Sanfte Mobilität in der Alpenrepublik

Öster­re­ich zählt zu den europäis­chen Vor­re­it­ern in Sachen Elek­tro­mo­bil­ität. Möglich wurde das durch die kon­se­quente, öster­re­ichis­che Förder­poli­tik und deren bedin­gungslose Kop­pelung an erneuer­bare Energien.
Bere­its seit vier Jahren ini­ti­iert und unter­stützt der Kli­ma- und Energie­fonds der öster­re­ichis­chen Bun­desregierung den Auf­bau von Elek­tro­mo­bil­itäts-Mod­ell­re­gio­nen. In Vorarl­berg, dem west­lich­sten Bun­des­land Öster­re­ichs ent­stand 2008 mit der VLOTTE die erste Mod­ell­re­gion zur Ein­führung und Entwick­lung der Elek­tro­mo­bil­ität. Das Mod­ell im Rhein­tal wurde vom öster­re­ichis­chen Kli­ma- und Energie­fonds mit 4,7 Mil­lio­nen EUR in der ersten und 551.000 EUR in der zweit­en Pro­jek­t­phase gefördert. Träger des Pro­jek­ts ist die Vorarl­berg­er Elek­troau­to­mo­bil Pla­nungs- und Beratungs GmbH (VEA) — ein Unternehmen von ill­w­erke vkw. Derzeit sind etwa 360 Fahrzeuge im VLOTTE-Ver­band unter­wegs. Mit­tler­weile gibt es in Öster­re­ich sieben weit­ere eMod­ell­re­gio­nen. »Hier wird heute schon die emo­bile Zukun­ft gelebt«, erk­lärt Ing­mar Höbarth, Geschäfts­führer des Kli­ma- und Energie­fonds. »Die Mod­ell­re­gio­nen sollen als Erfahrungsquelle, Keimzelle und Mul­ti­p­lika­tor für die Entwick­lung der eMo­bil­ität in Öster­re­ich wirken. So kön­nen in ein­er geo­graphisch abge­gren­zten Region konzen­tri­ert eine große Anzahl an Fahrzeu­gen einge­führt wer­den. Dies ver­mei­det großflächige »Strand­ed Invest­ments« sowohl für die Öffentlichkeit als auch für Unternehmen«, begrün­det Höbarth die Entschei­dung für Mod­ell­re­gio­nen, von wo aus »Erfahrun­gen aus abge­gren­zten Regio­nen am besten auf ganz Öster­re­ich überta­gen wer­den können.«
Förder­vo­raus­set­zung Erneuer­bare Energien
Eine weit­ere, in Öster­re­ich sehr wichtige Förder­vo­raus­set­zung ist, dass 100% der durch das Fahrzeug ver­braucht­en Energie durch zusät­zlich erzeugte Erneuer­bare Energie bere­it­gestellt wer­den muss. Ein wichtiger Aspekt sind auch entsprechende Geschäftsmod­elle, wie sie zum Beispiel in der zweit­en vom Kli­ma- und Energie­fonds geförderten Mod­ell­re­gion in Salzburg prak­tiziert wer­den. Elec­tro­Drive Salzburg bietet seit 2009 Mobil­ität im Abo an. Elek­tro­fahrzeuge kön­nen in der Mozart­stadt entwed­er geleast oder gemietet wer­den. Mit der mit­geliefer­ten Ladekarte kann Ökostrom an den Elec­tro­Drive Ladesta­tio­nen bezo­gen werden.
In der seit 2010 beste­hen­den steirischen Mod­ell­re­gion Großraum Graz liegt der Schw­er­punkt auf intel­li­gen­ten sys­temis­chen Mobil­ität­slö­sun­gen, die sowohl die Nutzung von eFahrzeu­gen als auch For­men des Öffentlichen Verkehrs attrak­tiv­er machen. Durch die Nutzung der Inno­va­tio­nen des Auto­clus­ters, Ange­bote im Shar­ing-Betrieb und die Anbindung an mod­erne Kom­mu­nika­tion­ssys­teme sollen die inter­modalen Wegeket­ten ver­längert werden.
Die Mod­ell­re­gion e‑mobility on demand Wien fokussiert eben­falls seit 2010 die stufen­weise Umstel­lung auf ein inte­gri­ertes Gesamtverkehrssys­tem, das den öffentlichen Verkehr durch Elek­tro­mo­bil­ität und eCar­shar­ing sin­nvoll ergänzt. The­men­schw­er­punk­te sind mul­ti­modale Wegeket­ten auf Basis des Öffentlichen Verkehrs, Errich­tung von Hotspots mit einem bre­it­en Ange­bot von eFahrzeu­gen, Umstel­lung von Fir­men­flot­ten und Entwick­lung ein­er mul­ti­funk­tionalen Mobil­ität­skarte für die Nutzer. In der Mod­ell­re­gion Eisen­stadt e‑mobilisiert wer­den seit zwei Jahren, stufen­weise City Taxis auf eTaxis umgestellt. Eine One-Size-Fits-All Karte ermöglicht die Inte­gra­tion der Elek­tro­mo­bil­ität in die öffentlichen Verkehr­swege. Im Vor­jahr wur­den ins­ge­samt drei weit­ere Mod­ell­re­gio­nen geschaf­fen. Mit E‑Mobility Post hat sich die Öster­re­ichis­che Post AG zum Ziel geset­zt, alle Sendun­gen in Öster­re­ich ab 2011 kli­ma­neu­tral zuzustellen. Ein wesentlich­er Baustein dafür ist eine Umstel­lung eines Teil der Fahrzeugflotte auf eFahrzeuge. Die Mod­ell­re­gion ELOG Kla­gen­furt bear­beit­et auf ambi­tion­ierte Weise das The­ma Logis­tik. In Kärn­ten kom­men dazu 200 unter­schiedliche eFahrzeuge zum Ein­satz. Zen­trales Ziel der Mod­ell­re­gion e‑pendler in Niederöster­re­ich ist die energieef­fiziente und kli­mascho­nende Gestal­tung des Pendlerverkehrs durch Ver­lagerung zum Öffentlichen Verkehr in Verbindung mit dem Ein­satz von Elek­tro­fahrzeu­gen für indi­vidu­elle Fahrten. An diesem Pro­jekt sind ins­ge­samt 49 niederöster­re­ichis­che Gemein­den zwis­chen Wien und Wiener Neustadt beteiligt.
Green Mobil­i­ty und energieef­fiziente Technologien
Forschung. Unter dem Titel »Leucht­turm Öster­re­ich E‑Mobil« fördert der Kli­ma- und Energie­fonds Forschungs- und Entwick­lung­spro­jek­te im Bere­ich der nach­halti­gen Mobil­ität und Energiev­er­sorgung. Das Pro­gramm zielt auf die Ver­net­zung und funk­tionale Bün­delung erfol­gre­ich laufend­er Aktiv­itäten und Pro­jek­te in Öster­re­ich, die zur schrit­tweisen Mark­te­in­führung beitra­gen. »Mit diesem Pro­gramm wird die Entwick­lung von eMo­bil­ität in der täglichen Verkehrsprax­is forciert, u.a. durch die intel­li­gente Ver­net­zung mit dem öffentlichen Verkehr und den Auf­bau von Lade­in­fra­struk­turen« erk­lärt There­sia Vogel, Geschäfts­führerin des Kli­ma- und Energie­fonds. Die bere­its laufend­en Pro­jek­te, denen rund 26 Mio Fördergeld zuge­sagt wor­den sind, tra­gen, so Vogel, wesentlich dazu bei, Öster­re­ich als Pio­nier in Sachen Forschung und Entwick­lung im Bere­ich eMo­bil­ität in Europa zu positionieren.
Kom­mu­nika­tion. Als beglei­t­ende Maß­nahme rund um die Ein­führung der Elek­tro­mo­bil­ität in Öster­re­ich, wurde bere­its 2009 die Plat­tform e‑connected gegrün­det. Diese Ini­tia­tive für Elek­tro­mo­bil­ität und nach­haltige Energiev­er­sorgung stellt allen Mark­t­teil­nehmern und Inter­essen­ten Infor­ma­tio­nen zur Ver­fü­gung und erle­ichtert den Erfahrungsaus­tausch. Dieser wurde durch die Grün­dung von Arbeits­grup­pen, im Rah­men der­er wesentliche Fragestel­lun­gen zur Elek­tro­mo­bil­ität erörtert und konkrete Lösungsvorschläge sowie spez­i­fis­che Empfehlun­gen erar­beit­et wur­den, gewährleistet.
Ein Medi­um stellt die eigens geschaf­fene Web­site www.econnected.at dar. Sie ent­stand ursprünglich aus dem Wun­sch, die Ergeb­nisse der Arbeits­grup­pen der Öffentlichkeit zur Ver­fü­gung zu stellen. Mit­tler­weile ist www.e‑connected.at ein umfassendes Infor­ma­tion­sportal, für den gesamten deutschsprachi­gen Raum zum The­ma Elek­tro­mo­bil­ität, das neueste Infor­ma­tio­nen zur Ver­fü­gung stellt.
Ute Fuith
e‑connected
eine Ini­ti­ta­tive des Kli­ma- und Energiefonds
www.klimafonds.gv.at

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