Power2Drive: Bundesverband eMobilität regt Vehicle-to-X-Gipfel an – bidirektionales Laden erfordert neuen Dialog der Entscheider

Berlin, 14.06.2023. Vor dem Hin­ter­grund des gelin­gen­den Aus­baus der Elek­tro­mo­bil­ität und dem wach­senden Ein­satz der Erneuer­baren Energien im europäis­chen Strom­netz hat der BEM | Bun­desver­band eMo­bil­ität e.V. einen neuen Dia­log zur Beant­wor­tung sys­temis­ch­er Fragestel­lun­gen um das The­ma Bidi­rek­tion­al­ität angeregt. Während vielerorts die Frage disku­tiert wird, ob das Energien­etz die Strom­nach­frage bedi­enen könne, stellt sich aus Sicht des Ver­ban­des vielmehr die Frage nach der sin­nvollen Strom- und Spe­ich­er­nutzung, die durch den massen­haften Ein­satz von Bat­teriefahrzeu­gen im Straßen‑, Wass­er und Luft-Verkehr möglich wird.

„In Folge der Maß­gaben des Euro­pean Green Deal kön­nen wir in Europa bis zum Jahr 2030 mit 6000 Gigawatt Spe­ich­er­stun­den rech­nen, die als Spe­ich­er-Ressource durch den Verkehr in Umlauf gebracht wer­den“, sagte BEM-Vor­stand Markus Emmert auf der heute in München begin­nen­den Fachmesse Power2Drive. Zum Ver­gle­ich: Die deutschen Pump­spe­icher­w­erke haben eine Leis­tung von ca. 9 Gigawatt und eine Spe­icherka­paz­ität von ca. 40 Gigawattstun­den, wobei Deutsch­land etwa gle­ichauf mit Öster­re­ich liegt.

Bidi­rek­tionales Laden stärkt Öko-Strom-Kreislauf

„Für die geeignete und net­z­di­en­liche Nutzung der neuen Spe­ich­er-Energie soll­ten die Ver­ant­wortlichen in einem Vehi­cle-to-X-Gipfel gemein­sam berat­en, wie die neue Sek­torenkop­plung sowohl tech­nisch als auch kom­mu­nika­tiv, steuer­lich und reg­u­la­torisch am besten funk­tion­ieren kann.“ Emmert nan­nte dabei die Bun­desnet­za­gen­tur BNA, die Energiewirtschaft, die Min­is­te­rien BMWK und BMDV, Auto­mo­tive- sowie Lade­in­fra­struk­tur-Her­steller und die Tech­nis­che Prü­fanstalt des Bun­des PTB.

Auch wenn deutsche Auto­mo­bil­her­steller die neue Tech­nolo­gie zum bidi­rek­tionalen Laden noch nicht anbi­eten, son­dern bis­lang den asi­atis­chen Her­stellern den Markt über­lassen, richt­en sich Wall­box-Anbi­eter bere­its auf den Trend ein. Treiber der Nach­frage sind Energiewirtschaft­sun­ternehmen, die das volatile Stro­mange­bot aus Wind- und Sonnenen­ergie aus­gle­ichen müssen. Nach­frage entste­ht außer­dem auf Seit­en der eFahrzeug-Hal­ter – beson­ders mit eigen­er PV-Anlage – die ihrer­seits als Energiean­bi­eter fungieren wollen, sei es für die Eigen­ver­sorgung mit Strom oder für finanzielle Ein­nah­men. In diesem Markt steigert das bidi­rek­tionale Laden den Öko-Strom-Kreis­lauf insgesamt.

Aktuell ungek­lärte Fra­gen sind die Behand­lung des Energie-Trans­fers von Bat­terie ins Netz im Energie-Wirtschafts-Gesetz EnWG, im Erneuer­bare-Energie-Gesetz EEG, bei der Zer­ti­fizierung von Grün­strom (Herkun­ft­snach­weis) und weit­ere reg­u­la­torische Hürden.

BEM auf Power2Drive in Halle B6.350

Die Power2Drive präsen­tiert in München die neuesten Inno­va­tio­nen im Bere­ich Lade­in­fra­struk­tur, Mobil­itäts­di­en­stleis­tun­gen und E‑Fahrzeuge. Schw­er­punkt in diesem Jahr sind Lösun­gen aus dem Bere­ich Vehicle2Home: wenn der elek­trische Unter­satz zu einem Energiev­er­sorg­er für Zuhause oder Gewerbe wird.

Der Bun­desver­band eMo­bil­ität ist langjähriger Part­ner des Messe-Anbi­eters Solarpro­mo­tion und präsen­tiert sich auf der Power2Drive im Rah­men der The Smarter E mit einem Gemein­schafts­stand in Halle B6.350 – in diesem Jahr mit den Mit­glieds-Unternehmen E‑Gap, Asseco Solu­tions, e‑cuno, PAYONE, ITK Engi­neer­ing, Adap­tive Blanc­ing Pow­er, Mon­ta, VR Pay­ment, Schei­dt Bach­mann, Wher­ev­er SIM, PEAC und Ladegrün.

Der Bun­desver­band eMo­bil­ität (BEM) ist ein Zusam­men­schluss von Unternehmen, Insti­tu­tio­nen, Wis­senschaftlern und Anwen­dern aus dem Bere­ich der Elek­tro­mo­bil­ität, die sich dafür ein­set­zen, die Mobil­ität in Deutsch­land auf Basis Erneuer­bar­er Energien auf Elek­tro­mo­bil­ität umzustellen. Zu den Auf­gaben des BEM gehört die aktive Ver­net­zung von Wirtschaft­sak­teuren für die Entwick­lung nach­haltiger und inter­modaler Mobil­ität­slö­sun­gen, die Verbesserung der geset­zlichen Rah­menbe­din­gun­gen für den Aus­bau der eMo­bil­ität und die Durch­set­zung von mehr Chan­cen­gle­ich­heit bei der Umstel­lung auf emis­sion­sarme Antrieb­skonzepte. Der Ver­band wurde 2009 gegrün­det. Er organ­isiert 450 Mit­glied­sun­ternehmen, die ein jährlich­es Umsatzvol­u­men von über 100 Mil­liar­den Euro verze­ich­nen und über eine Mil­lion Mitar­beit­er weltweit beschäfti­gen. In 19 Arbeits­grup­pen arbeit­en über 2.000 angemeldete Teilnehmer*innen zur kom­plet­ten Band­bre­ite der eMobilität.

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