weit­er die Über­prü­fung des Fahrzeuggewichts (Car Weigh­ing) und der Tilt-Table-Test, bei dem die Sachver­ständi­gen auf einem Nei­gungstisch mit 60 Grad Seiten­nei­gung die Kur­ven­sta­bil­ität der Ren­n­fahrzeuge überprüfen.
Bei den Mono­pos­tos der For­mu­la Stu­dent Elec­tric ste­hen beim FSE Scru­ti­neer­ing ganz zu Beginn der Ver­anstal­tung die Prü­fung des elek­trischen Antriebs im Fokus der Sachver­ständi­gen, ins­beson­dere der Bat­te­rien, des Bat­terie­m­an­age­ments mit allen Sicher­heit­sein­rich­tun­gen und ein Check der Verkabelung.
Die Kon­struk­tion eines konkur­ren­zfähi­gen Ren­nwa­gens mit elek­trisch­er Antrieb­stech­nolo­gie stellt aus Sicht von DEKRA für die Teams der For­mu­la Stu­dent Elec­tric eine beson­dere Her­aus­forderung dar. Vor dem Hin­ter­grund steigen­der Kraft­stoff­preise und knap­per Energier­es­sourcen ist es nach Ansicht der Experten extrem wichtig, den ange­hen­den Inge­nieuren schon früh die Möglichkeit zu geben, sich mit zukun­ftsweisenden Tech­nolo­gien auseinan­der zu setzen.
DEKRA
www.dekra.de

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