BEM-Pressemitteilung: Bundesregierung verspielt Wettbewerbsfähigkeit der Automobilbranche

Berlin. 13. März 2017. Der Bun­desver­band eMo­bil­ität kri­tisiert den anhal­tenden Pro­tek­tion­is­mus der deutschen Auto­mo­bil­branche durch die Bun­desregierung. Bun­deskan­z­lerin Angela Merkel hat am 08. März 2017 vor dem Abgas-Unter­suchungsauss­chuss des Bun­destags davor gewarnt, die deutsche Autoin­dus­trie durch zu hohe Umweltau­fla­gen zu über­fordern. Im sel­ben Kon­text hat sich auch die Unions­frak­tion gegen klare Fahrver­bote für stark umwelt­be­las­tende Autos in Städten ausgesprochen.
»Die aktuellen Äußerun­gen der Bun­deskan­z­lerin, mit denen sie sich weit­er­hin schützend vor die deutsche Autoin­dus­trie stellt, bedeuten, dass die Gewinne der Konz­erne höher bew­ertet wer­den, als die Gesund­heit der Bevölkerung und die langfristige Zukun­ft des Indus­tri­e­s­tandorts Deutsch­land. Anstatt durch klare poli­tis­che Ansagen und Rah­menbe­din­gun­gen notwendi­ge Inno­va­tio­nen in der deutschen Auto- und Zulieferindus­trie auszulösen und den unauswe­ich­lichen Struk­tur­wan­del poli­tisch zu fördern, ver­han­delt die Bun­deskan­z­lerin in Europa, den USA und Chi­na um eine Aufwe­ichung der dor­ti­gen ambi­tion­ierten Umweltschutzvor­gaben«, erk­lärt BEM-Präsi­dent Kurt Sigl.
»Es hat sich nie aus­gezahlt, eine über­holte Tech­nolo­gie mit staatlichen Mit­teln zu unter­stützen, wie wir aus den Erfahrun­gen der Indus­triegeschichte gel­ernt haben. Das führt nur zu schnellerem Ver­lust der Wet­tbe­werb­s­fähigkeit und let­z­tendlich zum Ster­ben ganz­er Branchen. Mit der von der Bun­desregierung gewün­scht­en Arbeit­splatzsicherung hat das wenig zu tun. Wir erin­nern uns nur an die deutsche Fein­mechanik und Optik sowie den Mon­tan-Stan­dort an Rhein und Ruhr — alles unwieder­bringlich dahin! Trotz­dem ignori­eren die deutsche Autoin­dus­trie und die deutsche Poli­tik in trauter Zweisamkeit den Mobil­itätswan­del und pam­pern ent­ge­gen jed­er Ver­nun­ft altherge­brachte und liebge­wor­dene Diesel und Ben­zin­er«, so BEM-Haupt­stadtrepräsen­tant Dr. Dr. Rein­hard Löser.
»Die Gefahr, Arbeit­splätze, Wertschöp­fung und Wohl­stand zu ver­lieren, geht nicht von der Elek­tro­mo­bil­ität aus, schon gar nicht von den Impor­teuren, die heute bere­its all­t­agstaugliche Elek­tro­fahrzeuge anbi­eten, son­dern von ein­er Bun­deskan­z­lerin und einem Verkehrsmin­is­ter, die Inno­va­tio­nen ver­schlep­pen und die Konkur­ren­zfähigkeit der deutschen Auto­mo­bil­branche aufs Spiel set­zen. Wenn wir nur 10 bis 15 Prozent unser­er heimis­chen Wertschöp­fung an US-amerikanis­che und asi­atis­che Play­er ver­lieren, wirkt sich das direkt neg­a­tiv auf unseren Wohl­stand aus«, macht Sigl abschließend deutlich.
Über den Bun­desver­band eMo­bil­ität e.V. (BEM)
Der Bun­desver­band eMo­bil­ität set­zt sich dafür ein, die Mobil­ität in Deutsch­land mit dem Ein­satz Erneuer­bar­er Energien auf Elek­tro­mo­bil­ität umzustellen. Zu den Auf­gaben des BEM gehört die Verbesserung der geset­zlichen Rah­menbe­din­gun­gen für den Aus­bau der eMo­bil­ität als nach­haltiges und zukun­ftsweisendes Mobil­ität­skonzept und die Durch­set­zung ein­er Chan­cen­gle­ich­heit bei der Umstel­lung auf emis­sion­sarme Antrieb­skonzepte. Um diese Ziele zu erre­ichen, ver­net­zt der BEM die Akteure aus Wirtschaft, Poli­tik und Medi­en miteinan­der, fördert die öffentliche Wahrnehmung für die Neue Mobil­ität und set­zt sich für die nöti­gen infra­struk­turellen Verän­derun­gen ein.

Kon­takt
Juliane Ahrens
Pressesprecherin
Bun­desver­band eMo­bil­ität e.V.
Fon 030 3464 950 92
presse@bem-ev.de
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