Serien-Elektrofahrzeuge bestätigen hohes Sicherheitsniveau in DEKRA Crashtests

12. Novem­ber 2019 / Pressemel­dung DEKRA / Pho­to: In aktuellen DEKRA Crasht­ests haben Elek­tro­fahrzeuge (hier der Nis­san Leaf beim seitlichen Pfahlanprall mit 75 km/h) ihr hohes Sicher­heit­sniveau bestätigt.

  • Hoch­volt­sys­teme wer­den bei Unfall zuver­läs­sig abgeschaltet
  • Schaden­bilder ver­gle­ich­bar mit kon­ven­tionell angetriebe­nen Fahrzeugen
  • Auch bei stark­er Defor­ma­tion der Antrieb­s­bat­terie kein Brandausbruch

In aktuellen Crasht­ests der Sachver­ständigenor­gan­i­sa­tion DEKRA haben Serien-Elek­tro­fahrzeuge ihr hohes Sicher­heit­sniveau bestätigt. Für ein gemein­sames Forschung­spro­jekt der DEKRA Unfall­forschung und der Verkehrsun­fall­forschung der Uni­ver­sitätsmedi­zin Göt­tin­gen wur­den im DEKRA Crash Test Cen­ter in Neumün­ster ein Renault Zoe und drei Nis­san Leaf gecrasht. Die Kol­li­sio­nen mit einem Pfahl simulierten unter­schiedliche Szenar­ien eines Baum-Anpralls. Dabei lagen die Geschwindigkeit­en weit jen­seits denen, die bei Stan­dard-Crasht­ests üblich sind. Faz­it der Unfall­forsch­er: Die getesteten Elek­tro­fahrzeuge ste­hen ver­gle­ich­baren kon­ven­tionell angetriebe­nen Fahrzeu­gen bei der Sicher­heit in nichts nach.
In drei der vier Crash-Szenar­ien ließen die Experten Elek­tro­fahrzeuge seitlich mit dem Pfahl kol­li­dieren: den Renault Zoe mit 60 km/h, den Nis­san Leaf (Pro­duk­tion­sserie 2010 — 2017) mit 60 und zusät­zlich 75 km/h. Hinzu kam im vierten Szenario der Frontal-Anprall eines Nis­san Leaf mit 84 km/h.
»Die Schaden­bilder aus den Crasht­ests sind ver­gle­ich­bar mit denen an kon­ven­tionell angetriebe­nen Fahrzeu­gen“, so DEKRA Unfall­forsch­er Markus Egel­haaf. „Das Hoch­volt­sys­tem der Elek­tro­fahrzeuge wurde jew­eils beim Crash zuver­läs­sig abgeschal­tet. Und trotz mas­siv­er Defor­ma­tion der Antrieb­s­bat­terie kam es in keinem Fall zu einem Brand.«
Grund­sät­zlich, so der Experte, wäre ger­ade der seitliche Bau­man­prall bei der­ar­ti­gen Geschwindigkeit­en kaum zu über­leben. »Das gilt aber für jede Art von Pkw, ganz unab­hängig von der Antrieb­sart. Die großen Her­steller von Serien-Elek­tro­fahrzeu­gen haben es ver­standen, min­destens das gle­iche Sicher­heit­sniveau zu erre­ichen, das wir von Ver­bren­ner­fahrzeu­gen kennen.«
Nicht umson­st haben bei­de getesteten Mod­elle im Euro NCAP-Rat­ing jew­eils die max­i­malen fünf Sterne erre­icht. »Unsere Ver­suche bestäti­gen, dass es kein­er­lei Grund gibt, sich im Elek­tro­fahrzeug weniger sich­er zu fühlen als im kon­ven­tionell angetriebe­nen Pkw.«
Forschung­spro­jekt zur Opti­mierung der Ret­tung aus Pkw
Ziel des Forschung­spro­jek­ts ist es, die Ret­tung von Insassen aus verun­fall­ten Pkw zu opti­mieren. Deshalb wur­den im Anschluss an die Crasht­ests jew­eils Ver­suche gemacht, mit welchen Ver­fahren und mit welchen Hil­f­s­mit­teln die Ret­tungskräfte die Insassen am besten aus den Wracks her­aus­holen könnten.
Da immer wieder Prob­leme beim Löschen bren­nen­der Antrieb­s­bat­te­rien genan­nt wer­den, wurde unter anderem auch ein neues Löschsys­tem getestet, die so genan­nte Löschlanze. Sie kann, falls Teile ein­er Antrieb­s­bat­terie doch in Brand ger­at­en sind, von der Feuer­wehr direkt in das Akkuge­häuse eingeschla­gen wer­den. »Damit find­en die Löschar­beit­en sozusagen inner­halb der Bat­terie statt, um die Aus­bre­itung des Feuers auf weit­ere Bat­teriezellen zu stop­pen«, erk­lärt DEKRA Unfall­forsch­er Markus Egel­haaf. »Die ersten Erken­nt­nisse mit dem Ver­fahren sind pos­i­tiv, für eine endgültige Aus­sage ist weit­ere Forschung nötig.«
Ins­ge­samt, so das erste Faz­it, kön­nen die Ret­tungsar­beit­en mit den Mit­teln der Feuer­wehr eben­so schnell wie bei kon­ven­tionell angetriebe­nen Fahrzeu­gen durchge­führt wer­den. Auch für Ers­thelfer beste­ht keine erhöhte Gefahr.
Weit­ere Infor­ma­tio­nen find­en Sie hier

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