BEM fordert maximalen Fokus auf Berufe im Elektro-Fachhandwerk

Dort­mund, 08.02.2023. Mit Blick auf die explodieren­den Bedarfe bei der Elek­tri­fizierung in der Elek­tro­mo­bil­ität, im Zuge der Wärmewende und beim Aus­bau der Erneuer­baren Energie hat der BEM | Bun­desver­band eMo­bil­ität für den max­i­malen Fokus auf Berufe im Elek­tro-Fach­handw­erk gewor­ben. Auf der am Mittwoch in Dort­mund begin­nen­den Fachmesse elek­trotech­nik appel­lierte Ver­bandsvor­stand Markus Emmert an Poli­tik und Ver­wal­tung, den Fachkräfte-Tur­bo einzuschal­ten und Qual­i­fizierung und Weit­er­bil­dung im und für das Elek­tro-Fach­handw­erk voranzutreiben.

„Um den riesi­gen Bedarf der Elek­tri­fizierung zu bedi­enen, brauchen wir nicht nur neue Berufe und Aus­bil­dungs­gänge, was wertvolle Zeit kostet. Wir benöti­gen aktuell drin­gend die Erweiterung von Jobpro­filen und beruf­sständis­chen Vor­gaben, die teil­weise aus ein­er anderen Wirtschaft­se­poche stam­men“, sagte Emmert und ver­wies auf die Möglichkeit der Öff­nung von Vor­gaben, wie sie bere­its in der Pho­to­voltaik-Branche Anwen­dung fan­den. „Im Bere­ich von Ladelö­sun­gen muss es beispiel­sweise möglich sein, dass jed­er Handw­erk­er Lade­in­fra­struk­tur instal­lieren und Melde­prozesse ein­leit­en darf. Den Elek­trik­er braucht es erst beim Anschluss ans Netz und der Inbetriebnahme.“

Ver­sorgungslücke im Lade­bere­ich zuver­läs­sig schließen

Die Notwendigkeit zum Auf­bau der Lade­in­fra­struk­tur für die Elek­tro­mo­bil­ität bleibt nach Ansicht des BEM akut. Bei einem Staat­sziel von 15 Mil­lio­nen rein elek­trischen Fahrzeu­gen auf deutschen Straßen bis 2030 liegt der Bedarf (öffentlich und pri­vat) bei ca. 18 Mil­lio­nen Ladepunk­ten. Die Ver­sorgungslücke im Lade­bere­ich gilt es rasch und zuver­läs­sig zu schließen. Da sämtliche Anschluss-Dien­stleis­tun­gen an das Energien­etz auss­chließlich von Elek­trotech­nikern und Elek­trotech­nikerin­nen vorgenom­men wer­den dür­fen, soll­ten die zuständi­gen Handw­erk­skam­mern, IHK´s und Bil­dungsträger schnell­st­möglich Öff­nungsklauseln schaf­fen. Natür­lich ist hier auch das Bun­desmin­is­teri­um für Arbeit und Soziales gefragt.

Zu Beginn der Woche hat­ten führende Energiewende-Unternehmen einen offe­nen Brief an Bun­deswirtschaftsmin­is­ter Robert Habeck veröf­fentlicht und darin unter anderem die Schnel­lqual­i­fizierung für PV-Instal­la­teure vorgeschla­gen. Ein zen­trales Anliegen ist außer­dem die Etablierung eines neuen Aus­bil­dungss­chw­er­punk­ts Energie­m­an­age­ment, in dem die Kom­pe­ten­zen für Wärme (SHK-Instal­la­teur) und Strom (Elek­trik­er) gebün­delt wer­den. Der BEM unter­stützt diese Forderun­gen wie auch den Ruf nach ein­er Image-Kam­pagne für Energiewende-Jobs.

Den BEM-Gemein­schafts­stand find­en Sie auf der Messe Elek­trotech­nik in Dort­mund vom 08. bis 10. Feb­ru­ar 2023 in Halle 3.B30. Der Ver­band beschäftigt sich fort­laufend mit den Fra­gen der Elek­trotech­nik in den Arbeits­grup­pen AG8 Lade­in­fra­struk­tur, AG4 Net­z­di­en­lichkeit und AG12 Kommunal.

Der Bun­desver­band eMo­bil­ität (BEM) ist ein Zusam­men­schluss von Unternehmen, Insti­tu­tio­nen, Wis­senschaftlern und Anwen­dern aus dem Bere­ich der Elek­tro­mo­bil­ität, die sich dafür ein­set­zen, die Mobil­ität in Deutsch­land auf Basis Erneuer­bar­er Energien auf Elek­tro­mo­bil­ität umzustellen. Zu den Auf­gaben des BEM gehört die aktive Ver­net­zung von Wirtschaft­sak­teuren für die Entwick­lung nach­haltiger und inter­modaler Mobil­ität­slö­sun­gen, die Verbesserung der geset­zlichen Rah­menbe­din­gun­gen für den Aus­bau der eMo­bil­ität und die Durch­set­zung von mehr Chan­cen­gle­ich­heit bei der Umstel­lung auf emis­sion­sarme Antrieb­skonzepte. Der Ver­band wurde 2009 gegrün­det. Er organ­isiert 450 Mit­glied­sun­ternehmen, die ein jährlich­es Umsatzvol­u­men von über 100 Mil­liar­den Euro verze­ich­nen und über eine Mil­lion Mitar­beit­er weltweit beschäfti­gen. In 19 Arbeits­grup­pen arbeit­en über 1.850 angemeldete Teilnehmer*innen zur kom­plet­ten Band­bre­ite der eMobilität.

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