Artikel: Automechanika Shanghai – Neue Messerekorde

Asiens größte After­sales-Messe und die zweit­größte Auto­mechani­ka nach Frank­furt feierte aber­mals Reko­rde. Auch auf das The­ma Elek­tro­mo­bil­ität wurde in Shang­hai fokussiert.
Die erste Auto­mechani­ka startete 2004 mit 235 Ausstellern auf 10.000 Quadrat­metern. Auch die zwölfte Auto­mechani­ka Shang­hai über­traf nach dem Stan­dortwech­sel in das neue Nation­al Exhi­bi­tion and Con­ven­tion Cen­ter im West­en Shang­hais alle Erwartun­gen. Michael Johannes, Vizepräsi­dent und Brand­man­ag­er Auto­mechani­ka bei der Messe Frank­furt, berichtete mit Stolz über die Entwick­lung des neuen Mess­e­s­tandortes sowie die weit­eren zukün­fti­gen Wach­s­tum­schan­cen und kündigte außer­dem zwei weit­ere Auto­mechani­ka in Jedah und Birm­ing­ham an. Vor allem inter­na­tionale Einkäufer betra­cht­en die Auto­mechani­ka Shang­hai immer mehr als bedeu­tende Beschaffungsplattform.
Die größte Fachmesse Asiens für Autoteile, Zube­hör, Aus­rüs­tung und Dien­stleis­tun­gen erweit­ere ihr Port­fo­lio um den Bere­ich Elek­tron­ik und New Ener­gy Zone. 5.395 Aussteller (plus zehn Prozent gegenüber 2014) präsen­tierten sich und ihre Pro­duk­te wie Lösun­gen auf 280.000 Quadrat­metern (plus 27 Prozent) den mehr als 100.000 Fachbe­such­ern. Roland Hart­ten, Mar­ket­ingdi­rek­tor von Tem­co Inter­na­tion­al, lobte die Messe und sagte: »Wir stellen aus, weil es eine aus­geze­ich­nete Chance ist, um chi­ne­sis­chen Kon­sumenten, Händlern und Vertretern unsere Pro­duk­te zu zeigen und am Markt Fuß zu fassen.«
Messege­spräch
AUTOHAUS sprach in Shang­hai mit Chris­t­ian Heep, dem Vize-Präsi­den­ten des Bun­desver­bands eMo­bil­ität e.V., über die Entwick­lung des Mark­tes für die Elektromobilität.
AH: Der chi­ne­sis­che Elek­tro­mo­bil­itäts­markt entwick­elt sich gut. Welche Auswirkun­gen hat das aus Ihrer Sicht für den deutschen Anspruch, Leit­markt und Lei­tan­bi­eter zu werden?
C. Heep: Die ras­ante Entwick­lung auf dem chi­ne­sis­chen Elek­tro­mo­bil­itäts­markt wird die deutschen Bemühun­gen um Leit­markt und Lei­tan­bi­eter­schaft zunehmend erschw­eren. Hier ist jedoch eine dif­feren­zierte Betra­ch­tung notwendig. Durch die Stärke der deutschen Zulief­er­er auf den inter­na­tionalen Märk­ten sieht es im Ren­nen um die Lei­tan­bi­eter­schaft recht gut aus. Lei­der find­et sich Deutsch­land im Leit­markt-Rank­ing auf den hin­teren Plätzen und der Rück­stand ist nicht leicht aufzu­holen. Wenn die Hausauf­gaben seit­ens Poli­tik und Indus­trie nicht schnell­stens gemacht wer­den, wird Deutsch­land weit­er an Boden verlieren.
AH: Sie haben auf der Auto­mechani­ka Shang­hai Ihr erstes chi­ne­sis­ches Mit­glied­sun­ternehmen offiziell begrüßt. Was erwarten Sie davon?
C. Heep: Das ist eine sehr begrüßenswerte Entwick­lung. In der heuti­gen Zeit darf es nicht bei nationalen Entwick­lungsplä­nen oder nationalen Plat­tfor­men bleiben. Vielmehr gilt es ger­ade für Ver­band­snet­zw­erke, in ein­er glob­alen Welt Kräfte zu bün­deln, um Syn­ergien zu schaf­fen. Elek­tro­mo­bil­ität ist ein inter­na­tionaler Weg hin zu ein­er neuen Mobil­ität, der nur miteinan­der erfol­gre­ich beschrit­ten wer­den kann.
AH: Was muss aus Ihrer Sicht gemacht werden?
C. Heep: Mobil­ität hat die Eigen­schaft, nicht an Län­der­gren­zen anzuhal­ten. Im Kon­text der immer weit­er vor­ange­hen­den Glob­al­isierung ist eine enge inter­na­tionale Abstim­mung der Lösungsrah­men von großer Bedeu­tung. Und das erfordert eine große Offen­heit aller Beteiligten, die wir durch eine Ver­net­zung fördern können.
AH: In Chi­na gibt es im Elek­tro­mo­bil­itäts-Bere­ich umfan­gre­iche Sub­ven­tio­nen. Hal­ten Sie das auch für einen gang­baren deutschen Weg?
C. Heep: Auch ohne Sub­ven­tio­nen gibt es in Deutsch­land bere­its 2,5 Mil­lio­nen E‑Bikes. Trotz­dem wird es erforder­lich sein, nicht zulet­zt auf­grund des inter­na­tionalen Drucks, elek­trische Auto­mo­bile auch in Deutsch­land zu fördern. Ger­ade eine Verbindung zwis­chen Energie- und Mobil­itätswende birgt hier große Chan­cen, denn Deutsch­land ist Vor­re­it­er bei der Energiewende. Jet­zt müssen kurzfristig die vor­liegen­den Förder­lö­sun­gen umge­set­zt werden.
Inter­view: Willie Boehler
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