Fokus Ladeinfrastruktur

EnBW engagiert sich im Schaufen­ster Baden-Württemberg
Das Schaufen­ster Liv­ingLab BWe mobil ist eines von bun­desweit vier durch die Bun­desregierung geförderten Schaufen­ster Elek­tro­mo­bil­ität. Für das Gesamt­pro­gramm stellen das Bun­desmin­is­teri­um für Wirtschaft und Tech­nolo­gie, das Bun­desmin­is­teri­um für Verkehr, Bau und Stad­ten­twick­lung, das Bun­desmin­is­teri­um für Umwelt, Naturschutz und Reak­tor­sicher­heit sowie das Bun­desmin­is­teri­um für Bil­dung und Forschung für eine Laufzeit von max­i­mal 3 Jahren bis Ende 2015 ins­ge­samt 180 Mil­lio­nen Euro bere­it. Im baden-würt­tem­ber­gis­chen Schaufen­ster erforschen dabei mehr als 100 Part­ner aus Wirtschaft, Wis­senschaft und öffentlich­er Hand Elek­tro­mo­bil­ität in der Prax­is. Die rund 40 Pro­jek­te konzen­tri­eren sich mit ihren Aktiv­itäten auf die Region Stuttgart und die Stadt Karl­sruhe und sor­gen auch inter­na­tion­al für eine große Sichtbarkeit.
Das Liv­ingLab BWe mobil ste­ht für einen sys­temis­chen Ansatz mit ineinan­der­greifend­en Pro­jek­ten, die Elek­tro­mo­bil­ität vom eBike über den ePkw bis hin zum elek­trischen Trans­porter und Plug-in-Lin­ien­bussen für jed­er­mann erfahrbar machen. Die Pro­jek­te adressieren Fragestel­lun­gen zu Inter­modal­ität, Flot­ten und gewerblichen Verkehren, Infra­struk­tur und Energie, Stadt- und Verkehrs­pla­nung, Fahrzeugtech­nolo­gie und ähn­lich­es. Koor­diniert wird das Schaufen­ster durch die Lan­desagen­tur für Elek­tro­mo­bil­ität und Brennstof­fzel­len­tech­nolo­gie e‑mobil BW GmbH und die Wirtschafts­förderung Region Stuttgart GmbH (WRS). Ger­ade Baden-Würt­tem­berg bietet exzel­lente struk­turelle und regionale Voraus­set­zun­gen für ein solch­es Schaufen­ster mit sein­er Vielzahl an Auto­her­stellern, Zuliefer­be­trieben und wis­senschaftlichen Ein­rich­tun­gen. Hinzu kommt eine Lan­desregierung, für die Elek­tro­mo­bil­ität ein wichtiges Zukun­ft­s­the­ma ist und viele inter­essierte Men­schen, die gerne Neues erfind­en und aus­pro­bieren möchten.
Die Rolle der EnBW im Schaufen­ster liegt in erster Lin­ie darin, die für die Elek­tro­mo­bil­ität erforder­liche Lade­in­fra­struk­tur zur Ver­fü­gung zu stellen und zu betreiben. Dafür hat EnBW im ver­gan­genen Jahr das Pro­jekt »Auf­bau Lade­in­fra­struk­tur Stuttgart und Region« ges­tartet und bis dato rund 150 Ladesta­tio­nen mit der Fir­ma Swar­co entwick­elt und in Stuttgart aufge­baut. Zusam­men mit den bish­eri­gen Ladesta­tio­nen kön­nen die Nutzer von Elek­tro­fahrzeu­gen so in Stuttgart rund 300 Ladepunk­te der EnBW zum Aufladen ihrer Fahrzeuge nutzen. Diese Lade­in­fra­struk­tur ste­ht selb­stver­ständlich auch dem Car­shar­ing-Anbi­eter car2go von Daim­ler zur Ver­fü­gung, der seinen Kun­den in Stuttgart über 300 Elek­troau­tos der Marke smart fort­wo elec­tric dri­ve zur Kurzzeit­mi­ete zur Ver­fü­gung stellt. Die wach­sende Zahl an Car­shar­ing-Kun­den hat damit die Möglichkeit, rein elek­trisch und damit lokal emis­sions­frei durch die Stadt zu fahren. Dabei han­delt es sich aus heutiger Sicht um die weltweit größte Elek­tro­fahrzeug-Flotte im »free float­ing« Ver­fahren, d.h. ohne feste Start- und Ziel­stan­dorte. Unter Berück­sich­ti­gung der Kun­de­nan­forderun­gen, der Wün­sche und Notwendigkeit­en der Stadt, wie auch von Seit­en der Bezirks­beiräte, hat EnBW die Stan­dorte in Stuttgart aus­gewählt und die Ladesäulen instal­liert. Erfol­gre­ich­er Start war im Spätherb­st 2012. Finanziell unter­stützt wird dieses Pro­jekt durch das Land Baden-Würt­tem­berg und durch die Stadt Stuttgart — ein schönes Beispiel dafür, wie die Las­ten für den Auf­bau öffentlich­er Lade­in­fra­struk­tur für Elek­to­mo­bil­ität part­ner­schaftlich durch mehrere Schul­tern getra­gen wer­den kön­nen. Denn bis heute ist unter anderem auch wegen des Fehlens ein­er genü­gen­den Anzahl von Elek­tro­fahrzeu­gen auf deutschen Straßen noch immer kein prof­ita­bles Geschäftsmod­ell für Auf­bau und Betrieb von öffentlich­er Lade­in­fra­struk­tur darstell­bar. In einem näch­sten Schritt soll nun das Ladesta­tion­snetz der EnBW in der Region Stuttgart erweit­ert wer­den. Darauf auf­bauend wird im Pro­jekt »Lade­in­fra­struk­tur Stuttgart und Region« der Betrieb der Lade­in­fra­struk­tur wie auch das Nutzerver­hal­ten erforscht, damit zum Ende der Schaufen­ster­förderung im Jahr 2015 ein für alle Part­ner tragfähiges Betreiber­mod­ell imple­men­tiert wer­den kann.
Die EnBW ist darüber hin­aus auch in anderen Pro­jek­ten inner­halb des Schaufen­sters aktiv. Gemein­sam mit Part­nern will der Energiev­er­sorg­er im Pro­jekt »inFlott — Inte­gri­ertes Flot­ten­laden« neue Dien­stleis­tun­gen im Man­age­ment elek­tro­mo­bil­er Flot­ten entwick­eln. Hier­bei wer­den Konzepte für ein inte­gri­ertes Last­man­age­ment- und Fahrzeugdis­po­si­tion­ssys­tem für große Elek­tro­fahrzeug-Flot­ten erforscht, imple­men­tiert und demon­stri­ert. Weit­ere Aktiv­itäten, die sich mit der Ver­net­zung unter­schiedlich­er Mobil­itätssys­teme befassen wie z.B. ÖPNV und Ped­elecs oder auch die Ver­net­zung von Elek­tro­mo­bil­ität mit inter­modalen Karten­sys­te­men, run­den mit dem Pro­jekt »Stuttgart Ser­vices« das Engage­ment der EnBW im Schaufen­ster Liv­ingLab BWe mobil ab.
Denn eines ste­ht für das BEM-Mit­glied­sun­ternehmen EnBW fest: Elek­tro­mo­bil­ität wird nur dann Erfolg haben, wenn die Men­schen die Vorteile dieser neuen, noch unge­wohn­ten Mobil­ität sehen und auch erfahren kön­nen. Elek­tro­mo­bil­ität darf jedoch nicht isoliert betra­chtet wer­den, son­dern muss als Teil eines kün­fti­gen Ökosys­tems »Energie/Energiemanagement« entwick­elt wer­den, das die EnBW bere­it­stellen möchte. Dazu gehören auch die dezen­trale Stromerzeu­gung und ‑spe­icherung sowie Energieef­fizienz und intel­li­gente Net­ze. Elek­tro­mo­bil­ität ist damit auch ein wichtiger Baustein der Energiewende.
Stephan Wunnerlich
Senior Man­ag­er Inno­va­tio­nen & Energiedienstleistungen
⇢ EnBW Energie Baden-Württemberg
⇢ www.enbw.com

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