Eine Ladeinfrastruktur für alle

Verbindungslö­sun­gen für die eMobilität
Sie kommt langsamer als erwartet, aber sie kommt: Der Elek­tro­mo­bil­ität in ver­schiede­nen tech­nis­chen Aus­prä­gun­gen gehört nach Mei­n­ung nahezu aller Experten die Zukun­ft — mit weitre­ichen­den Fol­gen sowohl für den Auto­mo­bil­bere­ich als auch für die Elek­trotech­nik. Denn wenn die Flotte der zuge­lasse­nen Elek­troau­tos oder der Hybrid­fahrzeuge mit Plug-in-Funk­tion weit­er wächst, wird eine möglichst flächen­deck­ende Lade­in­fra­struk­tur zur Grund­vo­raus­set­zung. Auch hier steckt die Tücke im Detail, sprich in Form unter­schiedlich­er Lade- und Verbindungskonzepte, die europäis­che und asi­atis­che Auto­mo­bil­her­steller jew­eils ver­fol­gen. Auf Num­mer sich­er fährt man daher, wenn man sich für flex­i­ble, indi­vidu­ell anpass­bare Sys­teme entschei­det, die bei­de wesentlichen Nor­men abdecken.
So stellt beispiel­sweise Bals als Spezial­ist für Verbindung­stech­nik bere­its heute ein umfassendes Sor­ti­ment an Sys­temkom­po­nen­ten und passenden Lösun­gen für die Elek­tro­mo­bil­ität zur Ver­fü­gung. Als ein­er von derzeit nur weni­gen Her­stellern in Europa bietet das Unternehmen Sys­teme sowohl gemäß Typ 1 als auch Typ 2 an und kann damit eben­so für europäis­che Fahrzeug-Mod­elle und für eFahrzeuge aus Übersee Steck­vor­rich­tun­gen nach IEC 62196–2 bere­it­stellen — eine Viel­seit­igkeit, die der stark diver­si­fizierte Markt auf Seit­en der Auto­mo­bil­her­steller heute erfordert.
Das Unternehmen beliefert mit den aus­gereiften Sys­temkom­po­nen­ten zahlre­iche Her­steller von Ladesäulen, Energiev­er­sorgung­sun­ternehmen, Stadtwerke und Facil­i­ty Man­age­ment-Unternehmen und deckt dabei auch indi­vidu­elle Anforderun­gen ab. Zudem pflegt Bals eine Koop­er­a­tion mit Lapp Kabel. Für den von Lapp Kabel neu geschaf­fe­nen Pro­duk­t­bere­ich »Lapp Charge« liefert Bals alle Kon­tak­t­teile für die Steck­er und Kup­plun­gen der Vari­ante Typ 2, außer­dem alle Aus­führun­gen der Anbau­dosen. Das Sys­tem entspricht dem VDE-Stan­dard, an dem namhafte Her­steller mit­gewirkt haben, und punk­tet mit sein­er ergonomis­chen Gestal­tung und zahlre­ichen Sicherheitsfeatures.
Die Typ 1 Kup­plung entspricht dem in Japan und in den USA entwick­el­ten Stan­dard SAE 1772. Die Lade-Steck­vor­rich­tun­gen sind im Gegen­satz zu vie­len anderen, mark­tüblichen Mod­ellen frei kon­fek­tion­ier­bar und für Ein­phasen­strom mit 250 V bis 32 A aus­gelegt. Zusät­zlich ver­fü­gen die Kup­plun­gen über eine Sig­nalleitung für die Kom­mu­nika­tion mit dem Fahrzeug. Zugle­ich haben sich die Bals-Entwick­ler darauf konzen­tri­ert, ein Prob­lem viel­er ander­er Typ 1‑Stecker Kup­plun­gen auszumerzen: Die Empfind­lichkeit für Wasserundichtigkeit­en. Eine spezielle Kon­struk­tion der Gehäusekom­po­nen­ten stellt bei der Kup­plung sich­er, dass Wass­er nicht in den Anschlussraum der Typ 1 Steck­vor­rich­tung ein­drin­gen kann.
Beim Typ 2 Ladesys­tem han­delt es sich um eine 7‑polige Steck­vor­rich­tung mit drei Phasen, Nul­lleit­er und Erdleit­er sowie zwei Sig­nalleit­ern. Der Ladesteck­er ist sowohl für Ein­phasen­strom mit 230 V als auch für Drehstrom mit 400 V aus­gelegt. Die Lade­ströme reichen von 13 bis 63 A und sind geeignet für ein­phasige bis dreiphasige Anschlüsse.
Eine Beson­der­heit stellen darüber hin­aus die Schutzkon­takt Steck­dosen dar, die mit ihren Kon­tak­ten eigens für die Anforderun­gen des eMo­bil­itäts-Lade­be­triebs aus­gelegt sind. Denn diese Kon­tak­te eignen sich für eine Dauer­last von bis zu 16 A und geben somit die notwendi­gen Sicher­heit­sre­ser­ven — anders als kon­ven­tionelle Schutzkon­tak­t­steck­dosen, die bei entsprechen­der Last eine Bran­den­twick­lung zeigen kön­nten. An diesem Beispiel zeigt sich sehr deut­lich, dass es bei der Elek­tro­mo­bil­ität von mor­gen um passende Lösun­gen und eine genaue Pla­nung geht. Das Sys­tem »von der Stange« dürfte kaum den Anforderun­gen an Betrieb­ssicher­heit, Zuver­läs­sigkeit und Lan­glebigkeit gerecht werden.
Die Ladesys­teme für Typ 2 sind als Steck­dosen, Kup­plun­gen und Steck­er bis 63 A erhältlich. Die Steck­er und Kup­plun­gen sind frei kon­fek­tion­ier­bar, so dass diese von Fach­per­son­al der Norm entsprechend, mit Ladek­a­beln von ver­schiede­nen Kabel­her­stellern angeschlossen wer­den kön­nen. Die Ladesteck­dosen Typ 2 und Schutzkon­takt kön­nen zudem option­al mit ein­er LED Beleuch­tung aus­ges­tat­tet wer­den, um mit diesem optis­chen Fea­ture dem Benutzer auf einen Blick den aktuellen Ladezu­s­tand anzuzeigen. Leuchtet die LED beispiel­sweise grün, so ist der Ladepunkt frei und kann benutzt wer­den; leuchtet die Ladesteck­dose blau, sieht der Anwen­der, dass aktuell geladen wird und der Ladepunkt beset­zt ist.
Die Klap­pdeck­elver­riegelung erlaubt nur dem autorisierten Nutzer das Öff­nen der Ladesteck­dose. Dies ist beson­ders für Her­steller von kleinen Ladepunk­ten inter­es­sant, wenn im Gehäuse lediglich ein klein­er Bau­raum zur Ver­fü­gung ste­ht. Die elek­tro­mech­anis­che Ver­riegelung der Steck­dose öffnet erst, wenn der Benutzer den Ladepunkt z.B. über RFID oder Schlüs­selschal­ter freigeschal­tet hat.
Weit­er­hin bietet Bals einen EVCP2 Con­troller an, der unter anderem für die Kom­mu­nika­tion zwis­chen dem Fahrzeug und der Ladesta­tion zuständig ist. Das 3 TE kleine Bauteil hat wesentlich mehr Funk­tio­nen als ein ver­gle­ich­bares Stan­dard Mod­ul. Mit ihm lassen sich beispiel­sweise die Strom­stärken stufen­los von 6A bis 80A mit einem Drehschal­ter ein­stellen, so dass für die unter­schiedlichen Strom­stärken nur noch ein Bauteil benötigt wird.
Eben­so übern­immt das Kom­pak­t­mod­ul auch die Ans­teuerung für die Ver­riegelun­gen des Steck­ers und des ver­riegel­baren Klap­pdeck­els sowie der LED-Beleuch­tung. Ein Net­zgerät von 230 auf 12 Volt ist eben­so inte­gri­ert wie die Energiev­er­sorgung der Steck­erver­riegelung bei Stro­maus­fall. Diese ist beson­ders dann wichtig, wenn bei einem aktiv­en Lade­vor­gang plöt­zlich der Strom an der Ladesta­tion aus­fällt. Da die Ver­riegelung des Steck­ers am Ladepunkt in den meis­ten Fällen elek­tro­mech­anisch ist, öffnet diese bei Stro­maus­fall auch nur, wenn eine entsprechende Energiere­serve zur Ver­fü­gung steht.
Aus einem Nis­chenange­bot ist damit bei Bals längst ein umfassendes und leis­tungsstarkes Sor­ti­ment rund um die Elek­tro­mo­bil­ität gewach­sen. »Alle Zeichen ste­hen in den kom­menden Jahren für dieses Mark­t­seg­ment auf Wach­s­tum. Mit ein­er klaren Strate­gie und einem umfassenden Pro­gramm an Kom­po­nen­ten für die Lade­in­fra­struk­tur möcht­en wir all jene begleit­en, die unsere Pro­duk­te für die Elek­tri­fizierung der Mobil­ität benöti­gen«, sagt Geschäfts­führer Wolf­gang Bals. Auf viele weit­ere Neuheit­en aus der Sauer­län­der Ideen­schmiede darf man also auch in Zukun­ft ges­pan­nt sein.
Andree Fischer
Bals Elek­trotech­nik GmbH & Co. KG
www.bals.com
 

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