BEM-Pressemitteilung: Hurra, der Wahlkampf hat begonnen..!

Berlin, 23. Mai 2017. Es ist nichts neues, dass Poli­tik­er vor anste­hen­den Wahlen erstaunlich großzügig Gelder verteilen. Dass viele dieser Ideen frag­würdig sind, ist eben­falls bekan­nt. Mit sein­er Forderung nach ein­er Kauf­prämie für Euro-6-Die­selfahrzeuge bringt Horst See­hofer das Phänomen Wahlver­sprechen allerd­ings auf ein neues, absur­des Level.
»Die Idee des bay­erischen Min­is­ter­präsi­den­ten mag auf den ersten Blick sin­nvoll erscheinen«, erk­lärt Robin Engel­hardt, jüng­stes Wis­senschaftlich­es Beiratsmit­glied im Bun­desver­band eMo­bil­ität: »Euro-6-Diesel stoßen deut­lich weniger CO2 als Ben­zin­er aus und durch die SCR-Katalysatoren wer­den die gefährlichen Stick­ox­ide­mis­sio­nen auf ein Min­i­mum reduziert. Soweit die The­o­rie. Nun zur Prax­is: Laut ein­er Studie des Umwelt­bun­de­samts stoßen Euro-6-Diesel im Real­be­trieb durch­schnit­tlich 507 mg NOx/km statt der vorgeschriebe­nen 80 mg aus — sind also doch nicht so sauber, wie ger­ade im Kon­text der Fahrver­bote immer wieder propagiert. Wirk­lich umwelt­fre­undlich sind also auch Euro-6-Diesel nicht und eine Förderung dieser Fahrzeuge wäre ein Bären­di­enst für unsere Umwelt und die Luft in unseren Städten.«
Ganz unab­hängig davon gäbe es mit See­hofers Vorschlag zwei konkur­ri­erende Förder­pro­gramme, wodurch der Preisun­ter­schied zwis­chen Diesel- und Elek­tro­fahrzeu­gen wieder genau so groß wäre wie ohne eAu­to-Prämie. Damit verkommt eine Förderung zugun­sten der Umwelt zur reinen Steigerung der Absatz­zahlen der Auto­mo­bilin­dus­trie auf Kosten des Steuerzahlers.
»Eine Förderung von Euro-6-Dieseln würde der Umwelt schaden, den Umstieg auf eine nach­haltige Mobil­ität weit­er aus­brem­sen und Deutsch­lands Posi­tion als Schlus­slicht in Sachen Elek­tro­mo­bil­ität im Ver­gle­ich zu anderen Indus­trien­atio­nen zemen­tieren. Es bleibt zu hof­fen, dass die CDU den Vor­sitzen­den Ihrer Schwest­er­partei zur Ver­nun­ft bringt und See­hofers Idee da lan­det, wo sie hinge­hört: In den Papierko­rb«, so BEM-Vize-Präsi­dent Chris­t­ian Heep, der ganz im Gegen­teil zu der Inten­tion, den Diesel weit­er­hin salon­fähig darzustellen, eine öffentliche Diskus­sion über die Abschaf­fung der Dieselkraft­stoff-Sub­ven­tion fordert: »Im Sinne ein­er nach­halti­gen Mobil­ität­spoli­tik müssen wir die Sub­ven­tion­ierung fos­siler Brennstoffe ins­ge­samt in Frage stellen und in diesem Sinne auch Abstand z.B. von der Förderung von Diesel­bussen nehmen.«
 
Quellen:  ⇢ Spiegel See­hofer, ⇢ Umwelt­bun­de­samt Grenzwertüberschreitung
Über den Bun­desver­band eMo­bil­ität e.V. (BEM)
Der Bun­desver­band eMo­bil­ität set­zt sich dafür ein, die Mobil­ität in Deutsch­land mit dem Ein­satz Erneuer­bar­er Energien auf Elek­tro­mo­bil­ität umzustellen. Zu den Auf­gaben des BEM gehört die Verbesserung der geset­zlichen Rah­menbe­din­gun­gen für den Aus­bau der eMo­bil­ität als nach­haltiges und zukun­ftsweisendes Mobil­ität­skonzept und die Durch­set­zung ein­er Chan­cen­gle­ich­heit bei der Umstel­lung auf emis­sion­sarme Antrieb­skonzepte. Um diese Ziele zu erre­ichen, ver­net­zt der BEM die Akteure aus Wirtschaft, Poli­tik und Medi­en miteinan­der, fördert die öffentliche Wahrnehmung für die Neue Mobil­ität und set­zt sich für die nöti­gen infra­struk­turellen Verän­derun­gen ein.
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Juliane Ahrens
Pressesprecherin
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