BEM-Pressemitteilung: Elektromobilität leidet an Informationslücken

28.03.2022 / BEM-Pressemit­teilung / Auf­bau von Datenbestän­den und Wach­s­tum der dig­i­tal­en Plat­tfor­men MDS & MDM gefordert
Zur Real­isierung ein­er wirk­samen und klu­gen Mobil­itätswende hat der Bun­desver­band eMo­bil­ität e.V. (BEM) zum Auf­bau geeigneter Datenbestände ger­at­en und den Aus­bau der Daten­plat­tfor­men MDS und MDM gefordert. Mit dem Ziel der Zulas­sung von 15 Mil­lio­nen elek­trischen Fahrzeu­gen in Deutsch­land bis 2030 verbindet sich die Auf­gabe, eine effek­tive CO2-Kon­trolle zu betreiben. Dazu muss die Bun­desregierung wis­sen, wie Fahrzeuge in Deutsch­land einge­set­zt wer­den und welche Umweltwirkung von ihnen ausgeht.
Bis­lang kann das Kraft­fahrt­bun­de­samt beispiel­sweise kein­er­lei Aus­sagen dazu machen, welche Bat­terieka­paz­ität in den in Deutsch­land zuge­lasse­nen eAu­tos vor­liegt. Das KBA ist nicht auskun­fts­fähig über Spe­icher­po­ten­tiale, Energiebe­darfe, Last- und Bedarf­sspitzen der eFahrzeuge im Markt. Dadurch gibt es keine realen Dat­en für die Bere­it­stel­lung Erneuer­bar­er Energie im Verkehrssek­tor. Deutsch­land ken­nt also seine reale Elek­tro­mo­bil­ität nicht, das ist wie eine fehlende Skalierung der oper­a­tiv­en Prozesse — ein Blind­flug in die Zukunft.
Mehr Effizienz möglich
Auch auf wirtschaftlich­er Seite braucht es diese Dat­en. Her­steller, Ver­mi­eter und Werk­stät­ten benöti­gen Fahrzeug­dat­en. Freie Werk­stät­ten kön­nen ePkw nur warten, wenn OEM´s den Daten­zu­gang freigegeben haben. Verkehrsprog­nosen kön­nen Ver­hal­ten nur lenken, wenn die Dat­en ihrer Anbi­eter mit den Fahrzeu­gen kom­pat­i­bel sind. Und Ladesäulen kön­nen eMo­bile dann opti­mieren, wenn sie schon vor dem CheckIn mit­teilen, ob sie frei sind, ob grüne Energie anliegt, wie lang der Lade­vor­gang dauert und wie viel Energie bere­it­gestellt wer­den soll.
Diese Form der Effizienz durch intel­li­gen­ten Date­naus­tausch gilt es nach Ansicht des BEM zu stärken. Im Ein­klang mit dem europäis­chen Daten­schutz sind deshalb neuar­tige, inter­op­er­a­ble Daten­räume zu schaf­fen, in denen Trans­parenz und Nachver­fol­gbarkeit der Dat­en sichergestellt wird. Nach Ansicht des BEM soll­ten deshalb der Mobil­i­ty Data Space MDS und MDM jet­zt drin­gend for­ten­twick­elt wer­den. Die Nutzungs­be­din­gun­gen wer­den tech­nisch untrennbar an die Dat­en geheftet; Daten­miss­bräuche sollen dadurch unter­bun­den werden.
Zugangspunkt Fördergeld
Als möglichen Ansatz zum Auf­bau der Datenbestände sieht der BEM die Förder­be­wil­li­gung des Bun­des. Mit Erteilung von Umwelt­bonus und Investi­tion­skosten­zuschuss kön­nten Dat­en der Fahrzeuge gesam­melt wer­den. Diese müssen nicht zwin­gen in Echtzeit vor­liegen. Ein jährlich­er Überblick würde aus­re­ichen. Damit wäre auch Kri­tik an unnötiger Bewe­gungsver­fol­gung hin­fäl­lig. Meth­o­d­en zur Datenüber­mit­tlung gibt es ver­schiedene, wie etwa Don­gle-Lösun­gen via OBD-Adapter oder über direk­te Fahrzeug-Kom­mu­nika­tion. Selb­stver­ständlich müssen Dat­en im Rah­men der gel­ten Daten­schutzge­set­ze über­mit­telt wer­den und nur für sta­tis­tis­che Zwecke des Bun­des und autorisierte Anwen­dun­gen der Pri­vatwirtschaft zur Ver­fü­gung stehen.
Zum besseren Ver­ständ­nis des Mobil­i­ty Date Space (MDS) informiert das aktuelle Hin­ter­grund-Video des BEM auf Youtube über den Themenkomplex
Über den Bun­desver­band eMo­bil­ität e.V.
Der Bun­desver­band eMo­bil­ität (BEM) ist ein Zusam­men­schluss von Unternehmen, Insti­tu­tio­nen, Wis­senschaftlern und Anwen­dern aus dem Bere­ich der Elek­tro­mo­bil­ität, die sich dafür ein­set­zen, die Mobil­ität in Deutsch­land auf Basis Erneuer­bar­er Energien auf Elek­tro­mo­bil­ität umzustellen. Zu den Auf­gaben des BEM gehört die aktive Ver­net­zung von Wirtschaft­sak­teuren für die Entwick­lung nach­haltiger und inter­modaler Mobil­ität­slö­sun­gen, die Verbesserung der geset­zlichen Rah­menbe­din­gun­gen für den Aus­bau der eMo­bil­ität und die Durch­set­zung von mehr Chan­cen­gle­ich­heit bei der Umstel­lung auf emis­sion­sarme Antrieb­skonzepte. Der Ver­band wurde 2009 gegrün­det. Er organ­isiert über 350 Mit­glied­sun­ternehmen, die ein jährlich­es Umsatzvol­u­men von über 100 Mil­liar­den Euro verze­ich­nen und über eine Mil­lion Mitar­beit­er weltweit beschäfti­gen. In 19 Arbeits­grup­pen arbeit­en über 1.600 angemeldete Teil­nehmer und Teil­nehmerin­nen zur kom­plet­ten Band­bre­ite der eMobilität.
Pressekon­takt:
Bun­desver­band eMo­bil­ität e.V.
Oranien­platz 5, 10999 Berlin
Fon 030 8638 1874
presse@bem-ev.de

Nach oben