Insulare eMobilitäts-Lösung

Elek­tro­mo­bil­ität auf der griechis­chen Insel Spetses
Elek­tro­mo­bil­ität ist nur eine ferne Vision?
Nicht auf der griechis­chen Insel Spet­ses. Unter der Träger­schaft von m+p con­sult­ing Süd und eco­mo­tive media wurde in Abstim­mung mit der Gemeinde und dem Bürg­er­meis­ter, dem Touris­musver­band, sowie den örtlichen Hotel- und Fahrzeu­gun­ternehmen das Pro­jekt emobility@spetses initiiert.
Das Ziel ist, den Verkehr nach und nach auf elek­trische Fahrräder, Mope­ds, Roller, Taxis und Trans­port­fahrzeuge umzustellen. Als akademis­che Part­ner begleit­en eine Arbeits­gruppe um Prof. Dr. Annette Rudolph-Cleff von der TU Darm­stadt sowie die Hel­lenic Amer­i­can Uni­ver­si­ty in Athen das Projekt.
eMo­bil­ität als Treiber der Infrastruktur
Die Vorteile, welche Elek­tro­mo­bil­ität auf ein­er vom Touris­mus leben­den Insel bietet, leucht­en schnell ein. In den Gesprächen vor Ort wurde schnell klar, dass es bei dem Pro­jekt nicht ein­fach nur um die Reduk­tion von Lärm und Abgasen gehen sollte, son­dern auch um die Opti­mierung des Touris­mus, den Ein­stieg in eine umweltscho­nende und effiziente Energiev­er­sorgung sowie die Zukun­ftsper­spek­tive für die örtliche Bevölkerung, ins­beson­dere für die Jugend.
Das Pro­jekt startet Anfang Mai 2013. Im Rah­men ein­er Pilot­studie kön­nen sich sowohl Anwohn­er als auch Urlauber Elek­tro­fahrzeuge auslei­hen. Aus­gewählte Part­ner sowie die Gemein­de­v­er­wal­tung wer­den zudem ver­schiedene Fahrzeuge im Test­be­trieb nutzen. Daneben wird kün­ftig ein Renault Kan­goo Z.E. die Besuch­er zwis­chen Hafen und Spet­ses Hotel, einem der führen­den Häuser am Platz, hin und her trans­portieren und damit einen kon­ven­tionellen Mini-Bus ersetzen.
Ein­bindung örtlich­er Fahrzeugver­lei­her als Partnermodell
Die von m+p e‑mobility betreute Ver­mark­tung, sowohl im Verkauf als auch in der Ver­mi­etung von eScootern, Ped­elecs, Seg­ways und eAu­tos erfol­gt zunächst von zwei »e‑Mobility Points« aus. Am Spet­ses Hotel wird den Besuch­ern die Nutzung direkt ermöglicht. Die zweite Ver­leih­sta­tion wird bei dem örtlichen Fahrzeugver­lei­her George Stanathi­o­tis eingerichtet.
Geplant ist, die restlichen etwa zehn Fahrzeugver­lei­her schrit­tweise mit einzu­binden und im Rah­men eines Ver­trieb­skonzeptes zu beteili­gen. Dies soll auch den Mini-Unternehmen ermöglichen, sich an der Elek­tro­mo­bil­ität zu beteili­gen. Das erste Jahr Elek­tro­mo­bil­ität auf Spet­ses dient zunächst als Test­be­trieb, um die realen Bedürfnisse und Möglichkeit­en zu prüfen und Dat­en zu sammeln.
Elek­tro­mo­bil­ität leit­et die Energiewende auf Spet­ses ein
Bestandteil des Pro­jek­tes ist nicht nur eine aus­re­ichende und effiziente Lade­in­fra­struk­tur, son­dern auch elek­trisch­er Strom aus Erneuer­baren Energien für die Elek­tro­mo­bil­ität. Der Strom soll vor­rangig aus Pho­to­voltaik- und Wind­kraftan­la­gen gewon­nen werden.
Bere­its erste Berech­nun­gen ergeben einen abse­hbaren Über­schuss in der Pro­duk­tion, der nicht für die Elek­tro­mo­bil­ität benötigt wird. Mit diesen Strom­men­gen kann der kon­ven­tionelle Stro­man­teil, und somit der CO2-Ausstoß, reduziert wer­den. Dies bedeutet für die gesamte Energiein­fra­struk­tur auf der Insel einen Schritt hin zur Energiewende.
In George Kara­malis, dem Eigen­tümer des Spet­ses Hotel, hat das BEM-Mit­glied­sun­ternehmen m+p e‑mobility einen aufgeschlosse­nen Part­ner für das The­ma Neue Mobil­ität gefun­den. Als Sprech­er des Touris­musver­ban­des ist Kara­malis an ein­er nach­halti­gen Entwick­lung der Insel inter­essiert — und geht selb­st mit gutem Beispiel voran. Der Unternehmer hat in seinem Hotel eine solarther­mis­che Warmwasser­auf­bere­itung instal­liert. Nun soll das Hotel auf Grund­lage der m+p‑Projektierung in ein Plusen­ergiege­bäude ver­wan­delt wer­den. So kann die dezen­trale Stromerzeu­gung durch ein Pflanzenöl-Block­heizkraftwerk (BHKW) real­isiert wer­den. Diese Eigen­stromerzeu­gung opti­miert nicht nur die Ver­sorgungssicher­heit, son­dern kann auch Elek­tro­fahrzeuge mit Erneuer­bar­er Energie versorgen.
Abgerun­det wird die bere­its zum Pro­jek­t­be­ginn vorg­erück­te Pri­or­isierung der Energieef­fizien­zthe­men durch die Lösung ein­er weit­eren Infra­struk­tur­prob­lematik. Neben der zukün­fti­gen Energieerzeu­gung hat die Insel auch bei der Abfal­l­entsorgung Hand­lungs­be­darf. Um ein­er Kosten­ex­plo­sion zu ent­ge­hen, sind zukun­ftsweisende Lösun­gen erforder­lich. Im Rah­men ein­er Mach­barkeitsstudie ist zu klären, welche Poten­ziale im Rah­men ein­er ener­getis­chen Ver­w­er­tung und Nutzung beste­hen. Sowohl die ther­mis­che Ver­w­er­tung als auch Stromgewin­nung aus ener­getis­chen Prozessen sind denkbar.
Events ver­mit­teln Spaß: Kom­mu­nika­tion als essen­tieller Projektbestandteil
Auf Ver­anstal­tun­gen rund um die Elek­tro­mo­bil­ität sollen die Insel­bevölkerung, Besuch­er und Touris­ten die Möglichkeit­en und Vorzüge der nach­halti­gen Mobil­ität ken­nen ler­nen. Mit George Stanathi­o­tis, der auf der Insel bere­its einen pro­fes­sionellen Motocross-Rund­kurs betreibt, wer­den Out­door-Events im Gelände ermöglicht. Dies bietet jun­gen griechis­chen Part­nern im Pro­jekt Per­spek­tiv­en und ermöglicht dem Betreiber des Rund­kurs­es die Chance auf Kofi­nanzierung. Zusam­men mit Gas­tronomie und Einzel­han­del lassen sich weit­ere Aktio­nen verwirklichen.
Nach der ersten elek­tro­mo­bilen Sai­son auf Spet­ses wird — unab­hängig von der Entschei­dung ein­er möglichen Förderun­ter­stützung, z.B. durch das Life-Pro­gramm der EU — eine Fachkon­ferenz im Spet­ses Hotel geplant. Im Fall ein­er öffentlichen Förderung sind Erfahrungsaus­tausch, die Weit­er­gabe replizier­bar­er Ergeb­nisse, die Infor­ma­tion der Öffentlichkeit und der Medi­en essen­tieller Projektbestandteil.
Diese Auf­gabe fällt der eco­mo­tive media GmbH zu. Das Unternehmen hat sich als Ver­lag sowie als Dien­stleis­ter auf die Kom­mu­nika­tion elek­tro­mo­bil­er The­men spezial­isiert. So real­isiert eco­mo­tive media im Rah­men eines vom Bun­deswirtschaftsmin­is­teri­ums geförderten Kon­sor­tiums eine umfan­gre­iche tech­nisch-wis­senschaftliche Daten­bank zur Elektromobilität.
Griechisch-deutsche Teams betreuen die Elek­tro­mo­bil­ität auf Spetses
Tech­nisch und organ­isatorisch wird emobility@spetses von der m+p‑Gruppe betreut. Neben den Spezial­is­ten aus Deutsch­land wer­den griechis­che Stu­den­ten und Absol­ven­ten aufgenom­men. Eine Einar­beitungsphase in München wird die neuen Mitar­beit­er mit The­men der Elek­tro­mo­bil­ität und Energieef­fizienz ver­traut machen. Der Aufen­thalt im m+p e‑mobility Shop in München wird erste Erfahrun­gen mit Elek­tro­fahrzeu­gen sowie deren Ver­mi­etung und Verkauf ver­mit­teln. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Deswe­gen sollen die eFahrzeuge nicht ein­fach nur nach Spet­ses geliefert wer­den — son­dern in ein­er Ral­lye selb­st dor­thin fahren. Start ist Mitte April 2013 in München — Renault, KTM und Gov­ecs sowie Bil­fin­ger Facil­i­ty Ser­vices unter­stützen die ungewöhn­liche Aktion. Die 2.200 km lange und etwa 10 Tage dauernde Ral­lye soll zum einen die All­t­agstauglichkeit der Fahrzeuge unter Extremein­sätzen bestäti­gen. Zudem bietet die Fahrt durch Südos­teu­ropa mit Aufen­thal­ten in Städten wie Salzburg, Kla­gen­furt, Ljubl­jana, Zagreb, Bel­grad, Skop­je, Thes­sa­loni­ki und Athen dem Pub­likum die Möglichkeit, die ver­schiede­nen eFahrzeuge auszuprobieren.
Arthur Dornburg
m+p con­sult­ing Süd GmbH
⇢ www.mp-gruppe.de
Wern­er Siefer
eco­mo­tive media GmbH
⇢ www.ecomotive-media-muenchen.de

Nach oben